2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
ie Entscheidung im Neumünster-Derby: Beytullah Bilgen (Nr. 11) trifft per Dropkick zum 2:3. Die PSV-Akteure Patrick Fürst, Merlin Höckendorff, Philipp Reinhold, Timo Nath und Dominik Ulrich (v. li.) sind machtlos, während die Rasensportler Laurynas Kulikas (2. v. li.) und Ugur Dagli gleich feiern dürfen. Foto:Schmuck
ie Entscheidung im Neumünster-Derby: Beytullah Bilgen (Nr. 11) trifft per Dropkick zum 2:3. Die PSV-Akteure Patrick Fürst, Merlin Höckendorff, Philipp Reinhold, Timo Nath und Dominik Ulrich (v. li.) sind machtlos, während die Rasensportler Laurynas Kulikas (2. v. li.) und Ugur Dagli gleich feiern dürfen. Foto:Schmuck

PSV Union Neumünster verliert gegen Rivalen VfR Neumünster

»Veilchen« kommen mit blauem Auge davon

Der VfR hat ein über weite Strecken eher niveauarmes, dafür nach hinten heraus aber spannendes und ereignisreiches Neumünsteraner Derby gegen den gastgebenden Polizei-SV Union gewonnen. Am Ende sahen die 702 zahlenden Zuschauern einen glücklichen, aber nicht komplett unverdienten 3:2 (1:0)-Sieg für Lila-Weiß.

Die Partie nahm schnell Fahrt auf, und insbesondere der VfR zeigte mit einem guten Beginn, dass er keine erneute Derbyschmach erleben wollte (zuvor waren drei von vier Pflichstpielduellen an den PSV gegangen). Nach nicht einmal 120 Sekunden bot sich Fyn Claasen bereits die erste gute Möglichkeit, als er nach einem Doppelpass mit Laurynas Kulikas neben das PSV-Tor schlenzte.

Besser machte es Kulikas in der zehnten Minute. Der Sturmtank bewies genügend Gefühl, um die Maßflanke des von Rezan Acer steil geschickten Ihab Hathat nicht einfach mit Gewalt gen PSV-Gehäuse zu prügeln, sondern platziert zum 1:0 aus Gästesicht in den Winkel zu befördern.

Vier Minuten später brillierten erneut Acer und Hathat, dessen Pass in den Rücken der Abwehr Kulikas direkt nahm und damit am stark parierenden „Polizisten“-Keeper Philipp Reinhold scheiterte. Den anschließenden Nachschuss von Ugur Dagli lenkte Reinhold in Klassemanier zur Ecke.

Damit war die gute Phase von Rasensport auch vorüber. Im Anschluss machte sich bei Lila-Weiß ein Mix aus Ungenauigkeit und übertriebener Lässigkeit breit. Die Folge: Ein Fehlpassfestival, in das sich auch die Heimelf einfügte – und das alles trotz bester Platzverhältnisse.

Immerhin kam der PSV noch zu zwei Abschlüssen. Nach einer Pfützenreuter-Flanke köpfte Livius Höckendorff vorbei (29.), ehe kurz vor der Pause Timo Nath durch die Gästereihen spazierte, mit seinem Flachschuss aber an VfR-Keeper Yilmaz Caglar scheiterte, der zum bereits siebten PSV-Eckball abwehrte (43.).

Im zweiten Durchgang parierte Reinhold super gegen Hathat (51.), dann war Grün-Weiß näher am Ausgleich dran als der VfR am zweiten Treffer. Dennoch markierte André Ladendorf per Elfmeter (Langkowski spielte den Ball nach einer Acer-Ecke mit der Hand) das 2:0 aus Sicht der Boy-Elf (58.).

Damit wurden die Gastgeber dafür bestraft, dass sie durch Nath, der aus 22 Metern haarscharf vorbeizielte (54.) und Livius Höckendorff, der im Anschluss an einen Eckball das Kunststück fertig brachte, aus gerade einmal drei Metern Caglar anzuschießen (56.), beste Möglichkeiten ausließen.

„Veilchen“-Akteur Dagli verpasste es in der 64. Minute, frei vor Reinhold für die Vorentscheidung zu sorgen und scheiterte. So kam nach einem bösen Schnitzer von Caglar noch einmal Spannung auf. Der VfR-Keeper schoss PSV-Joker Robin Ziesecke an, von dem der Ball zum ebenfalls eingewechselten Langkowski prallte.

Dieser fackelte nicht lange und netzte zum 1:2 ein (70.). Doch damit nicht genug der Unzulänglichkeiten des 27-Jährigen im Rasensport-Gehäuse. Denn nach einem Diagonalball von Lasse Blöcker in den Strafraum war Caglar unnötig weit draußen, rief „Torwart“, erwischte den Ball aber nicht ansatzweise und begünstigte so, dass PSV-Außen Patrick Fürst die Fußspitze an das Spielgerät bekam, Caglar umkurvte und zum Ausgleich traf (82.).

Rasensport hatte aber eine Antwort parat. Nachdem Dagli mit einem Kopfball am famosen Reinhold gescheitert war (87.), traf Joker Beytullah Bilgen per flachem Dropkick nach einem Acer-Eckstoß zum VfR-Sieg (88.).

„Ja, wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, räumte Gästecoach Sven Boy ein, dass der prestigeträchtige Erfolg ein hartes Stück Arbeit war. „Unverständlich, dass wir nach 20 Minuten einen Gang herausgenommen haben“, sagte der 40-Jährige und schüttelte auch ob der vielen Abspielfehler und Ballverluste seines Teams den Kopf. „Schade, das war bitter für uns“, kommentierte PSV-Trainer Maik Gabriel die Niederlage, nachdem sein Team zwei Treffer aufgeholt hatte.

„Nach dem 0:2 war die Partie ja eigentlich gelaufen“, meinte er und bezeichnete den 2:2-Ausgleich als „folgerichtig“. Denn über weite Strecken sei sein Team richtig gut drin gewesen in der Partie, bilanzierte der 39-Jährige. „Ich hätte gerne etwas Zählbares aus diesem Spiel mitgenommen, mache meiner Elf jedoch keinen Vorwurf. Sie hat 90 Minuten aufopferungsvoll gekämpft“, erklärte Maik Gabriel.

Angesprochen auf eine Schlüsselszene – vor dem Eckstoß, der zum 2:3 führte, hatten mehrere PSV-Spieler vehement auf Abseits reklamiert – zuckten beide Trainer mit den Schultern. „Dazu stand ich zu weit weg“, diktierten sie der Presse unabhängig voneinander, aber dennoch unisono ins Notizbuch.

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

PSV Neumünster: Reinhold – L. Höckendorff, Hamann, M. Höckendorff, Pfützenreuter (80. Ulrich) – Nath, Blöcker – Barck, Nagel (69. Ziesecke), Fürst – B. Schmidt (46. Langkowski).

VfR Neumünster: Caglar – Momo, von Randow, Lindner, Heskamp – Claasen, Ladendorf – Hathat (79. Bilgen), Acer (90./+1 Lorenzen), Dagli (90./+3 Lawson-Body) – Kulikas.

SR: Rosenthal (Bad Schwartau).
Zuschauer: 702.
Tore: 0:1 Kulikas (10.), 0:2 Ladendorf (58., Handelfmeter), 1:2 Langkowski (70.), 2:2 Fürst (82.), 2:3 Bilgen (88.).

Aufrufe: 03.9.2017, 19:00 Uhr
SHZ / A. Schmuck/G. MalchowAutor