2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Eine von vielen starken, jedoch ungenutzten Offensivaktionen: „Ordnungshüter“ Patrick Fürst lässt in der 21. Minute Gegenspieler Hinrich Schröder (links) aussteigen – nachdem er zuvor schon Lägerdorfs Torhüter umkurvte – und trifft  anschließend aus spitzen Winkel nur das Außennetz.
Eine von vielen starken, jedoch ungenutzten Offensivaktionen: „Ordnungshüter“ Patrick Fürst lässt in der 21. Minute Gegenspieler Hinrich Schröder (links) aussteigen – nachdem er zuvor schon Lägerdorfs Torhüter umkurvte – und trifft anschließend aus spitzen Winkel nur das Außennetz.

PSV Union Neumünster gegen TSV Lägerdorf früh wach

Lägerdorf wird in der Anfangsphase überrollt

Auch ohne die noch kurzfristig ausgefallenen Stützen Timo Nath (Muskelfaserriss im Oberschenkel), Christoph Pfützenreuter (Fußprellung), Patrick Nagel (Sprunggelenksverletzung) und Yannik Hamann (Knieverletzung) gelang dem PSV Neumünster mit einem 3:1 (3:0)-Erfolg der Befreiungsschlag gegen die direkte Lägerdorfer Konkurrenz im Kampf um den Klassenerhalt. Mit cleverem Umschaltverhalten erzwangen die Gastgeber gegen vogelwild beginnende Steinburger binnen 18 Minuten eine 3:0-Führung, der die Gäste in der zweiten Halbzeit nur ein einziges Tor entgegenzusetzen hatten.

Und es war Abstiegskampf in einer wirklich attraktiven Variante. Wenn zwei Mannschaften aufeinandertreffen, die sich nur knapp über der tabellarischen Abstiegsregion befinden, befürchtet der erfahrene Fußballliebhaber eine Partie mit engen taktischen Fesseln. Tugenden wie Zweikampfhärte und defensive Stabilität fordern die Trainer von Teams in diesen Situationen zumeist ein.

In diesem Fall allerdings war die Lust der Kontrahenten aufs Gewinnen scheinbar größer als die Angst vor der Niederlage und bescherte den über 130 Zuschauern in der Böcklersiedlung einen über weite Strecken munteren Schlagabtausch mit dem besseren Ende, vor allem aber dem besseren Anfang für die Gastgeber, die damit ihren Vorsprung auf den roten Strich auf fünf Zähler ausbauten.

„Wir haben dieses Spiel in den ersten 20 Minuten verloren“, machte Gäste-Coach Detlef Fink den Ursprung der Niederlage in der naiven Anfangsphase seiner Schützlinge aus. Die sich bietenden Räume der zügellos nach vorne spielenden Steinburger nutzten die Schwalestädter prompt aus, um ein solides Fundament für den Erfolg zu errichten.

Zunächst traf Marc Barck nach Zuspiel von Patrick Fürst aus kurzer Distanz (3.), ehe Issam Khemiri einen parierten Barck-Schuss im Nachsetzen über die Linie bugsierte (15.) und Robin Ziesecke, dem in der ersten halben Stunde der Partie praktisch alles gelang, einen an Björn Schmidt verursachten Foulelfmeter sicher verwandelte und so schon früh für die Vorentscheidung sorgte.

Erst ein ungewöhnlich früher Doppelwechsel des TSV in der 26. Spielminute sorgte für eine belastbare Statik in der Lägerdorfer Formation. „Nach ungefähr einer halben Stunde haben wir etwas den Faden verloren“, erkannte auch der PSV-Trainer Maik Gabriel einen Wandel der Kräfteverhältnisse, den der Gegner eigentlich mit einem Anschlusstreffer vor der Pause hätte quittieren müssen.

Doch der ein starkes Debüt feiernde Schlussmann Joe Gabriel hatte in Minute 34 und 40 bei Abschlüssen von Torben Matz und Alexander Feist etwas dagegen und darüber hinaus Glück, dass Bastian Peters nur die Querlatte traf (38.).„Dann kommen wir richtig gut aus der Kabine“, sah Maik Gabriel wie seine Mannschaft einige hochkarätige Kontermöglichkeiten aufgrund mangelhafter Zielstrebigkeit leichtfertig vertändelte.

Und so musste der beeindruckende Ruhe ausstrahlende Joe Gabriel bei einer Doppelchance von Yanneck Kuhr und Edwart Jauk binnen Sekunden zwei weitere Male zupacken (48.). „Es hat sich toll angefühlt, der Mannschaft helfen zu können“, freute sich der hoch aufgeschossene Keeper nach seinem gelungenen Einstand und lobte seine Vorderleute dafür, dass sie ihm die Aufgabe über weite Strecken der Partie erleichterten.

Als er nach dem 1:3 in Minute 66 das erste Mal den Ball aus dem Netz holen musste, war der „Weg dann doch etwas zu weit für ein Comeback geworden“, wie Fink sachlich aber aufgrund der positiven Reaktion seiner Mannschaft nach dem dreifachen, frühen Rückschlag auch mit einer Prise trotziger Zufriedenheit feststellte.

Nur kurz war die Phase, in der man eine Wendung der Begegnung aus Sicht der Schwalestädter hätte befürchten müssen. In der Schlussviertelstunde waren die „Ordnungshüter“ dann, ebenso wie zu Beginn der Partie, wieder die Herren des Geschehens.

„Da haben wir dann ja wirklich nichts mehr zugelassen“, konnte Maik Gabriel immerhin zum Ausklang der Partie durchatmen und drei enorm wichtige Punkte gegen die Abstiegssorgen antizipieren, ehe sich sein Blick zügig nach Apfiff auf die kommende, sehr schwierige Auswärtspartie beim SC Weiche Flensburg 08 II (Sa., 13.30 Uhr) richtete, die der erleichterte Übungsleiter als „Bonusspiel“ titulierte.

Nicht vergessen: In der Spieltagsübersicht (rechts) könnt ihr wieder für eure Spieler des Spiels abstimmen und somit an der Wahl zur Elf-der-Woche teilnehmen. Einfach auf das Ergebnis klicken und im Spielbericht unterhalb der Aufstellung Spieler auswählen.

PSV Neumünster: J. Gabriel – L. Höckendorff (66. Kracht), M. Höckendorff, Christophersen, Khemiri – Barck, Blöcker, Sachse, Fürst – Ziesecke (73. Langkowski), B. Schmidt (63. Czekay).

TSV Lägerdorf: Koch – M. Kunter (26. Matz), Brendemühl, Schröder, Hellmann – Feist, Strüven, Jauk, Beetz (26. Peters) – T. Kunter, Kuhr.

SR: Derlin (TSV Dahme).
Zuschauer: 135.
Tore: 1:0 Barck (3.), 2:0 Khemiri (15.), 3:0 Ziesecke (18., Foulelfmeter), 3:1 Feist (66.).
Aufrufe: 01.10.2017, 18:20 Uhr
SHZ / WtiAutor