2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht

D/A: Der Torpfosten ist der eigentliche Gegner

D/A und Lüneburger SK trennen sich 1:1

Der Regionalligist SV Drochtersen/Assel hat sich vor 654 Zuschauern in einem verrückten Spiel am Freitag 1:1 vom Lüneburger SK Hansa getrennt. D/A hatte mehr als ein halbes Dutzend hundertprozentige Chancen, darunter einen Elfmeter.

SV Drochtersen/Assel - Lüneburger Sport-Klub Hansa 1:1
Der LSK nutzte von zwei Möglichkeiten eine. D/A rückt erstmal auf Rang vier vor. Flensburg kann am Sonnabend aber vorbeiziehen. D/A zündet in der ersten Halbzeit ein Chancen-Feuerwerk gegen den LSK. Die Mannschaft von Trainer Lars Uder kommt mit Dampf über die Flügel. Nach 71 Sekunden scheitert Alexander Neumann freistehend per Kopfball an LSK-Schlussmann Ole Springer. Die Flanke von Jan-Ove Edeling kam zentimetergenau. Eine hundertprozentige Chance zur frühen Führung.

Nach einer kurzen Phase, in der die Gastgeber durch technische Fehler auffallen, berappelt sich D/A wieder. In der 20. Minute scheitert erneut Neumann. Erst an Springer und dann an Utku Sen, der auf der Linie rettet. Sung Hyun Jung hatte auf der rechten Seite zuvor seine ganze Schnelligkeit ausgespielt. Sung kann seine Leistung in der 28. Minute krönen. Sein Schuss landet am Lüneburger Pfosten. Oliver Ioannous Nachschuss hält Springer. Die D/A-Führung ist überfällig. In der 34. Minute verletzt sich Innenverteidiger Laurens Rogowski. Er kugelt sich nach ersten Erkenntnissen die Schulter aus und klagt über starke Schmerzen. Ein Rettungswagen bringt ihn ins Krankenhaus. Die Drochterser Verletztenliste wird immer länger. Die Hausherren schütteln sich kurz und stürmen in der Schlussphase der ersten Halbzeit weiter. Edeling trifft nach 40 Minuten den Pfosten. Neumann hatte aufgelegt. D/A drückt aufs Tempo, kann aus seiner Überlegenheit aber kein Kapital schlagen. Auf der Haupttribüne sitzt der Trainer des Drittliga-Spitzenreiters VfL Osnabrück, Daniel Thioune.

D/A trifft am 24. April im Kehdinger Stadion im Halbfinale des Landespokals auf den VfL. Thioune hat aus sportlicher Sicht keine guten Erinnerungen an Drochtersen. Im Vorjahr schaltete D/A Osnabrück nach einem dramatischen Spiel im Pokal aus. "Das habe ich lange mit mir herumgeschleppt", verrät Thioune. Der Osnabrücker Coach sagt aber auch, er habe es D/A gegönnt und die Atmosphäre in angenehmer Erinnerung. Am Freitagabend sieht er D/A das erste Mal live für die Vorbereitung auf die Neuauflage des Pokalkrachers. Er studiert Bewegungsmuster und die Qualitäten der einzelnen Spieler. Thioune verrät in der Halbzeitpause, dass der ehemalige D/A-Torwart Philipp Kühn, der aktuell auf der Gehaltsliste des VfL steht, im Pokal gegen seinen alten Club spielen wird.

Die Gastgeber machen nach Wiederanpfiff da weiter, wo sie in Halbzeit eins aufgehört haben. Sie rennen an und finden im Torpfosten ihren eigentlichen Gegner. Der für Rogowski eingewechselte Erdogan Pini, dessen Wechsel nach der Saison zum Oberligisten Altona 93 seit einigen Tagen fix ist, trifft nach 55 Minuten erneut nur das Gebälk. Zwei Minuten später serviert der LSK den Drochtersern sogar eine Chance auf dem Silbertablett. Aber Nico Mau verschießt einen Strafstoß. Neumann hatte den Handelfmeter herausgeholt. In der 69. Minute kann Lüneburg den Spielverlauf auf den Kopf stellen. Den Flachschuss von Marian Kunze greift sich Torwart Patrick Siefkes im Nachfassen.Und dann scheint Neumann die fast schon verzweifelnden Fans doch noch zu erlösen. Per Kopf verwertet der Mittelstürmer die maßgenaue Flanke des ehemaligen Lüneburgers Oliver Ioannou. Das 1:0 in der 78. Minute ist hochverdient. Für Neumann ist es Saisontreffer Nummer sieben. Aus dem Nichts schlägt der LSK noch einmal zurück. Eiskalt und effektiv nutzt Utku Sen drei Minuten vor Abpfiff die zweite echte Lüneburger Chance. "Nach dem 1:0 hätten wir besser verteidigen müssen. Zur Not musst du die Bälle über den Zaun schießen", sagt D/A-Trainer Lars Uder, der seine Mannschaft aber für die vielen kreierten Chancen lobt. LSK-Coach Rainer Zobel nimmt den "mehr als schmeichelhaften" Punkt gern mit. "Das war sehr, sehr glücklich", sagt er. Aber das sei eben Fußball.


Schiedsrichter: Timo Daniel (RW Damme) - Zuschauer: 654
Tore: 1:0 Alexander Neumann (79.), 1:1 Utku Sen (87.)

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Aufrufe: 013.4.2019, 09:30 Uhr
Tageblatt / Von Daniel BerlinAutor