2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Kreisschiedsrichterobmann Sebastian Möller (links) und Verbandsschiedsrichterausschuss-Vorsitzender Bernd Domurat (rechts) beglückwünschten den Sieger der „Danke Schiri“-Aktion des DFB, Dirk Stender (SV Molbergen). Steffen Szepanski
Kreisschiedsrichterobmann Sebastian Möller (links) und Verbandsschiedsrichterausschuss-Vorsitzender Bernd Domurat (rechts) beglückwünschten den Sieger der „Danke Schiri“-Aktion des DFB, Dirk Stender (SV Molbergen). Steffen Szepanski

Neben viel Lob gibt es auch Kritikpunkte

Wer so oft kritisiert oder sogar beschimpft wird, dem tut so etwas besonders gut: Die Fußball-Schiedsrichter des Landkreises Cloppenburg haben am Freitagabend auf ihrem Kreistag in der Sportschule Lastrup von ihren Gästen großes, teils überschwängliches Lob zu hören bekommen.

Und die Bilanz des Kreisschiedsrichterausschusses (KSA) für die zu Ende gehende Saison kann sich tatsächlich sehen lassen. Kritik kam dann auch nicht von außen, Selbstkritik ließen die Unparteiischen verlauten. Die Teilnahme an Lehrabenden lasse stark zu wünschen übrig.

So sagte Kreisschiedsrichterobmann Sebastian Möller, dass trotz der „umfangreichsten Regeländerung seit Jahren“ an den Lehrabenden nur 100 Schiedsrichter, also nicht einmal 50 Prozent, anwesend gewesen seien. Das führe etwa dazu, dass im Jugendbereich unzulässigerweise gelb-rote Karten gezeigt würden.

Zudem sei die Beteiligung an den Lehrabenden auch unter der Saison nicht zufriedenstellend. Viele Schiedsrichter besuchten nach der Anwärterprüfung keine Lehrabende mehr. Dies soll sich nun ändern: Der KSA erwarte, dass ab sofort pro Saison neben der Beteiligung an acht Spielen (gepfiffen oder assistiert) mindestens zwei Lehrabende besucht werden. Außerdem sei bei einigen Unparteiischen mehr Disziplin in Bezug auf den Onlinespielbericht vonnöten. 25 seien immer noch nicht abgeschlossen, sogar einer vom 3. September des Vorjahres sei noch offen.

Ansonsten hatte Möller viel Positives zu berichten. Etwa, dass die Zahl der Nichtantretungen, die in den zurückliegenden Jahren von 185 auf 89 gesunken ist, ungefähr gehalten wurde. Zwei Schiedsrichter wurden in dieser Spielzeit gestrichen, weil sie mehr als drei Nichtantretungen aufwiesen. Derweil ist die Zahl der aktiven Schiedsrichter in dieser Saison – ein Anwärterlehrgang wurde von 51 Personen absolviert – von 242 auf 256 gestiegen. Sie müssen sich darauf einstellen, in Zukunft wieder jedes Mal die Passkontrolle durchzuführen. Es habe zuletzt zu viele Passvergehen gegeben.

Kreisschiedsrichterlehrwart Christian Scheper freute sich nicht nur über die tolle erste Saison Frank Willenborgs, der wieder anwesend war und sogar den Sporttest mitmachte, als Schiedsrichter in der Bundesliga. Mit Sebastian Lampe und Sarah Willms konnte er zwei Aufsteiger der Saison hervorheben, die sich in nächsthöhere Kader verbessert haben (siehe Infokasten).

Der NFV-Kreisvorsitzende Hans-Jürgen Hoffmann, der den Schiedsrichtern mit fast seinem gesamten Kreisvorstand die Aufwartung machte, stellte die zentrale Rolle und die Unverzichtbarkeit seiner Gastgeber im Fußball sowie die großen Anforderungen, die diese erfüllen, heraus: „Es braucht Persönlichkeit mit Fairness und Verständnis, um konsequent Entscheidungen zu treffen.“

Georg Winter, der Vorsitzende des Schiedsrichter-Bezirksausschusses, zeigte sich von den Schiedsrichtern des Kreises Cloppenburg begeistert: „Ihr habt uns bei den Futsal-Bezirksmeisterschaften hervorragend unterstützt, Hut ab. Ihr habt große Einsatzbereitschaft gezeigt“, hob Winter hervor. „Und wenn ich sehe, wie viele junge Schiedsrichter beim OM-Cup im Einsatz waren und hervorragende Leistungen gezeigt haben, ist mir um eure Zukunft nicht bange.“

Der Vorsitzende des Verbandsschiedsrichterausschusses Bernd Domurat lobte ebenfalls die tolle Arbeit im Jungschiedsrichterbereich. Und Sarah Willms, die nun auch in der zweiten Frauen-Bundesliga pfeifen darf, bescheinigte er „einen prima Aufstieg“.

Da sie und Günter Frerichs nicht anwesend sein konnten, überreichte Domurat anschließend nur Dirk Stender die Urkunde und Geschenke zum Sieg in der DFB-Aktion „Danke Schiri“. Der Schiedsrichterobmann des SV Molbergen nehme oft junge Schiedsrichter als Assistenten zu seinen Einsätzen in der Kreisliga mit, um sie an höhere Aufgaben heranzuführen. Zudem komme er auf tolle 113 Spielleitungen in dieser Saison. Er zeichne sich durch Einsatzbereitschaft und Zuverlässigkeit aus.

Aufrufe: 019.6.2017, 10:30 Uhr
Steffen SzepanskiAutor