2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
– Foto: FuPa Bonn Sieg

Ein 48-Jähriger soll zwischen die Pfosten gehen

Dem Bezirksligisten FC Hertha Rheidt gehen vor der Partie in Hangelar die Torhüter aus. Niederkassel läuft die Zeit weg

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Gregor Eibls Improvisationstalent ist am Wochenende mehr denn je gefragt. Der Trainer des Fußball-Bezirksligisten FC Hertha Rheidt steht vor einem Dilemma. Alexander Heil: berufsbedingt in München. Max Gronow: aus beruflichen Gründen in München. Das Problem: Beide sind Torhüter. Die einzigen beiden Torhüter, die in Eibls Kader stehen. Der Keeper aus der B-Klassen-Zweitvertretung kommt für den Coach „nicht infrage“. Also ist der Übungsleiter der Hertha vor dem Gastspiel beim VfR Hangelar (Sonntag, 15.15 Uhr) auf einen kuriosen Plan verfallen: „Unser Torwarttrainer muss zwischen die Pfosten.“

VfR Hangelar - FC Hertha Rheidt (So 15:15)

Wolfgang Becker heißt der gute Mann, leitete zuletzt die Übungseinheiten der Torleute beim Mittelrheinligisten 1. FC Düren, absolvierte mal beim FVM-Ligisten Viktoria Arnoldsweiler sieben Partien – einst. Genauer gesagt: in der Saison 2013/14. Becker wohnt in Rheidt, ist inzwischen 48 Jahre alt und „geht momentan nicht an sein Handy“, wie Eibl erklärt. „Er weiß wohl schon, was ich von ihm will.“

Zwar ist der Hertha-Coach noch auf der Suche nach einer anderen Lösung, aber der geniale Einfall ist ihm noch nicht gekommen. „Dann bringen wir eben unsere ganze Erfahrung auf den Platz“, sagt er. Zuversicht, trotz der Probleme auf der Position des Keepers in Hangelar etwas Zählbares holen zu können, gibt Eibl der 3:2-Erfolg beim FSV Neunkirchen-Seelscheid vor Karneval. „Auf jeden Fall müssen wir anders auftreten als zuletzt gegen Niederbachem“, meint er.

Eibls Hangelarer Kollege Frank Schmitz will sich trotz der Torwartprobleme beim Gegner nicht in Sicherheit wiegen lassen. „Die Rheidter verfügen über eine starke Abwehr und werden nach zwei Siegen in Folge mit breiter Brust anreisen“, warnt er. „Wenn der Stammkeeper fehlt, werden sich die Jungs ganz besonders reinhängen. Das macht die Sache nicht leichter.“ Umso mehr, als neben Justus Heinen und Björn Baden mit Claudio Junio Rodrigues da Silva mittlerweile noch ein dritter Leistungsträger ausfällt.



TuS Mondorf 1920 - SSV Bornheim (So 15:00)
Während der Wahlscheider SV im Kampf um die Tabellenspitze beim TV Hoffnungsthal gefordert ist (Sonntag, 15.15 Uhr), empfängt der punktgleiche Rivale TuS Mondorf mit dem SSV Bornheim die „große Unbekannte“ im Sportpark Süd. „Wir dürfen den SSV keinesfalls unterschätzen, aber drei Punkte sind fest eingeplant“, sagt Trainer Bastian Wittenius.



SC Uckerath - TuRa Germania Oberdrees (So 15:15)
Um die „eigenen Baustellen kümmern“ muss sich Dietmar Rombach, der Coach des SC Uckerath, vor dem Heimspiel gegen TuRa Oberdrees (Sonntag, 15.15 Uhr, Kantelberg). „Derzeit bekommen wir unsere PS nicht auf die Straße. Es ist, als führen wir einen schneebedeckten Berg mit Slicks hoch“, bemüht er einen bildlichen Vergleich, um die Probleme zu beschreiben. Zudem plagen den SCU arge Personalsorgen. Igor Weber und Johannes Grünig sind gesperrt, Sascha Weber und Marcel Kaptein verletzt, Edon Klinaku und – wahrscheinlich – Lindit Gashi stehen ebenfalls nicht zur Verfügung.



FSV SW Neunkirchen-Seelscheid - TuS Buisdorf (So 15:15)
Dem ersten Pflichtspielauftritt unter Trainer Armin Görgens fiebert der TuS Buisdorf im Gastspiel beim FSV Neunkirchen-Seelscheid entgegen (Sonntag, 15.15 Uhr, Breitscheid). „Wir haben in den letzten Wochen in der Sportschule Hennef und in Altenrath sehr ordentlich gearbeitet, aber eine echte Standortbestimmung fehlt noch“, sagt Görgens, der angesichts der Platzsperre in Buisdorf auf „Ausweichquartiere“ angewiesen war. Vor dem FSV zeigt der Coach großen Respekt: „Das ist eine spielstarke, flexible und physisch stabile Mannschaft.“ Fehlen wird dem TuS Torwart Benjamin Primke wegen einer Sprunggelenkblessur. Bei den Gastgebern gibt es keine personellen Veränderungen im Vergleich zum jüngsten 4:2-Erfolg in Beuel. „Wir wollen nachlegen, aber wir müssen diesmal von Beginn an wach sein und aufpassen, dass wir nicht in Konter laufen“, fordert Trainer Thomas Gärtner.


1. FC Niederkassel - SV Bergheim 1937 (So 15:30)
Ganz andere Sorgen plagen Sven Rasch, den Trainer des abstiegsgefährdeten 1. FC Niederkassel, vor dem brisanten Derby gegen den ebenfalls bedrohten SV Bergheim (Sonntag, 15.30 Uhr). „Mit der Aussage, dass wir zuletzt in Bornheim gespielt haben wie ein Absteiger, hat unser Vorsitzender Marc Pfister nicht unrecht“, stöhnt er. „Die Jungs müssen sich in den nächsten Wochen warm anziehen, denn allmählich läuft uns die Zeit weg. Irgendetwas fehlt in unserem Spiel, aber wir wissen nicht, was“, zeigt er sich ratlos. Um die Bedeutung der Partie wissen freilich auch die Gäste. „Das ist ein Sechs-Punkte-Spiel. Wir wissen, dass beim FCN der Baum brennt“, erklärt Trainer Ingo Bohlscheid. Ein Gutes hat das Match indes: „Vor solchen Derbys brauche ich mein Team nicht eigens zu motivieren.“

Aufrufe: 06.3.2020, 16:10 Uhr
General-Anzeiger Bonn/Wolfgang LeyAutor