2024-05-15T11:26:56.817Z

Allgemeines
Schiedsrichter, wie in dieser Szene Dieter Freisewinkel beim Pokalspiel von Blau-Weiß Hand gegen Gencler Birligi Bergisch Gladbach, werden ab der neuen Saison die neuen Regeln konsequent anwenden. Foto: Randow
Schiedsrichter, wie in dieser Szene Dieter Freisewinkel beim Pokalspiel von Blau-Weiß Hand gegen Gencler Birligi Bergisch Gladbach, werden ab der neuen Saison die neuen Regeln konsequent anwenden. Foto: Randow

Neue Regeln treten ab sofort in Kraft

Mehrfach-Bestrafungen bei Fouls im Strafraum sind nur zum Teil abgeschafft

In Hinblick auf die nun beginnende Fußball-Saison gibt es einige Veränderungen im Regelwerk, die dringend zu beachten sind. Deshalb hat der FVM-Verbandslehrwart Michael Beitzel anhand von Videos, die aus dem DFB-Lehrstab stammen, sehr ausführlich und kompetent die wichtigsten Änderungen vermittelt.

Anstoss

Der Anstoß darf nun in jede Richtung ausgeführt werden, muss also nicht mehr ausschließlich nach vorne erfolgen. Somit wird auch ein zweiter Spieler am Mittelpunkt unnötig. Die taktische Variante direkt aus dem Anstoß ein Tor zu erzielen, bleibt aber unverändert.

Mehrfachbestrafung

Die sogenannte Doppel- oder gar Dreifachbestrafung – Elfmeter, Rote Karte, Gegentreffer – wird nicht grundsätzlich abgeschafft. Allerdings hat der Schiedsrichter die Möglichkeit, wenn die Attacke im Strafraum stattfindet und dem Ball gilt, nur die Gelbe statt wie früher die Rote Karte zu zeigen. Sobald aber eine klare Torchance als letzter Mann vor dem Strafraum per Foul vereitelt wird, bleibt es bei einer Roten Karte – wie auch bei einem groben Foulspiel.

Freistoss bei Abseitsstellung

Bisher wurde grundsätzlich der Freistoß dort ausgeführt, wo der im Abseits befindliche Spieler bei der Ballabgabe war. Neu ist, dass der Freistoß sogar in der eigenen Hälfte gegeben werden kann, obschon dort gar keine Abseitsstellung vorliegen kann.

Beispiel: Befindet sich ein Spieler bei einem Anspiel im Abseits (also in der gegnerischen Hälfte) und läuft über die Mittellinie in seine Hälfte zurück, wird dort der Freistoß ausgeführt, wo er den Ball angenommen hat, also seine Abseitsstellung aktiv wurde.

Seitenlinie

Foulspiele neben der Seitenlinie werden mit einem direkten Freistoß auf Höhe der Linie bestraft. Wird im Bereich des Sechzehnmeterraums hinter der Torauslinie gefoult, gibt es Strafstoß. Bislang wurde das Spiel entweder durch Einwurf oder Eckball fortgesetzt, weil sich die Spieler zur Zeit des Vergehens außerhalb des Spielfeldes aufgehalten haben.

Eingreifen von außen

Greift ein Mitglied des Betreuerstabes oder ein Ersatzspieler ins Spielgeschehen ein, kann es ab sofort auch einen direkten Freistoß oder einen Strafstoß für den Gegner geben. Das gilt aber nur bei der Torverhinderung und nicht bei der Torerzielung.

Der Schiedsrichter hat aber die Möglichkeit, bei der Torerzielung auch die Vorteilsregel anwenden, wenn zum Beispiel der Ball auch trotz der Berührung bei einem unerlaubten Abwehrversuch ins Tor geht. Dafür ist die Coaching-Zone jetzt in der Landesliga ab der neuen Saison ebenfalls wie bereits zuvor in der Mittelrheinliga Pflicht, und in der Bezirksliga wird sie in dieser Saison zunächst einmal probeweise eingeführt. Dort dürfen sich dann nur noch die im Online-Spielbericht aufgeführten Personen aufhalten. Somit ist sichergestellt, wer zum Betreuerstab gehört.

Bei Eingriffen von Zuschauern oder „dressierten“ Hunden wird wie früher verfahren, und die Spielfortsetzung ist ein Schiedsrichterball. Faire Teams wissen ohnehin, wie eine solche Situation geregelt werden kann.

Platzverweise

Schon ab der Platzbegehung ist es dem Schiedsrichter erlaubt, Platzverweise auszusprechen. Allerdings darf die betroffene Mannschaft ihr Team wieder auffüllen, solange die Strafe vor dem Anpfiff ausgesprochen wurde.

Behandlung

Jeder behandelte Spieler musste bislang das Spielfeld verlassen und sich beim Unparteiischen neu anmelden. Nach den neuen Regeln dürfen Spieler auf dem Feld bleiben, wenn die Behandlung rasch beendet ist (20 bis 25 Sekunden), allerdings muss der Gegner dafür verwarnt (Gelb) oder vom Feld (Gelb-Rot oder Rot) gestellt worden sein.

Kleidung

Unterziehhosen oder -shirts müssen die selbe Hauptfarbe haben wie die Ärmel des Trikots oder die Hose beziehungsweise wie der unterste Saum des jeweiligen Kleidungsstücks. Die Farbe der Unterziehkleidung muss innerhalb einer Mannschaft einheitlich sein.

Spielabbruch

Hat eine Mannschaft dauerhaft nur noch sechs Spieler auf dem Feld, muss die Partie abgebrochen werden – unabhängig vom Spielstand zu diesem Zeitpunkt. Bislang musste die andere Mannschaft dafür in Führung liegen.

Eine kurzfristige Unterschreitung dieser Zahl – etwa bei verletzungsbedingten Behandlungen, Beseitigung von Ausrüstungsmängel oder einer Zeitstrafe im Jugendbereich – führt nicht zum Abbruch.

Bei 9er- und 7er-Mannschaften liegt die Abbruchgrenze bei sechs beziehungsweise bei fünf Spielern.

Aufrufe: 019.8.2016, 20:45 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor