Nach den wohl unvermeidlichen, diesmal allerdings erfreulich kurz gehaltenen Begrüßungsreden konnte dann das Turnier beginnen. Einen rabenschwarzen Tag hatte der mittelfränkische Titelträger SV Leerstetten erwischt. Das Team — eine Kombination aus Spielerinnen aller drei Damenteams — zählte bereits im Vorneherein nicht zum Kreis der Favoritinnen. Doch selbst ausgesprochen bescheidenen Ansprüchen konnte das Team an diesem Tag nicht genügen. Die Auftritte dürften für ihre Fans doch eine Enttäuschung gewesen sein. Selbst die Tatsache, dass der Klassenerhalt der ersten Mannschaft in der Landesliga Süd natürlich oberste Priorität genießt, darf nicht als Grund angeführt werden. Mangelnden Einsatz kann man dem Team bei seiner Premiere sicherlich nicht vorwerfen, es kam nur nichts dabei heraus. Keinen einzigen Punkte konnte der SVL erspielen, nicht einmal ein Torerfolg wollte gelingen.
Das Turnier gewann der favorisierte SV Frauenbiburg aus Niederbayern nach mit einem 3:1-Erfolg nach Sechsmeterschießen (3:1) gegen den TSV Schwaben Augsburg, gegen den er in der Vorrunde noch mit 0:2 das Nachsehen gehabt hatte. Dritter wurde der SV Neusorg (Oberpfalz), der seine Vorrunden-Niederlage gegen den ETSV Würzburg (1:2) zu einem 1:0-Sieg drehen konnte. Den fünften Platz erspielte sich die SpVg Eicha (Oberfranken) gegen den FC Ingolstadt 04 II mit 5:4 im Sechsmeterschießen.
Gruppe A:
SV Leerstetten (Landesliga Süd) – FC Ingolstadt 04 II (Landesliga Süd) 0:2. Das Spiel hatte kaum begonnen, da nutzte Julia Steurer eine gute Hereingabe zum 1:0 für den FCI (1.). Einige eher unstrukturiert vorgetragene Angriffe des SVL hätte Lisa Semmler fast mit dem 2:0 beantwortet, doch ihr Nachschuss konte durch Torhüterin Anna Schneewind abgeblockt werden. Ein optisches Übergewicht des SVL führte zu keiner nennenswerten Chance. Wie man es besser macht, zeigte erneut Julia Steurer kurz vor Schluss.
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ETSV Würzburg (Regionalliga Süd) – SV Leerstetten 4:0.
Mit einem „deja-vu“ der unangenehmen Art begann dieses Spiel für den SVL, als Vanessa Heider schnell auf 1:0 stellte (1.). Nach einem Pfostentreffer von Heider (2.) und zwei weiteren Chancen nutzte Anna Fries ein Zuspiel von Antonia Heider zum 2:0 (6.). Erneut fehlte Theresa Damm bei zwei Pfostenschüssen das Glück. In der Schlussphase stellten Josefin Hoffer (14. per 10-Meter) und Medina Desic (15.) den klaren Endstand her. Chancen des SVL gab es keine zu vermelden.
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SV Neusorg (BOL Oberpfalz) – SV Leerstetten 3:0. Die Situation war klar. Neusorg musste mit mindestens zwei Toren Differenz gewinnen und auf eine Niederlage Ingolstadts gegen Würzburg hoffen, um ins Halbfinale zu gelangen. Leerstetten wollte zu seinem ersten Tor und vielleicht zum ersten Punkt kommen. Beides gelang nicht. Von Beginn an zeigten sich die Mittelfränkinnen sehr engagiert, doch weder Katharina Thar (1.), noch Sabrina Frauenknecht (3.) brachten das Runde ins Eckige. Im Gegenzug stand den Oberpfälzerinnen der Pfosten im Weg (3.). Nach zwei weiteren von Tamara Loukas (5.) und Katrin Hauffenmeyer (8.) vergebenen Chancen nutzte Susanne Stich die zweite Möglichkeit ihres Teams zum 1:0 (9.). Nachdem Tamara Loukas nur das Kreuzeck getroffen hatte, erzielte erneut Susanne Stich das 2:0 (13.). Nach dem 3:0 durch Amelie Kraus war der Fall erledigt (15.). Unschöner Höhepunkt war die Rote Karte für SVL-Torhüter Anna Schneewind nach überhartem Einsteigen unmittelbar vor dem Schlusspfiff.
Platzierungsspiel:
SV Leerstetten – SC Regensburg (Regionalliga Süd) 0:3. Auch im Spiel um Platz sieben gelang dem SVL nicht einmal der so sehnlich erwartete erste Treffer; von einem Punktgewinn ganz zu schweigen. Auch Ersatz-Torhüterin Sandra Oberreuther konnte das Unheil nicht aufhalten, das nach Toren von Marina Keilholz (2.), Melanie Scheid (9.) und Luisa Köppel (12.) über ihr Team hereinbrach.