2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau

Verletzungen trüben das Bild beim Heider SV

Trotzdem gehen die Dithmarscher weiter ihren Weg

An die Saison 16/17 hat der Heider Sportverein fast nur gute Erinnerungen. Die Frauen schafften unerwartet den Sprung in die Schleswig-Holstein-Liga, während die U23 ebenso überraschend den Verbandsliga-Aufstieg feierte. Die HSV-Liga beendete die Saison in der höchsten Spielklasse des Landes als Siebter mit einem identischen Ergebnis wie 2015/16. Doch groß ausruhen darf sich der Verein aus der Dithmarscher Kreisstadt darauf nicht: Vielmehr wird er seine Anstrengungen intensivieren müssen, um im Konzert der Großen mithalten zu können.

Schon lange sind Sönke Beiroth und Mamadou Mokhtar Sabaly etablierte Trainergrößen im Land. Wäre nicht Fußball ihre große Leidenschaft, würde es bei beiden das Puzzlen sein. Denn Stein für Stein bauen sie an einem Gebäude, das möglichst tragfähig sein und die Grundlage für den sportlichen Erfolg bilden soll. Doch bei aller Akribie wissen beide nicht, wie das Haus aussehen wird. Denn immer wieder treten Veränderungen ein, die der Architektur zuwiderlaufen.

So brach unmittelbar vor der Wechselfrist Nachwuchsstürmer Mats Kosuck seine Zusage und schloss sich kurzfristig Kreisliga-Aufsteiger Nordhastedt an. Die nächste Hiobsbotschaft war die Diagnose Kreuzbandriss und Meniskusschaden bei Jonas Hußner, Sohn des früheren Profis Alfred Hußner. „Das ist wirklich bitter, zumal Jonas tolle Anlagen besitzt und auf dem besten Weg zum Stammspieler war. Nun wird er uns viele Monate fehlen“, weiß Beiroth, der mit Joe Mittelbach, Viktor Hardock und Keeper Robin Carstens bereits drei Langzeitverletzte beklagt.

Eine weitere Baustelle tut sich auf dem Torhüter-Posten auf. Hier darf nach Dennis Gansels Weggang nichts mehr passieren. Einzig verlässliche Größe ist im Moment Rückkehrer Tobias Ernecke, der mit seinen 36 Jahren viel Routine in die Waagschale werfen kann. Während Carstens’ Genesung (hartnäckige Probleme im Schulterbereich) seit Monaten auf sich warten lässt, steht Mirza Hotic aktuell nur drei Monate zur Verfügung. Bereits im Oktober endet sein Besuchsvisum, so dass er wohl nach Bosnien-Herzegowina zurückkehren muss. Ab November stünde in U23-Keeper Christopher Thomsen eine Alternative zur Verfügung. Dann ist der ehemalige Hademarscher spielberechtigt, nachdem ihm sein bisheriger Verein die Freigabe verweigerte.

Trotz der Probleme sieht die sportliche Führung das Konzept nicht gefährdet. „Solche Situationen sind für uns ja nichts Neues. Wir können damit umgehen, weil die Qualität in der Breite stimmt“, meint Beiroth, der mit Sabaly eine homogene Truppe geformt hat. Die Mannschaft ist in den beiden vergangenen Jahren deutlich reifer geworden und kann nach wie vor jedem Gegner das Leben auf dem Platz enorm schwer machen. Vor Ernecke steht eine Abwehr, die, gespickt mit robusten und erfahrenen Leuten, auch höheren Ansprüchen genügt. Aus Kropp kam Jark Decker, der in der Vorbereitung durchweg gute Leistungen zeigte und neben Quade, Buggenthien und den Neelsen-Brüdern gesetzt sein dürfte.Und erkämpft die Defensive den Ball wird es auch in der neuen Saison blitzschnell nach vorne gehen, weil das das Spiel von Tobias Hass und Alex Hardock ist. Beide erhielten im vergangenen Sommer in Jonah Gieseler eine perfekte Ergänzung. Parallel dazu soll Valentin Sinzel aufgebaut werden. Der Nachwuchsstürmer, trainingsfleißig und lernwillig, stellte sein Können unter Beweis und gilt wie die weiteren A-Junioren Danny Freund und Bjarne Krey als Zukunftshoffnung.

„Wir werden weiter Talente aus der Region einbauen, fördern und voranbringen. Das ist unser Weg. Und dieser Weg ist alternativlos, weil wir nicht mit Geld herumwerfen“, verdeutlicht Torben Steffensen, sportlicher Leiter der Liga GmbH.
Aufrufe: 02.8.2017, 09:00 Uhr
SHZ / gknAutor