2024-05-02T16:12:49.858Z

Aufreger der Woche
– Foto: Matthias Foede

Polizeieinsatz beim MCH Bielefeld-Sennestadt

Fan von Gegner Cherusker Detmold soll auf der Tribüne gegenüber Anhängern der Gastgeber handgreiflich geworden sein. Schiedsrichter ließen die Halle räumen.

Eine Minute und 39 Sekunden waren am Samstagabend (29. September) noch zu spielen in der Sporthalle Süd. Der MCH FC Bielefeld-Sennestadt führte zu diesem Zeitpunkt mit 4:2 gegen die Cherusker Detmold, als sich plötzlich tumultartige Szenen auf der Zuschauertribüne entwickelten. Schiedsrichter Jan Ole Krüger unterbrach die Partie und schickte die Teams in die Kabine.

Schläger biss sogar zu

Wie mehrere Augenzeugen, die unmittelbar neben dem Geschehen auf der Tribüne saßen, unabhängig voneinander berichteten, soll ein Detmolder Zuschauer, der zudem noch Bruder eines Detmolder Spielers sein soll, unvermittelt vom oberen Gang der Tribüne auf die Sitzplätze gesprungen sein, auf denen unter anderem die Spielerfrauen der MCH-Kicker saßen, und auf Anhänger des MCH eingeprügelt haben. Auslöser dieser Geschehnisse soll die Gelb-Rote Karte gegen Sennestadts Robert Ljubic gewesen sein, die im Fan-Lager des MCH für Unmut gesorgt hatte. Der Detmolder Zuschauer habe wohl provokante Aussagen in Richtung MCH-Fans gemacht, die daraufhin ihre Meinung, dass es sich bei dem Platzverweis um eine Fehlentscheidung gehandelt habe, äußerten.

Wie nach dem Spiel zu erfahren war, soll der Detmolder einem MCH-Fan sowohl einen Kinnhaken verpasst haben als auch in seinen Finger gebissen haben. Wie bekannt wurde, hat die Polizei die Personalien des Detmolders aufgenommen – die geschädigten MCH-Fans haben Anzeige erstattet. Auch einige Zeugen haben ihre Personalien angegeben.



Partie wurde zum Geisterspiel

„Von einem solchen Verhalten distanzieren wir uns in aller Deutlichkeit“, sagte MCH-Vorstandsvorsitzender Yasin Kacar, der von den Geschehnissen sichtlich mitgenommen war. „So etwas habe ich in all den Jahren noch nicht erlebt.“ Seitens des MCH wurde öffentlich deutlich gemacht, dass unmittelbar an einer Lösung zur Konfliktprävention gearbeitet werde. Dank des beherzten Einsatzes des Sennestädter Ordnungspersonals sei nicht mehr passiert. Besonnen hatte das Schiedsrichtergespann um Jan Ole Krüger und Juan de Cruz Pujades reagiert. Es bat die Verantwortlichen des MCH, die Zuschauer der Halle zu verweisen, danach würde das Spiel fortgesetzt. Der MCH kam dieser Bitte nach, die Zuschauer verließen die Halle und nach rund fünfminütiger Unterbrechung ging es als Geisterspiel weiter.

Mit der Spielunterbrechung haben die Unparteiischen klug gehandelt. „Kompliment dafür“, meinte MCH-Chef Yasin Kacar.

Aufrufe: 030.9.2019, 15:30 Uhr
Peter Burkamp / FuPaAutor