2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
F: Schwarz
F: Schwarz

Nico Hubo macht den Unterschied

Lüxemer Joker entscheidet mit zwei Treffern das Kellerderby in Föhren

Kampf war Trumpf beim zünftigen Treffen im Tabellenkeller. Mit der Hereinnahme von Nico Hubo wechselte Lüxems neuer Coach Wolfgang Müller in der Schlussviertelstunde den Sieg ein. Die mit der besseren Offensive ausgestatteten Gäste gewannen schließlich verdient mit 3:1.

Föhren. Die Freude war groß, die Erleichterung riesig. Nach dem Schlusspfiff des umsichtig und souverän leitenden Schiris Niclas Berg aus Sohren ließen die als Tabellenvorletzter angereisten Gäste aus der Säubrennerstadt ihren Emotionen freien Lauf. „Wir haben in der Woche hart trainiert. In der Mannschaft steckt Potenzial, nur haben wir das zunächst nicht ausgenutzt und zu statisch gespielt. Nach der Pause haben wir aber einen unbändigen Siegeswillen entfacht“, freute sich Lüxems erst vor einer Woche verpflichteter Coach Wolfgang Müller über den zweiten Saisonsieg des bislang arg gebeutelten Ex-Rheinlandligisten.


Die Rahmenbedingungen waren schwierig. Fluchtlicht, Nieselregen und glatter Rasen machten den Akteuren auf beiden Seiten zu schaffen. Statt gepflegtem Kurzpassspiel bevorzugte man auf beiden Seiten, mit langen Bällen das Mittelfeld zu überbrücken oder aus Standardsituationen Kapital zu schlagen. Die Strafräume wurden im ersten Abschnitt zur Tabuzone, zu sicher standen die Abwehrketten, zu wenige Ideen im Spielaufbau hemmten den Spielfluss in der Brühlarena. Den einzigen echten Aufreger im ersten Durchgang gab es in der 29. Minute, als sich Föhrens Johannes Wey auf der linken Seite durchtankte, sahnemäßig zum aufgerückten Thomas Wagner flankte, doch der verstolperte aus kurzer Distanz freistehend vor dem Lüxemer Tor. An Willen und Einsatz mangelte es aber nicht. Beide Teams kämpften verbissen um jeden Meter Boden, doch trotz einer Serie Gelber Karten wurde die Grenze zum Schmerzhaften selten überschritten. Lüxem, das im ersten Abschnitt durch seine Routiniers Sascha Fuhr, Benjamin Sorge und den überragenden Patrick Schmidt bereits seine Überlegenheit im Offensiv-Spiel andeutete und kurz vor der Pause auch zu ersten klaren Chancen kam, legte nach Wiederbeginn an Aggressivität zu. Die Gäste entwickelten nun starken Siegeswillen, während die ersatzgeschwächte Föhrener Elf weiter auf Konter wartete. Die Einwechslung von Lüxems Nico Hubo, der in der 63. Minute für Sascha Fuhr ins Spiel kam, gab dann dem Spiel die entscheidende Wendung. Einen Freistoß von Benny Sorge leitete Hubo zu Patrick Schmidt weiter und der versenkte die Kugel aus kurzer Distanz zur Lüxemer Führung (68.). Die Gäste blieben im Angriffs-Modus und nur neun Minuten später erzwang Nico Hubo auf geniale Vorarbeit von Hendrik Könemann den zweiten Gästetreffer (77.). Aber auch Föhren blies zur Schlussoffensive. Mit der Einwechslung von Carsten Lambrecht zog Föhrens Trainer Christian Esch sein letztes Ass aus dem Ärmel, nach guten Möglichkeiten von Axel Meyer (79.) und Carsten Lambrecht (81.) kam wieder Stimmung unter den 120 Zuschauern auf.

Nach dem Föhrener Anschlusstreffer von Stefan Wagner, der in der 84. Minute einen an Axel Meyer verursachten Strafstoß zum 1:2-Anschlusstreffer verwandelte, war dann Feuer unter dem Dach. Doch dann beseitigte der dritte Lüxemer Paukenschlag alle Zweifel am Sieger. Auf Vorlage des ebenfalls eingewechselten Nino Fuchs schloss Nico Hubo einen mustergültigen Konterangriff der Gäste mit dem 3:1 ab (90.). Föhrens Coach Christian Esch sprach von einer schmerzlichen Niederlage: „Natürlich muss man gegen einen direkten Konkurrenten zu Hause punkten. Lüxem ist aber besser als sein Tabellenstand. Ich verstehe nicht, wieso die Mannschaft mit diesem Spielerpotential so weit unten steht. Wir wollten über die Kontertaktik zum Erfolg kommen und den Gegner verunsichern. Die Taktik, mit langen Bällen das starke Lüxemer Mittelfeld auszuspielen, ist leider nicht aufgegangen". Erleichterung pur dagegen auf Lüxemer Seite. „Wir schaffen das noch. Der Klassenerhalt bleibt das erklärte und realistische Ziel für uns“, wertet Müller den „dreckigen“ Sieg als Aufbruchsignal. Von einem „goldenen Händchen“ bei der Einwechslung des Siegschützen Nico Hubo wollte Müller nichts wissen: „Ich habe ihn doch ins Spiel gebracht, um Tore zu schießen“.

SV Föhren: Mock - Stefan Wagner, Scholtes, Wey, Heinz, Schabio, Meyer, Haubrich (63. Lambrecht), Brettle, Thomas Wagner (52. Neufang), Keller

SG Lüxem/Wittlich: Neumann - Nau, Adams, Müller, Schmidt, Ulbrich (75. Fuchs), Hoffmann, Fuhr (63. Hubo), Sorge (88. Follmann), Könemann, Furchner


Tore: 0:1 (68.) Patrick Schmidt, 0:2 (77.) Nico Hubo, 1:2 (84. Foulelfmeter) Stefan Wagner, 1:3 (90.) Nico Hubo

Schiedsrichter: Niclas Berg (Sohren)

Zuschauer: 120

Aufrufe: 08.11.2015, 20:48 Uhr
volksfreund.de/Josef WeirichAutor