Amateurfußball zunehmend eingeengt
Beim nationalen und internationalen Fußball dreht es sich grundsätzlich nur noch um den finanziellen Aspekt. Wer etwas anderes denkt, muss leider als naiv abgestempelt werden. Die Zeiten der absoluten Fußballromantik sind zumindest in den höchsten Spielklassen ad acta gelegt. Glücklicherweise gibt es aber noch den Amateurfußball. Hier, fern ab von der Ausbreitung der Kommerzialisierung und den horrenden Ablösesummen, findet der Fußballromantiker alles was sein Herz begehrt: Von Traumtoren bis Monstergrätchen, von den heimischen Rentnerultras bis zu den hyterischen Spielerfrauen. All das gerät zunehmend durch die neuen TV-Verträge in Gefahr. Früher galt der Samstag als der Bundesliga Tag, wodurch der Amateurfußball am Sonntag nicht gestört wurde. Die beiden Sonntagspartien konnten dann gemütlich nach dem Spiel im Vereinsheim verfolgt werden. Mittlerweile laufen die Partien aber sogar parallel zu den eigenen Spielen. Die Folge ist, dass viele Fans entweder nicht ins Stadion können, da sie entweder selbst spielen oder lieber im Ort zuschauen oder eben nicht auf den Sportplatz gehen, da sie lieber Bundesliga live vor Ort oder daheim verfolgen. Die neue Vermarktungsstrategie der DFL bringt zwar den Proficlubs deutlich höhere Einnahmen, dem Amateurfußball wird jedoch vehement geschadet.
Bundesliga und Amateurfußball zwei verschiedene Dinge
Klar finden nun auch Bundesligapartien parallel zu Spielen in der Kreisliga statt. Doch letztlich ist es jedem selbst überlassen, welchem Angebot er Folge leistet. Wer es preferiert, seinen Lieblingsverein im Stadion oder am TV zu verfolgen, kann dies selbstverständlich tun. Ebenfalls steht es auch jedem frei, sich für den Amateursport zu entscheiden und lieber seinen lokalen Verein zu unterstützen. Die wahren Vereinssympathisanten wählen im Zweifel sowieso den Heimatverein und nehmen keine Notiz von den parallelen Bundesligapartien. Den Spielern bleibt sowieso keine Wahl, da die eigene Mannschaft stets Priorität gegenüber dem Lieblingsteam haben sollte.
Unsere Frage der Woche lautet nun wie folgt: Nehmen die Anstoßzeiten in der Bundeliga wirklich einen so gravierenden Einfluss auf den Amateurfußball? Oder lassen sich beide Institutionen strikt voneinander trennen?