2024-04-25T14:35:39.956Z

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Corona-Krise: Wie geht es im Jugendfußball weiter?

Die Frage, wie es im Jugendfußball weitergeht, ist noch immer offen

Markt Schwaben – Zu Wochenbeginn spielt das Wetter verrückt. Danach sind alle Feierabende bereits mit Videokonferenzen verplant. Das Wochenende sowieso. Für die ersehnte erste Golfrunde seit Wiedereröffnung der Club-Anlagen hat sich Florian Weißmann vorsichtig den kommenden Montagnachmittag freigehalten. Vor vier Jahren hat der Fußball-Schiedsrichter aus Markt Schwaben seine zweite sportliche Leidenschaft entdeckt, die Platzreife gemacht und arbeitet nun seit zwei Jahren als Trainer. „Golf brauche ich als Kontrast zum Fußball und Job“, sagt Weißmann.

Aktuell ist der 40-jährige Bankkaufmann in seiner Freizeit aber fast ausschließlich als Verbands-Jugendleiter des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) gefordert. Die von ihm geleitete Lösungs-Arbeitsgruppe (LAG) will noch im Mai beschließen, wie es kurz- und mittelfristig für Bayerns Nachwuchsfußball weitergeht.

Nach dem ersten Teammeeting ist Weißmann „sehr zufrieden und absolut zuversichtlich“. Sowohl was den Zeitplan als auch den Lösungsinhalt betrifft. „Alle haben Bock auf Lösungen. Das war ein sehr intensiver Austausch, bei dem gerade durch die fünf Vereinsvertreter nochmal Punkte aufgegriffen wurden, die wir als Verband nicht so auf dem Schirm hatten.“ Aus Rücksicht auf die anderen BFV-Arbeitsgruppen, so Weißmann, sollen die Namen der fünf Vereinsvertreter noch anonym bleiben. Ihrer angedachten „Querschnitts-Funktion“ hätten sie aber bereits mit „konstruktiven und globalen“ Diskussionsbeiträgen bereits erfüllt.

Beispiel Brennpunkt A-Jugendbereich: „In Metropolen würden die Spieler bei einem Saisonabbruch im Herrenbereich aufgrund ihrer Anzahl vielleicht gar nicht zum Zug kommen. In strukturschwachen Regionen käme ein Saisonende vielen Vereinen entgegen, weil sie schneller auf Spieler zurückgreifen könnten. Das Spannungsfeld könnte nicht größer sein.“

Beratungen zeigen erste Früchte

Weitere Schwerpunkte der ersten LAG-Besprechung waren die Option Abbruch per se („Wie geht man mit den aktuellen Tabellenständen und Ligagrößen um? Verbandsseitig sehen wir die Ausbildung an erster, die Tabelle an zweiter Stelle.“); die Faktoren Studiums- und Ausbildungsbeginn im Herbst im A- und B-Jugendbereich; Vereinsbeiträge („Sehen wir relativ unkritisch, weil Jahresbeitrag.“); etwaige Landesverbände übergreifende Wechsel; sowie die Spieler- und Eltern-Motivation.

An diesem Freitag beurteilt der Verbands-Jugendausschuss, welche Beschlussvorlagen bereits ausgereift sind, um sie dem Verbandsvorstand am darauf folgenden Montag vorzulegen. „Und bei welchen wir in der Arbeitsgruppe vielleicht doch noch eine Extrarunde drehen müssen.“


VON JULIAN BETZL

Aufrufe: 013.5.2020, 09:32 Uhr
Ebersberger Zeitung / Julian BetzlAutor