2024-05-02T16:12:49.858Z

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Fühlt sich in Berg wohl, will aber hauptverantwortlich eine erste Mannschaft trainieren: Simon Gebhardt legt nach dem Ende der laufenden Saison sein Amt als Trainer der MTV-Reserve nieder. FOTO: ANDREA JAKSCH
Fühlt sich in Berg wohl, will aber hauptverantwortlich eine erste Mannschaft trainieren: Simon Gebhardt legt nach dem Ende der laufenden Saison sein Amt als Trainer der MTV-Reserve nieder. FOTO: ANDREA JAKSCH

Simon Gebhart: "Ich will eine erste Mannschaft trainieren"

MTV-Reserve-Coach sucht neue Herausforderungen

Die Tage von Simon Gebhart als Trainer der Berger Fußballreserve sind gezählt. „Ich mache bei der zweiten Mannschaft nicht weiter“, kündigt der 28-jährige Coach seinen Abschied zum Saisonende an. Für das nächste Jahr will sich der Übungsleiter einen neuen Verein suchen.

Schon im Sommer hatte er über fehlende Angebote von höherklassigen Klubs nicht klagen können. Der Inhaber der Trainer-A-Lizenz ist hochbegehrt. Dass er den Männerturnern so lange treu blieb, liegt auch am guten guten Klima innerhalb des Vereins. „Das sind super Jungs.“


Die Verbundenheit mit dem MTV ist jedoch nicht so groß wie sein Ehrgeiz, einmal eine Aufgabe zu übernehmen, die ihn richtig fordert. „Ich will eine erste Mannschaft trainieren“, stellt er klar. Er möchte gerne selbst die ganze Verantwortung tragen. In Berg steht er nur in der zweiten Reihe. Der Fokus liegt auf der Bezirksliga-Elf von Chef-Trainer Miljan Prijovic, dessen Arbeit auch die zweite Garnitur untergeordnet ist. Gebhardt hat dies für sich akzeptiert, als er den Job bei der Reserve annahm, aber ewig will er sich nicht hinten anstellen. Zumal sein Amt auch den einen oder anderen Haken hat. Gebhardt fungiert als Spielertrainer. „Das ist mit Sicherheit eine Herausforderung“, sagt er. Er räumt damit ein, dass ihm während des Spiels hin und wieder die Übersicht fehlt, das Treiben seiner Spieler und des Gegners umfassend einzuschätzen. Von der Bank aus hätte er da ganz andere Möglichkeiten.


Mit seiner Mannschaft hat der Coach in dieser Saison schon einiges erreicht. Erstmals nach dem Aufstieg in die Kreisklasse befinden sich die Berger zur Winterpause nicht im Abstiegskampf. Ganz zufrieden ist der Coach mit den 21 Zählern und Tabellenplatz fünf aber auch nicht, er trauert einigen verlorenen Punkten hinterher: „Es hätte deutlich mehr sein können.“ Allerdings war das Pflaster am Ostufer des Starnberger Sees nie leicht. „Die Herausforderung ist, alle bei Laune zu halten“, sagt er. Der Übungsleiter kann auf ein Überangebot an Spielern zurückgreifen. Manchmal saßen bis zu sechs Einwechselspieler auf der Bank. Aber der Fußballtrainer schaffte es immer wieder, all seinen Schützlingen das Gefühl zu geben, dass sie wichtig sind. Und das half. „Die Jungs haben es mir leicht gemacht“, bedankte er sich bei seinem Team für die wohlwollende Unterstützung.


14 Begegnungen bleiben Simon Gebhardt noch, um mit seinem Team Besonderes zu erreichen. Der zur Relegation berechtigende zweite Tabellenplatz befindet sich noch in Reichweite. Fünf Punkte lassen sich durchaus aufholen, wenn seine Mannschaft weiterhin willig mitzieht. Dass die Spieler nach Ausspruch seiner Kündigung ihren Elan drosseln, erwartet Gebhardt nicht. „Ich habe überhaupt keine Befürchtung, dass sie da nachlassen“, stellt er klar. Vor allem den jungen Akteuren seiner aktuellen Mannschaft wäre angeraten, auch in Zukunft Pluspunkte bei ihrem Trainer zu sammeln. Gebhardt hat sich mit der Art und Weise, wie Fußball in Berg gelebt wird, voll und ganz identifiziert. Insofern ist es nicht überraschend, dass er nach Einreichen seines Abschiedsgesuchs schon wieder von seiner Rückkehr spricht, nur dann in anderer Funktion. „Ich bin mir sicher, dass ich die erste Mannschaft des MTV einmal trainieren werde.“

Aufrufe: 015.11.2017, 15:02 Uhr
Christian Heinrich - Starnberger MerkurAutor