Landesliga II: In Weilimdorf leuchten die Warnlampen auf

Viel gegensätzlicher könnte die Entwicklung der beiden Fußball-Landesligisten aus dem Stuttgarter Norden nicht sein. Da wäre der TSV Weilimdorf, ausgestattet mit einem üppig besetzten und qualitativ hochwertigen Kader, der aber einfach nicht so recht in die Spur zu finden scheint. Und da wäre der Liga- und Lokalrivale N.A.F.I. Stuttgart, der zwar von Woche zu Woche seine Mannschaft umkrempeln muss, dabei aber Punkt um Punkt einfährt. Während N.A.F.I. damit rechnet, in den kommenden Wochen noch stärker zu werden, gehen beim TSV in Weilimdorf derweil die ersten Warnlampen an – und der Sportliche Leiter plant eine Kurskorrektur.

TSV Blaustein – N.A.F.I. Stuttgart:

Zwei Innenverteidiger fehlen? Gut, dann nehmen wir einen Ersatzmann und einen Außenverteidiger. Der Außenverteidiger fehlt auch? Gut, dann nehmen wir einen anderen und stellen gleich noch einen gelernten offensiven Flügelspieler in die Abwehrreihe. Klingt verrückt, ist aber so. Am vergangenen Wochenende würfelte N.A.F.I.-Spielertrainer Damir Bosnjak seine Hintermannschaft zwangsläufig kräftiger durcheinander als geplant, weil Haris Grahic noch kurzfristig wegen einer Erkältung ausgefallen war. Dafür kam Mustafa Yesildaglar zu seinem ersten Einsatz in der Startelf. Die Folge der Rotation: N.A.F.I. blieb gegen den FV Sontheim ohne Gegentor. Als Dauerlösung will Bosnjak diese Formation aber nicht verstanden wissen: „Das hatten wir noch nie so und werden es vermutlich auch nicht mehr haben“, sagt der Spielertrainer.

Für die am Samstag anstehende Partie in Blaustein hat Bosnjak jedenfalls wieder zwei etatmäßige Defensivkräfte mehr. Abwehrchef Erdinc Bozoglu ist nach abgelaufener Sperre wieder an Bord, Grahic nach auskurierter Krankheit ebenso. Der Spielertrainer kann also weiter rotieren lassen – wobei es bei den Stuttgartern ohnehin egal scheint, wer spielt. Seit fünf Partien ist N.A.F.I. ungeschlagen und fuhr dabei vier Siege ein.

TSV Weilimdorf – 1. FC Germania Bargau:

Irgendwann wird es auch den Geduldigsten zu viel. TSV-Trainer Daniel Goss und Manfred Porubek, Sportlicher Leiter der Nord-Stuttgarter, gelten normalerweise als ausgesprochen geduldig. Doch nach einem weiteren blutleeren Auftritt der Weilimdorfer nebst der daraus resultierenden 1:4-Pleite in Oberensingen stehen die Zeichen an der Giebelstraße langsam auf Sturm. „Wir haben in Oberensingen einen Zweikampf gewonnen. Das war der vor dem 1:0 von Tamer Fara in der 1. Minute“, zürnt Porubek.

Die spannende und bislang ungeklärte Frage ist allerdings, warum das so ist. Der TSV hat das Team in der Sommerpause sowohl an Klasse als auch an Masse verstärkt. Dennoch hat das schon in den vergangenen Jahren launische Team eher an Konstanz verloren, als welche dazugewonnen. Was wiederum die Sportliche Leitung auf die Palme bringt: „Das ist einfach enttäuschend. Bei so einem Kader muss viel mehr rauskommen“, wettert Porubek. „Aber die Spieler bringen ihre Qualität einfach nicht auf den Platz. Also müssen wir neue Wege gehen.“ Wie diese Wege letztendlich aussehen können, das wird sich am Sonntag zeigen. Denn dann empfängt der TSV den 1. FC Germania Bargau an der Giebelstraße. Zwar stehen die Bargauer als Tabellenvorletzter aktuell noch schlechter da als die auf Platz zehn rangierende Mannschaft aus dem Stuttgarter Norden. Aber als Aufbaugegner geht der 1. FC nicht durch. Die Bilanz der Weilimdorfer in der vergangenen Saison: 1:2 in Bargau verloren, 0:4 zu Hause.

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