Zwei Monate ist er gerade einmal her, der Tag des sportlichen Grauens – und mit ihm das Spiel, das wohl für immer als eines der schwärzesten in ihren Vereinsannalen stehen wird. Kurzer Rückblick: als Vizemeister hatten die Kicker des 1. FC Heiningen die Relegation erreicht. Runde eins? Kein Problem. Maximal noch zwei Schritte fehlten also zum Aufstieg. Dann die Partie gegen Rutesheim. Und dann passierte das, was all jene, die nicht live dabei waren, wahlweise erst einmal einen Fehler in der Ergebnisübermittlung vermuten ließ oder aber offen stehende Münder zeitigte. Endstand: 1:7. Ein Untergang. Ein Debakel. Passiert nicht zuletzt deshalb, weil vier Heininger Spieler mit Rot vom Platz geflogen waren.
Ein solcher Auftritt, sollte man meinen, hinterlässt Spuren. Und eines ist er ganz sicher nicht: ein Empfehlungsschreiben. Und dennoch, man höre und staune: für die neue Saison hat das Starterfeld der Staffel 2 einen klaren Meisterschaftsfavoriten auserkoren – richtig, den 1. FC Heiningen. Offenkundig überwiegt bei der Konkurrenz der Glaube an einen einzelnen Blackout, wie er mal passieren kann. „Für mich sind sie mit diesem Kader ohne Zweifel der Titelanwärter Nummer eins“, sagt Mario Estasi, der Trainer des TV Echterdingen. Elf seiner Amtskollegen sehen es in einer Umfrage der Filder-Zeitung ähnlich oder genauso. Mit deutlichem Abstand folgen auf der Liste der Hochgewetteten der SV Ebersbach und der TSV Weilheim, die sich aus der Oberliga verstärkt haben (Ivezic, Ketseminidis). Sie kommen bei möglichen Mehrfachnennungen auf sechs beziehungsweise vier Stimmen. Eher als Geheimtipp reiht sich die TSG Hofherrnweiler ein.
Insgesamt geht Estasi von einer „erneut brutal ausgeglichenen Liga aus“. Eine, in der, so platt es klingt, jeder jeden schlagen kann. Der Grat zwischen Hui und Pfui könnte folglich abermals ein schmaler sein. In der vergangenen Runde haben am drittletzten Spieltag bezeichnenderweise noch zwölf von 16 Mannschaften um den Klassenverbleib gebangt.
Das immerhin blieb den am Ende so sehr gerupften Heiningern erspart. Was eigentlich deren Coach zum Votum der Gegner sagt? Denis Egger lacht. „Das sehen wir anders“, konstatiert er. Oben mitspielen, ja. Vollmundigere Ankündigungen hielte er indes für verfrüht. Jetzt gehe es erst einmal darum, „wieder schönen und guten Fußball zu zeigen“. So wie zuletzt in der Rückrunde von März bis Mai. Und nicht wie an jenem düsteren 11. Juni.
-----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Vereinsverwalter werden und eigenen Verein bei FuPa präsentieren: www.fupa.net/stuttgart/anmelden
Fragen, Anregungen oder einen Fehler gefunden? Schreibt uns direkt hier als Kommentar, bei FuPa Stuttgart auf Facebook oder per Mail an stuttgart@fupa.net