2024-04-25T14:35:39.956Z

FuPa Portrait

"Muss noch egoistischer sein"

Im Porträt: Stürmer Marvin Remmy von der SG Niersbach

Die SG Niersbach ist derzeit richtig gut unterwegs, hat nach dem Pokaltriumphen gegen Salmrohr II und Laufeld nicht nur zwei A-Ligisten ausgeschaltet, sondern trotz der 0:2-Niederlage in Dörbach auch Kurs auf den Aufstieg in die höchste Spielklasse genommen. Einer, der für permanente Torgefahr sorgt, ist der 21-jährige Stürmer Marvin Remmy. TV-Mitarbeiter Lutz Schinköth unterhielt sich mit dem Brucher.

Niersbach/Bruch. Beim Interview wirkt Marvin Remmy etwas nervös, beantwortet aber alle Fragen diszipliniert und ungezwungen. Der freundlich wirkende Fußballer der SG Heckenland hat noch einen Termin. 80 Minuten später trifft er im Pokalspiel gegen die klassenhöheren Laufelder nach 24 Minuten zum 1:0. Für seine Mannschaft läuft es derzeit sowieso recht gut. Im Pokal steht das Team von Michael Urbild nach unerwarteten Erfolgen gegen Salmrohr II (4:1) und Laufeld (4:2 n.V.) in der dritten Runde, in der Liga unter den Top-Fünf. „Es macht derzeit sehr viel Spaß. Diese Stimmung habe ich so positiv noch nicht erlebt“, sagt der 21-jährige Stürmer Marvin Remmy. Die beiden Neuzugänge Pascal Löw und Cousin Pascal Remmy seien super aufgenommen worden, der „Teamgeist ist genial, die Motivation auch“. Marvin Remmy spielt jetzt seine vierte Saison im Seniorenbereich, durchlief zuvor in seiner Jugendzeit alle Altersklassen. Über die Stationen Bruch, Dörbach, Mehring und zurück nach Dreis/Dörbach ging es mit 17 Jahren ins Seniorenteam. Marvin Remmy beschreibt sich selbst als Spielertypen, der „manchmal mit dem Kopf durch die Wand“ will. „Wenn ich die Bälle aus dem Mittelfeld kriege, nehme ich das Tempo auf, lasse mich aber oft abtreiben, weil der direkte Zug zum gegnerischen Tor fehlt. Da muss ich wohl noch konsequenter sein und auch egoistischer werden.“ Es ist durchaus kein schlechter Zug für einen Fußballer, wenn der Nebenmann gesucht und gefunden wird, doch oft spielt der 21-jährige, gebürtige Wittlicher ab. Dabei sind seine technischen Fähigkeiten durchaus versiert, manchmal aber „habe ich bei der Ballannahme Schwächen, verspringen mir die Bälle. Doch wenn ich selbst gut bedient werde, kann ich meine Kopfballstärke und meinen Torinstinkt ausspielen.“ So kommt Remmy oft über die Außenbahnen und lauert zentral auf die Anspiele. Im Vorjahr netzte der gelernte Bankkaufmann 14Mal, jetzt sind es schon fünf Tore plus die aus dem Pokal. Von Verletzungen wurde der ausgewiesene FC Bayern-Fan bislang verschont. Seine Ziele heißen, „mal mit meinem jetzigen Verein aufzusteigen in die A-Klasse. Der direkte Aufstieg ist natürlich sehr schwer, weil Klauen wohl der klare Favorit ist. Doch ich sehe uns schon als Zweiter, wir müssen uns gegen Altrich, Dreis und Platten durchsetzen“, sagt Remmy. Weil derzeit Teamgeist sowie Trainingsbeteiligung stimmen, „können wir aber bis zum Schluss um den Aufstieg mitspielen. Der Kader ist größer geworden, die Qualität auch.“ Sein erster Trainer war Vater Hans-Günter Remmy. Auf die Derbys gegen Dreis freut sich Marvin Remmy riesig. „Hier geht es um die Ehre, weil die Rivalität schon groß ist. In diesen Spielen ist immer Feuer drin, es wird heiß her gehen. Aber vielleicht gewinnen wir ja auch beide Spiele.“ So wird der kommende Sonntag wohl ganz dick im Terminkalender von Remmy stehen. Denn dann kommt der SV Dreis nach Bruch. (L.S.).

Aufrufe: 023.9.2015, 22:39 Uhr
Lutz SchinköthAutor