2024-04-25T14:35:39.956Z

Der Spieltag
Türkspor-Keeper Stefan Brunner (rechts) kann nur noch machtlos dem Ball nachschauen, den Nico Oefele zum 2:0 für den TSV Nördlingen über die Linie bugsierte.   F.: Dieter Mack
Türkspor-Keeper Stefan Brunner (rechts) kann nur noch machtlos dem Ball nachschauen, den Nico Oefele zum 2:0 für den TSV Nördlingen über die Linie bugsierte. F.: Dieter Mack

Vertauschte Rollen

Der Nördlingen kanzelt den Titelfavoriten Türkspor ab und ist nun selbst ein Aufstiegskandidat +++ Tabellenführer TSV Gilching muss sich beim bislang sieglosen SV Egg geschlagen geben +++ Ichenhausen kommt in Memmingen unter die Räder +++ Aindling findet neuen Coach

Die Vorgabe war klar: Türkspor Augsburg wollte mit einem Erfolg beim TSV Nördlingen endlich in die Erfolgsspur kommen, doch das Vorhaben misslang. Mit 0:3 unterlag der Meisterschaftsfavorit bei den Riesern, die in dieser Form selbst als ernsthafte Bayernliga-Aspiranten zählen. Ganz andere Ambitionen hat der SV Egg an der Günz, vor allem weil die Günztaler so schwach in die Saison der Landesliga Südwest gestartet sind. Am achten Spieltag gelang aber mit 3:2 gegen den Tabellenführer TSV Gilching der ersehnte erste Erfolg, womit die Egger gleichzeitig die rote Laterne an den TSV Aindling weiterreichten. Der verlor nämlich auch mit Interimscoach Magnus Hoffmann gegen den SC Olching. Eine deftige Niederlage musste der SC Ichenhausen beim FC Memmingen II hinnehmen, wo die Partie schon zur Pause entschieden war.

TSV Nördlingen - Türkspor Augsburg 3:0
Als Standortbestimmung war die Partie beim TSV Nördlingen ausgerufen worden. Umso erfreulicher war es für die Rieser, dass aufgrund einer überzeugenden Leistung des gesamten Teams ein deutlicher und hoch verdienter Sieg gegen den Titelfavoriten eingefahren wurde.
Hoch motiviert gingen die TSV-Kicker in die Partie und zogen sofort das Spielgeschehen an sich, die Führung lag schon vor dem Treffer von Manuel Meyer nach 13 Minuten mehrmals in der Luft. Danach kontrollierte Nördlingen das Spiel, stand sicher in der Abwehr, hielt den Gegner vom Tor fern, zeigte die gefälligeren Kombinationen und öffnete das Spiel immer wieder mit weiten Pässen.
Die bis dahin harmlosen Augsburger blieben vieles schuldig, waren als Spitzenteam nicht erkennbar und kamen durch Fayés Kopfball zur einzigen Chance im ersten Durchgang, den Tormann Daniel Martin klasse parierte (27.). Dagegen spielte die zweikampfstarke Nördlinger weiterhin konzentriert, diszipliniert und couragiert nach vorne. Nachdem Meyer steil geschickt wurde, musste Nico Oefele dessen Querpass nur noch zum 2:0 über die Linie drücken (30.).
Offenbar hatte es in der Augsburger Kabine deutliche Worte gegeben, denn nach dem Wechsel erspielte sich Türkspor einige Möglichkeiten. Doch Nico Schmidt grätschte Fayés Ball spektakulär von der Linie (52.), Dönmez scheiterte nach toller Aktion an Keeper Martin (59.), und Hiemer drosch den Nachschuss drüber.
Nach einer Stunde nahm der TSV das Heft wieder in die Hand. Torwart Stefan Brunner, der beste Gästeakteur, lenkte Philipp Busers Flachschuss jedoch um den Pfosten. Nico Oefele avancierte zum stärksten Spieler auf dem Platz und erarbeitete sich mit dynamischen Antritten gleich vier Chancen innerhalb von acht Minuten. Doch beim Abschluss verließ ihn das Schussglück, irgendwie brachte Brunner immer eine Hand an den Ball. Der umsichtige Unparteiische Peter Karmann leitete die Partie souverän, wenngleich beim Foul an Halbmeyer wohl nicht jeder Schiri auf den Punkt gezeigt hätte. So sorgte Manuel Meyer mit seinem sicher verwandelten Strafstoß für den 3:0-Endstand (79.).
Das Spiel war gelaufen, beide Trainer schöpften ihr Wechselkontingent aus, Augsburgs Dönmez handelte sich Gelb-Rot wegen Meckerns ein.
Das Urteil der Trainer nach dem Spiel war eindeutig. Während Türkspors Mavros Pavlos von einem „hochverdienten Sieg“ des TSV sprach, zeigte sich Nördlingens Coach Andreas Schröter sehr zufrieden: „Großes Kompliment an unsere Mannschaft. Durch ihre körperliche und mentale Fitness ist sie in der Lage, Vorgaben und Matchpläne auf dem Platz optimal umzusetzen. Für unsere jungen Innenverteidigung freut es mich, dass wir kein Gegentor kassiert haben. In dieser Form können wir in der Landesliga auf jeden Fall vorne mitspielen.“
Schiedsrichter: Peter Karmann (Wertingen) - Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Nico Oefele (13.), 2:0 Nico Oefele (30.), 3:0 Manuel Meyer (79./Foulelfmeter)

Gelb-Rot: Yildirim Dönmez (84./Türkspor Augsburg)

FC Memmingen II - SC Ichenhausen 6:0
Solche Tage gibt’s im Fußball und weil das so ist, fuhren die Ichenhauser nach ihrer historischen Klatsche gar nicht allzu frustriert nach Hause. Natürlich ist ein halbes Dutzend Gegentore kein Spaß, selbstverständlich müssen Trainer Oliver Schmid und seine Kicker die richtigen Erkenntnisse daraus ziehen. Aber es existieren nachvollziehbare Gründe für das 0:6, das sich die Königsblauen beim FC Memmingen II einhandelten.
Einer ist das wegen eines Unwetters am Abend zuvor abgebrochene Heimspiel der Memminger Ersten. FCM-Cheftrainer Stefan Anderl beorderte gleich eine Handvoll Spieler aus dem Regionalligakader in die Anfangsformation des Landesliga-Kicks und was der Coach dann eine Stunde lang mit eigenen Augen sah, dürfte ihm ziemlich gut gefallen haben. Eine andere Ursache für die Deutlichkeit des Resultats ist eine Knackpunkt-Szene aus der 35. Spielminute. 3:0 stand es, als Stefan Winzig beim erst zweiten Ernst zu nehmenden Angriff der Gäste im Strafaum gelegt wurde und Schiedsrichter Maximilian Riedel auf Elfmeter entschied. Martin Wenni übernahm die Verantwortung, schoss auch gut – doch der Ball prallte von der Unterkante des Querbalkens ins Spielfeld zurück.
Statt 3:1 stand es kurz danach 5:0, denn die nun konsternierten Königsblauen kassierten Nadelstiche durch Andreas Fülla, der eine scharfe Hereingabe aus acht Metern vollendete und Pascal Maier, der von einem kapitalen Fehlpass profitierte. So erst wurde aus der sich abzeichnenden Niederlage ein Desaster.
In Sachen Tempo und Pressing waren die Allgäuer von Beginn an klar überlegen. Der SCI machte es den Gastgebern mit seinem passiven Auftritt zusätzlich leicht. Schon nach acht Minuten brachte Achim Speiser den Ball im Netz unter. In der Folge entwickelte sich Torwart Simon Zeiser mit sensationellen Paraden zum besten Mann seiner Mannschaft. Er hatte Pech, dass der Ball nach einer von vielen Glanztaten Jannik Rochelt vor die Füße fiel, der die Nachschuss-Chance dann auch nutzte (25.). Dann ereilte auch den Schlussmann ein Moment der Unsicherheit. Als Zeiser weit aus seinem Tor geeilt war, um den Ball zu klären, landete sein Abwehrversuch genau bei Speiser und der traf aus 30 Metern ins leere Tor (31.).
Außer der Elfmeter-Gelegenheit tauchten die Königsblauen nur einmal gefährlich vor dem Tor der Allgäuer auf. Ein toller Schuss von Wenni wurde hier Beute des großartig haltenden Fabio Zeche (26.). Nach dem Seitenwechsel standen die Memminger angesichts der glasklaren Resultats zunächst mal kräftig auf der Bremse. So richtig weiter brachte das den SC Ichenhausen freilich nicht, denn Daniel Dewein (54.) und der erstmals nach seiner Rückkehr zum Landesligisten eingesetzte Alexander Lamatsch (78.) vergaben zwei Riesen-Möglichkeiten, den Ehrentreffer zu markieren. Zwischen diesen Großchancen hatten die Ichenhauser bereits das sechste Gegentor hinnehmen müssen. Rochelt fackelte nach einer präzisen Hereingabe nicht lange und vollendete aus zwölf Metern ins lange Eck.
„Bei uns ist es heute einfach gelaufen“, war Memmingens Trainer Candy Decker mit der Chancenverwertung seiner Elf dieses Mal vollauf zufrieden.
Schiedsrichter: Maximilian Riedel (FC Horgau) - Zuschauer: 80

Tore: 1:0 Achim Speiser (8.), 2:0 Jannik Rochelt (27.), 3:0 Achim Speiser (31.), 4:0 Andreas Fülla (43.), 5:0 Pascal Maier (45.), 6:0 Jannik Rochelt (76.)

Bes. Vorkommnis: Martin Wenni (SC Ichenhausen) scheitert mit Foulelfmeter (37.)

Christoph Mittermaier (links) und der FC Stätzling mühten sich letztlich vergebens. Die Führung kurz vor der Pause gegen Aystetten reichte in einer hektischen Partie nicht, der FCS verlor gegen den Aufsteiger mit 1:3. 		F.: Michael Hochgemuth
Christoph Mittermaier (links) und der FC Stätzling mühten sich letztlich vergebens. Die Führung kurz vor der Pause gegen Aystetten reichte in einer hektischen Partie nicht, der FCS verlor gegen den Aufsteiger mit 1:3. F.: Michael Hochgemuth

FC Stätzling - SV Cosmos Aystetten 1:3
Der SV Cosmos Aystetten befindet sich weiter auf dem Vormarsch. Mit 3:1 setzten sich die Schützlinge von Trainer Marco Löring beim FC Stätzling durch. Aystettens Teammanager Christian Geib war unmittelbar nach dem Schlusspfiff fast so außer Atem wie die Spieler: „Das war ein Derby mit allem, was zum Fußball dazugehört“, freute er sich über einen weiteren Dreier, den man mit einer überragenden Mannschaftsleistung eingefahren hat.
Die erste Halbzeit war ausgeglichen. Das Geschehen fand fast nur im Mittelfeld statt, bei dem die Heimmannschaft etwas aggressiver in den Zweikämpfen, aber harmlos vor dem Tor war. Auch Aystetten kam nur durch Ecken oder Freistöße in Tornähe. Obwohl man ein relativ faires Spiel sah, hatte der Schiedsrichter bereits fünf Gelbe Karten auf beiden Seiten vergeben.
Unmittelbar vor der Pause gab es dann ein Traumtor zu sehen. Stätzlings Daniel Löffler wuchtete einen Sonntagsschuss zum 1:0 für die Gastgeber in die Maschen. Doch in der langen Nachspielzeit der ersten Halbzeit gelang den Gästen im Gegenzug durch einen unberechtigten Freistoß Maximilian Drechsler noch der Ausgleich. „Das war natürlich zum optimalen Zeitpunkt“, freute sich Geib. Ebenso wie der 2:1-Führungstreffer für die Cosmonauten, den Paul Zeller nach einem Freistoß von Robert Markovic-Mandic in der 53. Minute erzielte. Vier Minuten später bewahrte Torhüter Valentin Coca seine Mannschaft vor dem Ausglich, als er einen Elfmeter von Utz abwehren konnte. In der 64. Minute hatte Robert Markovic-Mandic mit einem Trick die Abwehr düpiert, doch der Goalie der Stätzlinger verhinderte das Tor mit einem Reflex.
In der Schlussphase wurde es dann enorm hektisch. Dazu trug auch Schiedsrichter Günebakan aus München bei, der das Geschehen nicht immer im Griff hatte. In der 70. Minute wollte er Stefan Winterhalter die Gelbe Karte zeigen wegen Ellenbogenchecks, doch als er den blutenden Cut von Markovic-Mandic sah zog er die Rote Karte. In Überzahl versuchte Aystetten die Entscheidung zu erzwingen. Maximilian Klotz war völlig überrascht, als alleine vor dem Tor zum Schuß kam (71.). In der 77. Minute zirkelte Maximilian Drechsler einen Freistoß in den Strafraum und Emre Kurt zielte knapp neben das Tor.
Während Rober Markovic-Mandic mit einem Turban-Verband weiterspielen konnte, mussten Paul Zeller und Samet Kurt nach harten Zweikämpfen verletzt ausgewechselt werden. Nach einem Foul an ihm selbst besorgte Markovic-Mandic dann per Freistoß die endgültige Entscheidung (87.). Dass Aystettens Emre Kurt wegen übertriebenen Jubelns mit Gelb-Rot noch vorzeitig zum Duschen musste, fiel nicht mehr wirklich ins Gewicht. Der Schiedsrichter hatte inzwischen völlig die Übersicht verloren, Aystetten drei Punkte gewonnen. „14 Punkte aus sieben Spielen – das ist durchaus okay für einen Aufsteiger“, zeigte sich Christian Geib zufrieden
Schiedsrichter: Gürkan Günebakan (Alemannia München) - Zuschauer: 200
Tore: 1:0 Daniel Löffler (43.), 1:1 Maximilian Drechsler (45.+2), 1:2 Paul Zeller (52.), 1:3 Robert Markovic-Mandic (87.)
Gelb-Rot: Emre Kurt (87./SV Cosmos Aystetten)
Rote Karte: Stefan Winterhalter (70./FC Stätzling)

Bes. Vorkommnis: Manuel Utz (FC Stätzling) scheitert mit Foulelfmeter an Torwart Valentin Coca (55.)

TV Bad Grönenbach - SV Mering 1:4
Rundum zufrieden war Trainer Gerhard Kitzler nach dem Spiel seines SV Mering. Kein Wunder, hatte dieser doch den Meister der Bezirksliga Süd auswärts mit 4:1 sehr deutlich in die Schranken gewiesen.
Doch bei aller Freude über den Erfolg fand Kitzler auch noch ein paar Kleinigkeiten, die ihm nicht so behagten. „Wir haben 20 Minuten in der ersten Halbzeit und zehn Minuten in der zweiten ein bisschen zu passiv gespielt“, bemängelte er. Und in dieser Phase vor dem Seitenwechsel kassierte der MSV dann auch den zwischenzeitlichen Ausgleich.
All das aber änderte nichts an der Tatsache, dass Mering die bessere Mannschaft und letztlich hochverdient die drei Punkte aus dem Allgäu mit nach Hause an die Paar nahm. „Unsere taktische Umstellung auf die Dreierkette ging auf, Wiedemann, Gocevic und Stapfer haben ihre Sache echt gut gemacht“, lobte Kitzler seine Defensivabteilug, die es auf „100 Jahre Erfahrung“ bringe. Vor allem Stefan Wiedemann erhielt ein Sonderlob vom Trainer. Er hielt durch, obwohl er angeschlagen war und war als Kapitän ein Vorbild.
Neben der soliden Abwehr zeichnete den MSV im Allgäu auch noch etwas anderes aus – nämlich ein gutes Maß an Unberechnbarkeit. Immerhin brachten es die Meringer bei vier Toren auf vier verschiedene Torschützen. Auch etwas, was nicht alle Tage vorkommt. „Wir haben unseren gesperrten Torjäger Markus Gärtner gut ersetzt“, freute sich der MSV-Coach. Doch Daniel Greimel, Stefan Wiedemann, Harald Kerber und der eingewechselte Maximilian Obermeyer sprangen in die Bresche. Zwischendurch hatten die Grönenbacher ihre erste gute Gelegenheit durch Alexander Kühn zum 1:1 genutzt.
Schiedsrichter: Nico Keiser (Unterhaching) - Zuschauer: 262

Tore: 0:1 Daniel Greimel (6.), 1:1 Alexander Kühn (24.), 1:2 Stefan Wiedemann (40.), 1:3 Harald Kerber (47.), 1:4 Maximilian Obermeyer (62.)

SV Egg an der Günz - TSV Gilching-Argelsried 3:2
Endlich! Im achten Spiel feierte der SV Egg den ersten Sieg der laufenden Saison. Die Egger hatten einen perfekten Start und führten schnell durch Christian Jehles Kopfball mit 1:0 (5.). Nach einer Viertelstunde hätte alles klar sein können, doch Joshua Steck (13.) sowie Christoph Kees (16.) ließen ihre Chancen aus. Mit einem Schuss ins lange Eck erhöhte Steck dann doch auf 2:0 (29.). Von den Gästen kam wenig, wenn überhaupt, waren sie allenfalls bei Standards auffällig.
Zehn Minuten nach der Pause setzte Steck dann Simon Schropp in Szene, der brachte den Ball aus 20 Metern zum dritten Egger Treffer im Gilchinger Gehäuse unter (55.). In der Folge ließen die Hausherren weitere gute Chancen zur endgültigen Entscheidung aus. Die Oberbayern setzten nun alles auf eine Karte, kam aber erst nach 60 Minuten durch Torjäger Ramon Adofo zur ersten echten Torchance. Adofo war es auch, dem das 1:3 gelang (79.). In der Nachspielzeit war Max Hölzl zum Endstand erfolgreich. „Bis auf die letzten zehn Minuten haben wir nichts anbrennen lassen“, freute sich Eggs Manuel Schedel über den ersten Dreier.
Schiedsrichter: Philipp Vecera (Roßtal) - Zuschauer: 200

Tore: 1:0 Christian Jehle (5.), 2:0 Joshua Steck (29.), 3:0 Simon Schropp (55.), 3:1 Ramon Adofo (77.), 3:2 Maximilian Hölzl (90.)


TSV Aindling - SC Olching 2:3
Es war ein Strohfeuer, das aber nicht lange währte. Zwar ging der TSV Aindling gegen den SC Olching schnell in Führung, doch am Ende setzten sich die Oberbayern mit 3:2 durch. Damit rutschten die Hausherren, die unter Interimscoach Magnus Hoffmann zunächst agiler wirkten als in den vergangenen Wochen, nach der vierten Heimniederlage auf den letzten Platz – eine desaströse Bilanz nach genau einem Viertel der Saison.
Vor dem Anstoß gab der TSV Aindling eine wichtige Personalie bekannt. Demnach wird ab Dienstag erstmals Thomas Wiesmüller das Training des Landesligateams leiten. Der neue Cheftrainer spielte in der Jugend und später auch einige Jahre bei den Herren im Trikot dieses Vereins. Fünf Jahre lang arbeitete der 31-Jährige im Nachwuchsleistungszentrum des FC Augsburg, bis zum Wochenende war er in Diensten des Kreisligisten FC Mertingen. Tobias Völker und Günter Kratzer werden Wiesmüller unterstützen.
Die Ausrichtung der Aindlinger Mannschaft, die ständig vom Trainerduo Magnus Hoffmann und Tobias Völker verbal unterstützt wurde, war ausgesprochen offensiv. Vor der Abwehrreihe agierte diesmal mit Julian Mayr nur ein „Sechser“. Lukas Wiedholz saß zunächst auf der Bank. Wolfgang Klar kehrte nach seiner Hüftprellung in die Innenverteidigung zurück. Und schon nach wenigen Sekunden ging die Rechnung des TSV auf. Nach einem Freistoß, der schnell ausgeführt wurde, tankte sich Matthias Steger von der linken Seite in den Strafraum und traf aus spitzem Winkel. Die Führung geriet erstmalig so richtig in Gefahr, als Özkan Kochan mit einem Freistoß aus 25 Metern die Latte traf. Wenig später war es tatsächlich so weit. Louis Frank war mit einem Kopfball ins lange Eck erfolgreich.
Olching ist stark bei Standards, während Aindling auf dem Gebiet Schwächen aufweist. Kurz vor der Pause verlängerte Martin Held eine Ecke mit dem Kopf zum 1:2. Simon Fischer und Steger vergaben die Chance zum Ausgleich. Und dann sanken die Aindlinger Köpfe schon wieder beinahe auf den Nullpunkt. Kochan nahm aus 20 Metern genau Maß und traf zum 1:3. Einmal mehr befanden sich die TSV-Fußballer bereits kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit auf der Verliererstraße. Diese Niederlage verdient das Attribut „vermeidbar“. Doch der Anschlusstreffer von Wiedholz kam einmal mehr zu spät.
Schiedsrichter: Andreas Kasenow (Ingolstadt) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Mathias Steger (4.), 1:1 Louis Frank (30.), 1:2 Martin Held (43.), 1:3 Özkan Kochan (51.), 2:3 Lukas Wiedholz (88.)


SV Raisting - SC Oberweikertshofen 2:1
Die Auswechselspieler und Betreuer und alle, die sich sonst noch so um die Raistinger Bank herum aufhielten, sie sprangen im Moment des Schlusspfiffs jubelnd auf. Trainer Markus Ansorge hingegen ließ sich erst einmal auf einen Sitz niedersinken – und dort verharrte er einige Momente. „Das war einfach zu viel“, sagte er nach dem Heimerfolg über den SC Oberweikertshofen.
In der Schlussphase hatten die Gastgeber bange Minuten zu überstehen gehabt, bis der zweite Saisonsieg unter Dach und Fach war. Oberweikertshofen war in der zweiten Hälfte gegen gut stehende Raistinger kaum etwas eingefallen. Doch in der 78. Minute kam dann doch ein sehenswerter Spielzug zustande, den der eingewechselte Afdal Tomangbe mit dem 1:2 abschloss. Zu allem Überfluss erlitt Raistings Torwart Simon Kölbl bei dem Versuch, den Gegentreffer zu verhindern, eine Platzwunde im Gesicht. Er musste ausgewechselt und ins Krankenhaus gebracht werden. Für den SVR eine denkbar ungünstige Situation, denn die beiden etatmäßigen Keeper, Urban Schaidhauf und Pascal Stroehl, standen nicht zur Verfügung. So musste kurzerhand Oldie Florian Leeb ran. Der 34-Jährige spielte früher für den SC Weßling und den TSV Herrsching und ist seit der vergangenen Rückrunde Torwart-Trainer beim SV Raisting. Er behielt in den hektischen Schlussminuten die Ruhe, hielt alle Bälle souverän. Große Chancen spielten sich die Gäste allerdings auch nicht heraus. Zu seinem ersten Landesliga-Einsatz wollte sich Leeb nicht groß äußern. Wichtig war ihm das Ergebnis. „Und das passt“, stellte er zufrieden fest.
Coach Ansorge sprach von einem „hart erkämpften Sieg“. Ordentlichen Landesliga-Fußball boten beide Teams zumindest in der ersten Hälfte. Oberweikertshofen – „eine gute Mannschaft“, so Ansorge – hatte zu Beginn drei hochkarätige Chancen, bei denen SVR-Keeper Kölbl stark reagierte (5., 6., 7.). Das erste Raistinger Ausrufezeichen setzte Murat Ersoy, dessen Schuss in Höhe des Kreuzecks am Außennetz landete (9.). Nach einem gewonnenen Zweikampf am eigenen Strafraum und einem langen Pass von Christoph Schmitt düpierte Maximilian Baumgartner mit einem Lupfer die SCO-Defensive und schob zum 1:0 ein (12.). Der starke Kevin Kümmerle sorgte dann für ein echtes Schmankerl: Einen Freistoß nahe dem rechten Sechzehner-Ecks zirkelte der Rechtsfuß um die Mauer zum 2:0 ins Tor (28.). In der Folge kamen die Gäste stärker auf, scheiterten bei zwei Kopfbällen aber freistehend (30., 40.).
Nach dem Wechsel war die Partie zerfahren, zahlreiche Unterbrechungen und Fouls prägten das Geschehen. Der SVR hatte seinem 4-5-1-System alles unter Kontrolle, alles schien auf einen sicheren Sieg hinauszulaufen.
Schiedsrichter: Sascha Reus (Reichenberg) - Zuschauer: 300
Tore: 1:0 Maximilian Baumgartner (12.), 2:0 Kevin Kümmerle (28.), 2:1 Afdal Tomangbe (78.)

Aufrufe: 020.8.2017, 21:29 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor