2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Stolpern verboten heißt es am Sonnabend für die Hohenwestedter um Thies Kochanski (grünes Trikot), wenn die Tabellenführung verteidigt werden soll. Foto: schade
Stolpern verboten heißt es am Sonnabend für die Hohenwestedter um Thies Kochanski (grünes Trikot), wenn die Tabellenführung verteidigt werden soll. Foto: schade

»Dickes Brett« für den MTSV Hohenwestedt

Verbandsliga West: Tabellenführer empfängt den PSV Neumünster II / Nortorf im Derby beim Rendsburger TSV klarer Favorit

Sechs Siege und ein Unentschieden – mit einer fast makellosen Bilanz ist der MTSV Hohenwestedt in die Fußball-Verbandsliga West gestartet. Mit einem Heimsieg am Sonnabend (16 Uhr) gegen den PSV Neumünster II will das Team von Spielertrainer Sebastian Barth die Tabellenführung verteidigen. Doch die Hohenwestedter sind gewarnt. Der PSV reist mit der Empfehlung eines 15:1-Sieges über den Rendsburger TSV an. Bei den Rendsburgern stellt sich hingegen die Frage, welche Spuren der desaströse Auftritt am vergangenen Wochenende hinterlassen hat. Das Team um Spielertrainer Özkan Altin empfängt am Sonnabend (16 Uhr) den TuS Nortorf zum Derby. Vor einem vermeintlichen Selbstgänger steht der TuS Jevenstedt. Der Aufsteiger hat am Sonntag (15 Uhr) Schlusslicht SV Henstedt-Ulzburg zu Gast. Der TuS Bargstedt will hingegen nach fünf Niederlagen in Folge beim Vorletzten SV Rickling endlich einmal wieder ein Erfolgserlebnis feiern (Sonntag, 15 Uhr).

MTSV Hohenwestedt –PSV Neumünster II (Sbd., 16 Uhr)
Der traumhafte Saisonstart des MTSV soll ausgebaut werden, doch auf die Gastgeber wartet mit der PSV-Reserve laut Spielertrainer Sebastian Barth „ein dickes Brett. Da spielt, eine Truppe die Minimum zur Hälfte SH-Liga-Erfahrung hat. Das wird am Sonnabend eine ganz harte Nuss.“ Vor allem der Kantersieg gegen den Rendsburger TSV am vergangenen Wochenende nötigt Barth Respekt ab. „Man schießt nicht im Vorbeigehen mal so eben 15 Tore gegen den RTSV. Auch wenn sich die Rendsburger am Ende aufgegeben haben, sind 15 Tote schon eine klare Ansage. Uns erwartet einiges in der Defensive.“

Vor allem auf Marinko Ruzic sollten die Gastgeber ein Augenmerk haben. Der 39-Jährige, der gegen den RTSV gleich sechs Tore erzielte, erlebt trotz seines stolzen Alters gerade gefühlt seinen vierten Frühling und liegt mit 14 Treffern hinter MTSV-Goalgetter Thies Kochanski (16) auf Platz 2 der Torjägerliste. „Wir dürfen ihn zu keinem Zeitpunkt aus den Augen verlieren.“ Zudem wünscht sich Barth, der vermutlich seine beste Elf auf den Rasen schicken kann, dass sein Team im Falle einer Führung nicht wieder zu passiv agiert wie schon in einigen Spielen in dieser Saison. „Oft hören wir dann auf Fußball zu spielen. Irgendwann wird das mal bestraft. Auch der 6:0-Sieg am vergangenen Wochenende beim ISV täuscht ein wenig über den wahren Spielverlauf hinweg. Das war nicht so deutlich, wie es das Ergebnis vielleicht aussagt. Gegen den PSV müssen wir uns steigern“, fordert Barth.

Rendsburger TSV –TuS Nortorf (Sbd., 16 Uhr)
Nach der 1:15-Niederlage beim PSV Neumünster II am vergangenen Sonnabend gab es unter der Woche reichlich Gesprächsbedarf beim RTSV. „Die Höhe der Niederlage nervt natürlich. Es kann nicht angehen, dass die Mannschaft innerhalb von elf Minuten fünf Gegentore kassiert“, schimpft Spielertrainer Özkan Altin. Somit ist im Heimspiel gegen den Tabellenachten TuS Nortorf damit zu rechnen, dass die Gastgeber keinesfalls offensiv in das Spiel gehen. „Wir werden erst einmal versuchen, unser Tor zu vernageln“, kündigt Altin an. Allerdings plagen Altin vor allem im hinteren Bereich weiter personelle Probleme. So ist der Einsatz von Stammtorwart Jürgen Thodt arbeitsbedingt fraglich. Für ihn wird dann wieder Matthias Homrich im Tor stehen.„Das ist für uns ein Nachteil. Matthias fehlt uns dann als Feldspieler“, behagt Altin diese Situation überhaupt nicht.

Aber nicht allein in der Abwehr drückt der Schuh. So fällt im Mittelfeld Ahmet Akyildiz aus. Und Farid Razaqyar wird zunächst auf der Bank Platz nehmen, da er nach Auffassung des RTSV-Trainers in Neumünster zu wenig in der Defensive gearbeitet hatte. Altin selbst wird wohl wieder im Mittelfeld spielen. Wer als Libero agiert, ist noch nicht entschieden. Für Altin sind die Gäste klarer Favorit. „Für uns geht es vor allen Dingen darum, dass wir eine gute Leistung zeigen. Das aber wird auf Grund der personellen Lage schwer.“Nortorfs Coach Fabian Doege kann sich mit der Favoritenrolle anfreunden. „Natürlich sind wir der Favorit. Aber es gibt keinen Grund, den RTSV zu unterschätzen.“ Mit forschem Pressing soll der RTSV unter Druck und zu Fehlern gezwungen werden. „Wir wollen schnell ein Tor erzielen und früh für klare Verhältnisse sorgen“, lautet die Marschroute von Doege. Der TuS-Coach wird am Sonnabend allerdings nicht am Spielfeldrand stehen können. Für ihn springt Co-Trainer Tobias Kruse ein. Fehlen wird beim TuS Alexander Gerst. Torsten Waubke und Fynn Mettjes sind auf Grund von Verletzungen noch nicht so weit, dass sie spielen können.

TuS Jevenstedt –SV Henstedt-Ulzburg (So., 15 Uhr)
Mit einem 8:2-Erfolg im Pokalwettbewerb „Meister der Meister“ beim VfL Kellinghusen II aus Kreisklasse A haben sich die Jevenstedter am Dienstagabend schon einmal auf das Spiel gegen das noch sieglose Schlusslicht eingestimmt. Die Tore für klar überlegene Gäste schossen Lucas Seefeldt (3), Albert Krause (2), Jonas Richter, Timo Klug und Philip Orlowski (je 1). „So einfach wird es uns Henstedt am Sonntag wohl nicht machen“, sagt TuS-Coach Michael Rohwedder mit Blick auf das Spiel gegen das Tabellenschlusslicht SV Henstedt-Ulzburg. „Auch wenn die Letzter sind, werden wir sie nicht unterschätzen“, verspricht Rohwedder, der gleichwohl die Favoritenrolle ob der 15 Punkte, die beide Teams voneinander trennen, annimmt. „Wir haben wenig Argumente zu sagen, wir sind nicht Favorit.“ Und deshalb wäre alles andere als ein Sieg gegen den SVHU auch eine Enttäuschung. „Der Welpenschutz für meine Jungs ist jetzt vorbei. Wer als Aufsteiger von sieben Spielen fünfmal gewonnen hat, der kann seine Ansprüche auch ruhig einmal ein bisschen nach oben schrauben. Auch unsere Fans werden mit jedem Erfolg gieriger.“

Dem sechsten Sieg dürfte wenig im Wege stehen. Der Gegner konnte bislang nur beim 2:2 gegen den VfR Neumünster II seine Verbandsligaqualitäten unter Beweis. In allen anderen Partien blieb das Team von Trainer Jan Jakobsen ohne eigenen Treffer. „Wir wollen von Beginn an unser Spiel aufziehen, damit gar nicht erst irgendwelche Unruhe aufkommt“, sagt Rohwedder, der am Sonntag wieder die Qual der Wahl beim Personal hat. „Gegenüber dem Pokalspiel werden ich wohl auf vier, fünf Positionen wechseln. Leider kann ich nur elf Mann aufstellen. Verdient hätten es alle, so wie die im Training Gas geben.“ Definitiv fehlen wird Lasse Tischer, den der Verband nach den Vorkommnissen im Spiel gegen den TuS Nortorf für acht Spiele gesperrt hat. Rohwedder: „Wir akzeptieren die Strafe und gut. Es wird Zeit, dass der Junge mal wieder zur Ruhe kommt. In letzter Zeit ist unwahrscheinlich viel auf ihn eingeprasselt. Er hat einen Fehler gemacht und ihn eingesehen.“

SV Rickling –TuS Bargstedt (So., 15 Uhr)
Nach zwei Siegen zum Auftakt folgten fünf Niederlagen am Stück, die die Bargstedter in der Tabelle auf Rang 12 abrutschen ließen. Die Abstiegszone ist bedrohlich nahe. Zeit also, diesen Negativlauf zu beenden. „Wir fahren mit Respekt, aber auch selbstbewusst nach Rickling. Unsere Grundstimmung ist gut, viele Verletzte und Kranke sind wieder im Training und wir wollen die positive Leistung aus dem Fetihspor Spiel nach Rickling transportieren“, sagt Bargstedts Obmann Thomas Merten. Der Gegner aus dem KFV Segeberg, ebenfalls Mitaufsteiger, ist ein völlig unbeschriebenes Blatt für den TuS. Merten: „Vielleicht ist das auch besser so, denn dann können wir uns mit unseren Dingen beschäftigen und müssen nicht auf den Gegner schauen.“

Auch wenn der Gastgeber derzeit den 15. und vorletzten Platz belegt, sind die Bargstedter gut beraten, den SV Rickling nicht zu unterschätzen. Immerhin haben die Ricklinger den Landesligisten Phoenix Kisdorf aus dem Pokal geworfen.Unterdessen sind die Weichen für die Zukunft beim TuS vorerst gestellt, in der Trainerfrage herrscht seit Mittwochabend Klarheit: Auf einer Vorstandssitzung wurde dem bisherigen Co-Trainer Guido Wieck nach dem Rücktritt von Carsten Lähn Anfang vergangener Woche das volle Vertrauen für eine langfristige Zusammenarbeit ausgesprochen. „Jetzt haben wir da auch Ruhe. Guido hat einen guten Draht zur Mannschaft und wird die Mannschaft sicherlich unseren gesteckten Zielen näher bringen“, hofft Merten.
Aufrufe: 014.9.2017, 21:00 Uhr
SHZ / ths;rm;hob;thsAutor