2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Frauen-Zweitligist FSV Gütersloh verliert das Spitzenspiel gegen den cleveren Tabellenführer MSV Duisburg mit 1:3. Eine krasse Fehlentscheidung der Schiedsrichterin beeinflusst den Spielverlauf | © Henrik Martinschledde
Frauen-Zweitligist FSV Gütersloh verliert das Spitzenspiel gegen den cleveren Tabellenführer MSV Duisburg mit 1:3. Eine krasse Fehlentscheidung der Schiedsrichterin beeinflusst den Spielverlauf | © Henrik Martinschledde

Niederlage auf hohem Niveau

FSV Gütersloh verliert das Spitzenspiel gegen den cleveren Tabellenführer MSV Duisburg mit 1:3.

Verlinkte Inhalte

Große Enttäuschung statt „Big Points“ für den FSV Gütersloh. Der Frauenfußball-Zweitligist bot dem Tabellenführer MSV Duisburg im Spitzenspiel vor gut 300 Zuschauern in der Tönnies-Arena am Freitagabend zwar einen intensiven Fight, verlor aber mit 1:3 und hat als Rangvierter nun sechs Punkte Rückstand auf den direkt zurück ins Oberhaus strebenden Bundesliga-Absteiger.
„Die cleverere Mannschaft hat gewonnen“, kommentierte FSV-Trainer Christian Franz-Pohlmann die Niederlage. MSV-Coach Inka Grings sprach von einem „verdienten Sieg“ und schwärmte vom kämpferischen und spielerischen Niveau der Partie: „Das war das beste Spiel, das ich bisher in der 2. Liga gesehen habe.“

Das Spiel hätte wahrscheinlich ein anderes Ende genommen, wenn Schiedsrichterin Corinna Feldmann (Neuenkirchen) in der 40. Minute nicht eine krasse Fehlentscheidung getroffen hätte. MSV-Torhüterin Meike Kämper war bei einem Gütersloher Konter über den rechten Flügel weit aus ihren Strafraum herausgerannt und senste die in vorderster Front stürmende Gel- dona Morina um. Statt Rot zeigte die Unparteiische nur Gelb. Als „Notbremse“ habe sie die Aktion nicht gewertet, ließ sie die wüst protestierenden Gütersloher wissen, weil innen noch zwei andere Spielerinnen gestanden hätten. Dass allein schon das Foul an sich rotwürdig war, ließ Feldmann außen vor. „Wir hätten uns nicht über Rot beschweren dürfen“, gestand Grings. „Das war der Knackpunkt des Spiels“, urteilte Franz-Pohlmann, der Meike Kämper gleichwohl eine „überragende Leistung“ attestierte und sie als „spielentscheidend“ würdigte.

Zum Zeitpunkt der Schlüsselszene lag der FSV bereits mit 1:2 zurück. Zwar waren die Gastgeber in ihrer starken Anfangsphase durch Marie Pollmann mit 1:0 in Führung gegangen, wurden dann aber Opfer ihrer Abwehrschwächen und eines Aufstellungsfehlers: Franz-Pohlmann hatte Offensivspezialistin Josephine Giard auf dem linken Flügel mit Defensivaufgaben betraut, was früh erkennbar nicht gelang. Die 19-Jährige hatte Anteile an beiden Gegentoren in der 16. und 23. Minute, wobei beim zweiten auch Torhüterin Vivien Brandt patzte. Nach 39 Minuten musste Giard vom Platz, der FSV stellte mehrfach um. Die Ex-Duisburgerin Morina kam und avancierte neben Magdalena Richter, Jill Eis und Marie Pollmann zur besten Gütersloher Spielerin.

An die Klasse einer Linda Bresonik reichte allerdings keine heran. Die Duisburger Innenverteidigerin, Weltmeisterin von 2003 und 2007, agierte beeindruckend souverän – mit ein Grund, warum der FSV in der 2. Halbzeit trotz großem Engagement kaum zu Torchancen kam. „Mir haben die Lösungswege im Spiel nach vorne gefehlt“, sagte denn auch der Coach, der den verletzungsbedingten Ausfall von Isabelle Wolf nicht kompensieren konnte. Ein Lattenschlenzer von Richter (50.) war die beste Möglichkeit, während Duisburg mit Kontern viel gefährlicher war und in der 82. Minute auch das entscheidende dritte Tor erzielte.

Aufrufe: 01.11.2015, 10:39 Uhr
Wolfgang TemmeAutor