2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten

Marco Elia bedauert Verzicht auf Bezirksliga-Team

Seit vier Jahren gab es regelmäßig kurz vor Saisonende Gerüchte, der VfB Oldenburg würde seine zweite Fußball-Mannschaft vom Spielbetrieb abmelden. ...
2015 stieg der VfB II aus der Landesliga ab, vermied aber den freien Fall. In der abgelaufenen Saison war der VfB II sogar die beste Mannschaft der Rückrunde.

Umso überraschender war deshalb die Pressemitteilung des Vereins vor zwei Wochen, man könne die Mannschaft wegen fehlender Konkurrenzfähigkeit für die kommende Spielzeit nicht mehr für die Bezirksliga melden. "Unser neuer Vorstand hatte zahlreiche Finanzlöcher gefunden, so dass der Etat für die zweite Mannschaft stark zurückgefahren werden musste", sagt VfB-II-Trainer Marco Elia. "Vor dem letzten Spieltag hatten wir erst zwei Abgänge, aber schon einige Zusagen neuer Spieler für die nächste Saison. Nach dem letzten Spiel gegen Abbehausen war die Zahl der Abgänge plötzlich fast zweistellig. Deshalb sprangen auch die neuen Spieler wieder ab", beschreibt Elia den Anfang vom Ende.

Danach gab es innerhalb kurzer Zeit weitere Abgänge und Elia stand ohne Mannschaft da. Er hatte das Team 2017 übernommen. Mit der damaligen sportlichen Leitung war für den VfB II ein Fahrplan ausgearbeitet worden, der für diese Spielzeit die Rückkehr in die Landesliga vorsah. Der neue Vorstand konnte dieses Vorhaben aus finanziellen Gründen nicht mittragen. Deshalb nahmen zahlreiche Spieler sportlich attraktivere Angebote von Vereinen wie Atlas Delmenhorst, Werder Bremen III oder SV Brake an.

"Danach hat der Vorstand sehr kurzfristig die Entscheidung getroffen, die Mannschaft nicht mehr zu melden. Das war für mich und die verbliebenen Spieler eine sehr unglückliche Entscheidung, die wir alle akzeptieren müssen. Wir hatten alle bis zuletzt eine andere Lösung erhofft", sagt Elia und fügt hinzu: "Ich habe aber Verständnis für die Entscheidung des Vorstands, obwohl sie mir anfangs sehr weh getan hat. Außerdem bin ich nach wie vor davon überzeugt, dass der VfB eine starke zweite Mannschaft braucht."

Auch das Verhalten der Spieler kann Marco Elia nachvollziehen. "Für die Spieler geht es zuerst um ihre persönliche sportliche Perspektive. Natürlich gibt es auch andere Anreize, den Verein zu wechseln. Andere Vereine zahlen Aufwandsentschädigungen, Auflauf- und Punktprämien. Dazu kommen Physiotherapie, die Mannschaften fahren mit einem Bus zu Auswärtsspielen oder es gibt nach den Partien ein gemeinsames Essen. Diese Dinge konnten wir alle nicht bieten, deshalb habe ich auch für sie Verständnis", erklärt Elia.

Er selbst hat noch einen Vertrag bis zum kommenden Sommer beim VfB. Jetzt nimmt er erst einmal die A-Lizenz in Angriff. "Wie es für mich weitergeht, ist noch offen. Familie, Beruf und sportliche Perspektive eines Vereins müssen passen", meint er zu seiner Trainerzukunft.

Aufrufe: 027.6.2018, 08:05 Uhr
Manfred MietzonAutor