2024-05-22T11:15:19.621Z

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– Foto: Roland Halmel

BFV: Zuschauer suchen Wege um Spiele zu sehen - Restart in Gefahr?

Nur Nachteil für die Vereine

Auch wenn es de jure ein Verbot für alle Zuschauer bei den Spielen in Bayern gibt, suchen sich die Zuschauer Wege um sich die Spiele anzusehen.

Landkreis – 1895 Zuschauer verfolgten in der vergangenen Woche zum Saisonstart in der Regionalliga Nordost das das 1:1-Unentschieden zwischen Drittliga-Absteiger Carl-Zeiss Jena und dem SV Babelsberg. Das waren exakt 1895 Fans mehr als in den mehreren hundert Testspielen auf bayerischem Boden in der vergangenen Woche. Im Freistaat sind keine Zuschauer erlaubt – zumindest offiziell. Denn trotz des Verbots der Bayerischen Staatsregierung suchen und finden Zuschauer Lücken, um beim Fußball vor Ort dazu zu sein.

Gaststätten als „erlaubte Tribünen“?

Vereine mit einer öffentlichen Gaststätte, wie beispielsweise der TSV Altenstadt, befinden sich dabei in einer relativ komfortablen Lage. Rechtlich werden die Besucher, die auf der Terrasse sitzen und von dort das Fußballspiel verfolgen, als Gäste der Gastronomie bewertet und eben nicht als Zuschauer. Dies hatte der Bayerische Fußball-Verband in Abstimmung mit der Bayerischen Staatsregierung vor kurzem konkretisiert. Reine Vereinsheime, die von Ehrenamtlichen des Klubs bewirtschaftet werden, und die zum Teil auch über große Freiflächen weitab vom Spielfeld verfügen, wie beispielsweise beim SV Polling oder beim ASV Habach, dürfen hingegen keine Gäste bewirten.

Gänzlich vom Fußball ausschließen lassen sich die Fans deshalb aber nicht, auch wenn. wie etwa in Peiting, einfach das Sportgelände abgesperrt wird, nachdem alle Spieler, Betreuer und Schiedsrichter im Stadion sind. Wenn die Plätze direkt an eine Straße grenzen, und davon gibt es in der Region viele, versammeln sich nach Spielbeginn die interessierten „Spaziergänger“ hinter dem Zaun, um – eingerechnet eine viertelstündige Halbzeitunterbrechung – eine 105-minütige Pause einzulegen, bei der sie zufällig in Richtung Sportplatz schauen.

Zaungäste geben schlechtes Bild für den Fußball ab

Für die Vereine hat diese Situation jedoch nur Nachteile. Bilder in der Zeitung mit Fans am Zaun im Hintergrund sehen schlecht aus, und für die Einhaltung von Abstandsregeln gibt es keinerlei Handhabe. Zudem könnten die Klubs bei einer Bewirtung der Zuschauer bei Testspielen durchaus den einen oder anderen Euro einnehmen. Was angesichts der großen Löcher in der Kasse, da die Vereine seit März keinerlei Einnahmen verzeichnen, ein großes Problem ist. Die Situation wird sich bis auf weiteres nicht ändern. Das Bayerische Gesundheitsministerium hat die sechste Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung, die am vergangenen Sonntag ausgelaufen wäre, bis 2. September verlängert. Damit bleiben Zuschauer offiziell weiterhin ausgeschlossen. (ROLAND HALMEL)

Aufrufe: 020.8.2020, 10:10 Uhr
Weilheimer Tagblatt / Roland HalmelAutor