2024-05-02T16:12:49.858Z

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Josip Sesar (im roten Trikot) hat in der 38. Minuten eine große Chance verpasst, dem Spiel eine andere Note zu verpassen.  Mit einem Weilimdorfer Führungstreffer hätte es anders laufen können.  Foto: Tom Bloch
Josip Sesar (im roten Trikot) hat in der 38. Minuten eine große Chance verpasst, dem Spiel eine andere Note zu verpassen. Mit einem Weilimdorfer Führungstreffer hätte es anders laufen können. Foto: Tom Bloch

N.A.F.I. vs. Weilimdorf: Viel Kampf und noch mehr Krampf

N.A.F.I. gewinnt das Lokalderby gegen den TSV

Im Lokalderby schnappt sich N.A.F.I. Stuttgart in der Landesliga einen verdienten 3:1-Sieg über den TSV Weilimdorf.

Spitzenspiele können durchaus durch ein Lokalderby zustande kommen, aber ein Lokalderby muss wahrlich kein Spitzenspiel sein. Das haben die beiden Landesliga-Kontrahenten N.A.F.I. Stuttgart und TSV Weilimdorf vortrefflich bewiesen, als sie auf der Schlotwiese aufeinandertrafen. Doch wenigstens der Aufsteiger konnte damit leben. N.A.F.I. besiegte den TSV mit 3:1.

Beide Mannschaften hatten nach zuletzt weniger guten Leistungen großen Punktehunger. Lange Zeit blieb diese Partie offen, vor allem, weil sich im Mittelfeld oder spätestens vor den jeweils gut gestaffelten und aufmerksamen Abwehrreihen meist der Ballbesitz wechselte. Keine schönen Aktionen, wenig packende Zweikämpfe, mehr Krampf statt Klasse. „Schöner Fußball war es auf keinen Fall“, sagte am Ende Weilimdorfs Trainer Daniel Goss. Sein Gegenüber Damir Bosnjak fand es in seinem Fazit schlichtweg zu heiß für guten Fußball.

Es war in der 65. Minute, als der Schiedsrichter ein Foulspiel zum Anlass einer kurzen Trinkpause nahm, und Weilimdorfs Spielleiter Michael Bachmann laut vernehmbar auf Spielfeld rief: „Eigentlich könnte man ganz abpfeifen, der Fisch ist geputzt.“ Jedes Team hatte bis dahin einen Treffer für sich verbuchen können.

Josip Sesar muss verletzt ausgewechselt werden

Doch während die Weilimdorfer, die zuvor mit einer gewissen Cleverness agiert hatten, nun zunehmend leichtfertiger wurden und die Gastgeber immer wieder mit schnellen Vorstößen für gefährliche Situationen sorgten, kam es zu einem Amateurfußball-Klassiker: Ein Weilimdorfer Angriff lief in der 68. Minute ins Leere. Die Spieler gifteten untereinander, wer, wem, wann hätte passen müssen – und die N.A.F.I.-Akteure düpierten die Gäste nach einer Ballstafette über drei Stationen mit dem Treffer zum 2:1. Abstoß Halis Özcan auf Ali Parhizi, Pass auf Ugur Capar, Flanke auf den mitgelaufenen Louis Hörger, der aus rund 20 Metern sicher verwandelte. Manchmal kann es so einfach sein.

Apropos einfach: Den Führungstreffer zum 1:0 hatte sich der Tabellensiebte N.A.F.I. gar nicht selbst erarbeiten müssen. Nach einem Stoppfehler des wiedergenesenen, aber noch angeschlagenen Sandro Villani plumpste das Leder vor die Füße von Ali Parhizi. Der fackelte nicht lange und brachte so bereits in der 8. Minute die Gastgeber in Front. Deutlich mehr Arbeit hatten die Weilimdorfer dann mit dem Ausgleich. Mehrere Angriffe führten immer wieder zu langen Einwürfen von Florian Sprenger nahe dem gegnerischen Strafraum. Der Angriffsdruck stieg von Mal zu Mal, was sich schließlich auszahlen sollte. In der 36. Minute fand ein Eckball von Mahdenhager Woldezion den Kopf von Carmine Pescione. N.A.F.I.-Keeper Halis Özcan schaffte es nicht, dazwischen zu gehen oder den Ball wegzufausten. Pescione freute sich deshalb über Saisontor Nummer 16. Kurz darauf hatte sein Team noch eine große Chance durch Josip Sesar, der allerdings vergab und anschließend verletzt ausgewechselt werden musste.

„Wir reden zu viel, wir müssen Fußball spielen“

Zurück zum 2:1-Zwischenstand, zurück zum Teamgeist, den Weilimdorfs Verteidiger Florian Sprenger von seinem Team einforderte: „Wir reden zu viel, wir müssen Fußball spielen.“ Und Sandro Villani verlangte lautstark nach mehr „positiver Körpersprache“. Doch Chancen hatten eigentlich nur noch die Gastgeber, die, wie hinlänglich bekannt, sich dann doch manchmal schwer tun, schöne Spielzüge in Tore umzumünzen, wie zum Beispiel in der 78. Minute. Daniel Bosnjak dribbelte alleine auf Weilimdorfs Torwart Dominik Ferdek zu. Anstatt selbst zu verwandeln, passte Bosnjak quer auf Ugur Capar. Dessen Schuss blockte Samir Genc noch kurz vor der Linie ab. Doch in der Nachspielzeit wurde die aktivere Arbeit der Gastgeber belohnt. Wieder war Daniel Bosnjak beteiligt, der auf Mahran Hussein passte, der anschließend das Endergebnis besorgte.

„Das Ergebnis geht meines Erachtens in Ordnung, denn die Weilimdorfer haben nach unserer 2:1-Führung nicht mehr viel hinbekommen“, sagte N.A.F.I.-Spielertrainer Damir Bosnjak. „Für uns war es wichtig, nach zwei verlorenen Spielen wieder die Kurve zu kriegen.“ Weilimdorfs Trainer Daniel Goss ergänzte: „Bei uns war nichts mehr drin, wir haben aufgehört, an uns zu glauben.

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Aufrufe: 023.4.2018, 16:00 Uhr
Nord-Rundschau / Tom BlochAutor