2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Frühzeitig hätte der PSV in Führung gehen und dem Spiel einen anderen Verlauf verleihen können. Doch nachdem Inters ansonsten starker Schlussmann Hüsnü Özdemir der siebten Minute diesen Ball nicht festgehalten hatte, beförderten die Vorderleute des Kieler Keepers die Kugel aus der Gefahrenzone. Foto:Lühn
Frühzeitig hätte der PSV in Führung gehen und dem Spiel einen anderen Verlauf verleihen können. Doch nachdem Inters ansonsten starker Schlussmann Hüsnü Özdemir der siebten Minute diesen Ball nicht festgehalten hatte, beförderten die Vorderleute des Kieler Keepers die Kugel aus der Gefahrenzone. Foto:Lühn

PSV Union Neumünster unterliegt Inter Türkspor Kiel

Inter Türkspor hat Chancen für zwei Spiele

Die „Polizisten“ aus Neumünster ringen weiter um den Anschluss ans gesicherte Tabellenmittelfeld. Der Viertletzte verlor gegen den formstarken Aufsteiger Inter Türkspor Kiel vor 138 zahlenden Zuschauern an der Stettiner Straße mit 1:3 (0:2) und blickt weiter nach unten. Die Gäste dagegen kletterten mit ihrem fünften Saisonsieg in die obere Tabellenhälfte, sind jetzt Achter. Für den PSV fing es gar nicht so schlecht an.

In der siebten Minute ließ der später starke Gästekeeper Hüsnü Özdemir den Ball nach einem Ziesecke-Eckstoß fallen, doch Livius Höckendorff traf aus kurzer Distanz nur ein Kieler Abwehrbein. Besser machten es die Gäste, die einen Eckstoß (von Erdogan Cumur) zur Führung nutzten, dabei jedoch von einem Eigentor durch Dominik Ulrich profitierten (9.).

Ebenfalls Pech hatte aufseiten der Grün-Weißen Marc Barck, der aus zwölf Metern nach einer Stafette über Robin Ziesecke, Barck selbst und Patrick Fürst nur die Latte traf (18.). Diese Szene täuschte ein wenig darüber hinweg, dass die Hausherren in der ersten Halbzeit Probleme hatten. Sie kamen mit dem aggressiv zu Werke gehenden Neuling nicht zurecht und hatten dementsprechend Probleme, einen Ansatz von Spielkontrolle zu finden.

Und so war das 0:2 nur eine Frage der Zeit. Alban Jashari hatte dies nach einem Zuspiel von Steve Sam ebenso verpasst (24.) wie nur 60 Sekunden später Veton Hodaj, der mit einem Flugkopfball an Schlussmann Philipp Reinhold scheiterte. Dann allerdings war es so weit: Sam lief im Mittelkreis los, spielte mehrfach (!) abwechselnd Issam Khemiri und Höckendorff aus und vollendete seinen Sololauf mit einem 13-Meter-Chip ins PSV-Tor (32.).

Immer mal wieder tauchte aber auch die Heimelf vor der gegnerischen Kiste auf. Fürst machte es Sam nach, spielte Hodaj und Kevin Wendt Knoten in die Beine, fand jedoch in Özdemir seinen Meister (41.). Auch ging dieses Duell in der 57. Minute erneut an den Inter-Torwart. Auf der Gegenseite lag mehrfach das dritte Tor in der Luft. Reinhold parierte gut gegen Abdullah-Ali Kalma (44.), der kurz nach dem Wechsel im Anschluss an einen Höckendorff-Fehler den Querbalken anvisierte (48.).

Alban Jashari köpfte über das Gestänge (55.), machte dann aber fünf Minuten später alles klar, als er eine Hodaj-Hereingabe mit dem 0:3 veredelte. Längst war klar: Wenn der PSV attackiert wurde, war die Gefahr eines Ballverlustes in den Reihen der Einheimischen riesengroß. Wenigstens sorgten die Einwechslungen von Timo Nath und Patrick Nagel (jeweils 46.) für etwas mehr Struktur im Spielaufbau.

Nath traf per Drehschuss nur den Außenpfosten (64.) und scheiterte eine Viertelstunde darauf an Özdemir. Den folgenden Eckstoß von Nagel verwertete der ebenfalls eingewechselte Torben Czekay wuchtig aus sechs Metern zum 1:3. Zwischenzeitlich hätte Inter Türkspor den „Polizisten“ richtig weh tun können, doch erst sorgte Kalma mit einem Pfostenschuss frei vor Reinhold lediglich für das 2:2 in der „Alu“-Wertung (69.), bevor Reinhold zwei Mal im Duell mit Cumur die Oberhand behielt (73., 75.).

Weil die Kieler den Deckel nicht draufpackten, hätte es noch einmal spannend werden können. Doch in der 85. Minute scheiterten Czekay und Höckendorff jeweils an Özdemir, der das 2:3 vereitelte und so endgültig den verdienten Sieg für den gastierenden Aufsteiger sicherte.

„Özdemir hat ganz gut gehalten“, sagte PSV-Trainer Maik Gabriel mit einer Mischung aus Ironie und Sarkasmus, ehe er im gleichen Stil erklärte: „17, vielleicht 18 Minuten war das ganz ordentlich von uns.“ Angesprochen auf das „wilde“ 0:2 durch Sam zuckte der Coach mit den Schultern: „Natürlich machen Höckendorff und Khemiri das nicht mit Absicht, aber ich weiß nicht, was sie dazu veranlasst hatte, Sam derart ziehen zu lassen. Diese Szene war ein Beleg für die Baustellen in unserer Defensive. Unterm Strich war es allerdings auch insgesamt betrachtet einfach nicht genug, was wir geboten haben.“

Deutlich zufriedener war naturgemäß der siegreiche Übungsleiter, ohne dabei jedoch abzuheben. „Unsere Chancen haben für zwei Spiele gereicht, wir hätten viel mehr Tore schießen müssen. Aber wenn man das reine Spiel bewertet, hat meine Mannschaft das heute gut gemacht. Das 2:0 für uns war für mich bereits eine Vorentscheidung“, konstatierte Inter-Coach Özcan Atasoy.

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

PSV Neumünster: Reinhold - Ulrich (46. Nath), Höckendorff, Christophersen, Khemiri - Blöcker, Pfützenreuter - Barck (46. Nagel), Ziesecke (67. Czekay), Fürst - B. Schmidt.

Inter Türkspor Kiel: Özdemir - Hodaj, Yamak, Wendt (83. Laubinger), Sentürk - Sam, Kern, Meshekrani (66. S. Bruhn) - Cumur, Kalma (74. Zeller), Alban Jashari.

SR: Schapals (Schönberg).
Zuschauer: 138 zahlende.
Tore: 0:1 Ulrich (9., Eigentor), 0:2 Sam (32.), 0:3 Alban Jashari (60.), 1:3 Czekay (80.).
Aufrufe: 029.10.2017, 20:30 Uhr
SHZ / Arne Schmuck/Jörg LühnAutor