Gersthofens Verteidiger Martin Wenni geht es hier wie der gesamtem Mannschaft: Er liegt am Boden. Derzeit häufen sich die Nackenschläge für den Landesligisten. F.: Oliver Reiser
FC Memmingen II - TSV Gersthofen 2:1
Durch einen Freistoß-Treffer in der Nachspielzeit von Daniel Eisenmann hat der TSV Gersthofen verloren. Während Memmingen nach drei sieglosen Begegnungen wieder ein „Dreier“ einfuhr und damit den Platz in der Spitzengruppe behauptete, war es für Gersthofen nach der Winterpause nun schon die sechste Niederlage aus sieben Spielen. Damit findet sich die Mannschaft von Trainer Ivan Konjevic endgültig wieder im Abstiegskampf wieder.
Vom späten Zeitpunkt des entscheidenden Treffers war der Memminger Sieg zwar glücklich, unterm Strich aber verdient. Memmingen kam hatte durch Daniel Eisenmann (2.) und Marco Gröschel schon früh den Führungstreffer auf dem Fuß. Aber erst nach 23 Minuten klingelte es, als Matthias Stützle einen punktgenauen Freistoß von Jannik Keller einköpfte. Der Vorsprung gab jedoch keine Sicherheit. Nachdem erneut Eisenmann und Gröschel das 2:0 verpassten, kam Gersthofen quasi durch eine Kopie des Memminger Führungstore durch Delalic zum Ausgleich (51.). Die Hoffnungen auf einen Punkt zerplatzten aber wie schon eine Woche zuvor gegen Friedberg kurz vor Schluss: Der eigentlich von Eisenmann als Vorlage gedachte Freistoß sprang an Freund und Feind vorbei und landete im Gästetor.
Beim TSV Gersthofen saßen auf der Bank nur Ersatzkeeper Roman Artes sowie die beiden Nachwuchsspieler Christian Bestele und Robert Auner. Auswechslungen gab es ebenso keine wie die theoretische Chance auf Wiedergutmachung nach dem späten Rückstand. Nach dem erneuten Anpfiff war das Spiel zu Ende.
Für Gersthofen brechen nun schwere Zeiten – dessen ist sich Trainer Ivan Konjevic bewusst: „Jeder, der jetzt von etwas anderem als Abstiegskampf spricht, ist blind.“ Mit dem erneut bitteren Spielverlauf will der Trainer nicht hadern: „Ein Unentschieden wäre gerecht gewesen. Aber Fußball ist ungerecht. Und bei uns ist derzeit einfach der Wurm drin.“ Dass die vielen Nackenschläge langsam ein handfestes Problem für seine Mannschaft darstellen, ist Konjevic aber auch bewusst: „ Die Jungs waren nach dem Schlusspfiff total geknickt. Denn wir stehen jetzt schon wieder mit leeren Händen da, das hätte nicht sein müssen.“ Die einzige Möglichkeit, die bitteren Pleiten der vergangenen Wochen wieder aus dem Kopf zu kriegen, sind nun Punkte.
Schiedsrichter: Johannes Mayer (FC Gelbelsee) - Zuschauer: 55
Tore: 1:0 Matthias Stützle (23.), 1:1 Denis Delalic (51.), 2:1 Daniel Eisenmann (90.)
FC Gundelfingen - SC Fürstenfeldbruck 2:0
Da standen die Kicker des FC Gundelfingen im Kreis und mitten unter ihnen gab Joachim Dewein, Torwarttrainer und diesmal auch Ersatzkeeper der Grün-Weißen, den Stimmungsmacher. Nachdem die Grün-Weißen aber seine Anfeuerungsrufe noch nicht kannten, musste der abseits stehende Trainer Stefan Anderl schmunzeln. Doch Dewein ließ sich nicht entmutigen, startete einen neuerlichen Anlauf und die jungen Gundelfinger zeigten sich diesmal als durchaus gelehrige Schüler.
Dass die Stimmung nach dem Heimspiel gegen den SC Fürstenfeldbruck so gelöst war, lag in erster Linie an dem zuvor eingefahrenen Sieg. Womit die Gärtnerstädter nach zwei Niederlagen wieder auf die Erfolgsspur gefunden hatten. Allerdings stand die Partie lange Zeit auf der Kippe. „Wir waren nicht schlechter“, meinte Fürstenfeldbrucks Tarik Sarisakal hinterher, „aber wir haben unsere Aktionen nicht zu Ende gespielt – und dann kannst du hier nichts mitnehmen.“ Zumal ihm Mirza Dzafic, Torschütze beim 1:1 im Hinspiel, aufgrund der Finanzmisere den Oberbayern nicht mehr zur Verfügung steht.
Die Gundelfinger begannen gut, hatten durch Kapitän Florian Prießnitz auch die erste Tormöglichkeit (9.), doch dann war ein Bruch im Spiel. So hätten Nickoy Ricter (17.) und Tamas Madar (25.) den SCF durchaus in Führung bringen können. Doch die Brucker gingen einfach zu großzügig mit ihren Möglichkeiten um – und das schien auch für den FCG zu gelten, als Christoph Müller kurz vor der Pause den Ball nicht an Lukas Welzmüller vorbei ins Tor befördern konnte.
Doch wenn es nicht einfach geht, warum nicht mal das Unwahrscheinliche probieren? René Schröder machte es vor, als er von Stefan Schimmer den Ball erhielt, sich eigentlich schon auf dem Weg aus dem Strafraum befand – und dann den Ball maßgenau neben den Pfosten lupfte (60.). „Zwingend war die Chance wirklich nicht“, räumte Anderl ein. Genauso wenig wie die Szene in der 76. Minute. René Schröder spielte hoch und weit auf Schimmer. „Irgendwie war ich mit dem Kopf noch dran“, meinte Letzterer, der Ball kam zum eingewechselten Philipp Urban und lag prompt ein zweites Mal im Netz. Während Urban & Co. jubelten, schüttelte Sarisakal ungläubig den Kopf: „Wir machen unsere Tore nicht und leisten uns solche Fehler.“ Wobei er auch dabei die vorausgegangenen Großchancen von Armin Lange (70.) und Julian Maurer (72.) im Kopf hatte.
Schiedsrichter: Dr. Sven Laumer (Penzendorf) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 René Schröder (60.), 2:0 Philipp Urban (76.)
FV Illertissen II - TSV Landsberg 0:2
Mit einer Niederlage für den FV Illertissen II endete das Topspiel. Erstmals nach drei vergeblichen Versuchen hat der TSV Landsberg damit etwas Zählbares gegen den FVI II verbucht.
Die cleveren Gäste traten über weite Strecken des Spiels im Stile eines Tabellenführers auf und entführten die drei Punkte absolut verdient aus dem Illertal. Beide Mannschaften begannen die Partie verhalten und waren darauf bedacht, keine Fehler zu machen. Nach 20 Minuten bekam Illertissen vorübergehend etwas Oberwasser und hätte durch Dominik Trautmann in Führung gehen können. Frei stehend bugsierte er den Ball jedoch über das Tor des TSV. Nach weiteren zehn Minuten verschafften sich die Gäste erstmals Respekt. Torhüter Kim Anders war gegen Salemovic jedoch zur Stelle und verhinderte zunächst noch die Landsberger Führung (31.). Als Sebastian Gilg am Fünf-Meter-Raum bedient wurde, war jedoch auch Anders machtlos. Freistehend traf Gilg zum 0:1. Fast im Gegenzug hätte Ilir Tupella die Führung wieder egalisiert. Sein Kopfball landete jedoch in den Armen des Landsberger Keepers.
Nach dem Seitenwechsel hatte der FV Illertissen II die größeren Spielanteile und dementsprechend mehr Ballbesitz. Torchancen hatten aber trotzdem beide Mannschaften. Auf Illertisser Seite vergaben André Babutzka und Dominik Trautmann jeweils in aussichtsreicher Position. Jetzt spielte der Tabellenführer aus Landsberg aber seine ganze Cleverness aus.
Ein Konter brachte schließlich die endgültige Entscheidung zugunsten der Gäste. Sebastian Nuscherl schloss diesen aus acht Metern Entfernung sicher zum 0:2-Endstand ab. „Landsbergs Sieg ist hochverdient, da gibt es gar nichts zu deuteln“ – FVI-Spielleiter Oliver Millekat erkannte die Stärke des Gegners an und erwies sich nach den 90 Minuten als absolut fairer Verlierer.
Schiedsrichter: Matthias Schepp (Schwabhausen) - Zuschauer: 80
Tore: 0:1 Sebastian Gilg (39.), 0:2 Sebastian Nuscheler (85.)
Sportfreunde Dinkelsbühl - SC Oberweikertshofen 1:0
Die Sportfreunde bleiben zuhause eine Macht und gewannen zum achten Mal in Serie. Dinkelsbühl schonte nach dem anstrengenden Pokalauftritt unter der Woche gegen den Bayernligisten SpVgg Selbitz etwas die Kräfte, mobilisierte jedoch in der Schlussphase alle Reserven und kam durch Steffen Engelhardt zum Siegtreffer.
Schiedsrichter: Max Burlein (Abtswind) - Zuschauer: 150
Tore: 1:0 Steffen Engelhardt (80.)
Daniel Hensolt befördert die Hereingabe von Manuel Meyer zum 1:1 ins Kotterner Tor. Karl-Heinz Brückel jubelt bereits. F.: Klaus Jais
TSV Kottern - TSV Nördlingen 1:1
Es war eine intensiv geführte Partie, am Ende blieb der TSV Kottern auch im zweiten Spitzenspiel in Folge zu Hause sieglos. Nach dem 0:1 unter der Woche gegen den TSV Landsberg reichte es diesmal zu einem Remis gegen den TSV Nördlingen.
Beide Teams gingen von Beginn an hohes Tempo. Die Rieser erwischten den besseren Start und kamen zu den Chancen, auch bedingt durch die Kotterner Defensive, die anfangs etwas unsicher wirkte. Das war wohl dem schweren Spiel gegen Landsberg geschuldet. Das 1:0 machte Kottern durch Maxi Wuttge nach Pass von Florian Mayr (27.). Die Gäste hatten anschließend zwei Großchancen zum Ausgleich (35.), doch Michael Liebherr hielt klasse.
Mit dem Anpfiff der zweiten Halbzeit wurde die Begegnung noch temporeicher, mit Chancen auf beiden Seiten. Kottern hatte eine starke Phase, gab keinen Ball verloren und attackierte früh. Doch Nördlingen glich nach einem schnell ausgeführten Freistoß durch Daniel Hensolt aus (68.). In den letzten zehn Minuten blies Nördlingen zum Schlussspurt, aber Kottern stemmte sich dagegen. Kotterns Trainer Kevin Siegfanz: „Ein gutes Spiel auf hohem Niveau. Wir haben die ersten zehn Minuten verschlafen, aber insgesamt bin ich zufrieden.“
Schiedsrichter: Florian Kornblum (TSV Chieming) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Maximilian Wuttge (27.), 1:1 Daniel Hensolt (68.)
TSG Thannhausen - VfB Durach 2:3
20 turbulente Anfangs- und 20 turbulente Schlussminuten prägten das Duell. An dessen bitteren Ende stand für die Mindelstädter eine unglückliche 2:3-Niederlage. Mangelnde Einsatzbereitschaft oder fehlende Moral konnte man den nach dem Rücktritt von Trainer Markus Deibler in diesem Spiel interimsweise von A-Junioren Coach Uwe Zenkner betreuten Thannhausern definitiv nicht vorwerfen. Der Spruch des früheren Dortmunders Jürgen „Kobra“ Wegmann „erst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu“, dürfte an diesem Tag den TSG-Verantwortlichen auf der Zunge gelegen haben. Hier spielte nach deren Meinung Schiedsrichter Rico Spyra eine wesentliche Rolle. Es wäre sicher zu einfach, die Niederlage in erster Linie am Unparteiischen fest zu machen. Ärgerlich war es aus Sicht der TSG aber schon, dass dieser in allen drei strittigen Situationen gegen die TSG entschied.
Den schlechten Start mussten sich die Thannhauser Spieler allerdings ganz alleine selbst zuschreiben. Erst ließen sie eine Doppelchance ungenutzt (4.). Und nachdem TSG-Torhüter Liridon Recaj das mangelnde Zweikampfverhalten seiner Vorderleute mit einer tollen Parade gegen Tobias Roßmann noch ausbügeln konnte, war er in der elften Minute machtlos, als mehrere TSG-Akteure Michael Mayr im Strafraum nicht entscheidend störten und dieser zum 0:1 einschoss.
Drei Minuten später wurde Johannes Putz von Durachs Tobias Roßmann umgestoßen. Zum Entsetzen der Hausherren gab es aber Freistoß für die Gäste, da der Schiedsrichter zuerst ein Foul des TSG-Akteurs gesehen haben wollte. Steffen Wachter erzielte mit einem strammen Flachschuss unter der hochspringenden Mauer hindurch das 0:2. In der 19. Minute dann die nächste umstrittene Situation. Rares Aenoaei grätschte im Strafraum in die Hereingabe eines Durachers, wobei der Ball an seinen Arm sprang. Schiedsrichter Spyra wertete dies als absichtliches Handspiel. Michael Mayr verwandelte den Elfmeter zum dritten Duracher Treffer.
Dieser neuerliche Rückschlag traf die TSG umso härter, hatte sie sich doch nur drei Minuten zuvor mit dem Anschlusstreffer von Dominik Zinner wieder in die Partie zurückgekämpft. Danach tat sich vor und auch in der ersten Viertelstunde nach der Pause auf beiden Seiten nicht allzu viel. Den dritten großen Aufreger gab es, als bei einem Foul an TSG-Torjäger Michael Geldhauser im Strafraum die Pfeife des Unparteiischen stumm blieb. In der 71. Minute keimte durch das 2:3 von Florian Sandner doch noch einmal Hoffnung auf. Sehenswert vorbereitet hatte den Treffer der eingewechselte Ahmet Cam, der nach zehnmonatiger Verletzungspause sein Comeback im TSG-Trikot feierte.
Einige Minuten später handelte sich der bereits verwarnte Sandner wegen Meckerns allerdings eine unnötige gelb-rote Karte ein. Doch auch mit zehn Mann kämpfte die TSG weiter vehement um den Ausgleich. Nachdem aber Michael Geldhauser und Marllex Abdulai die sich hierzu noch bietenden Chancen vergaben, war die erste Heimniederlage in diesem Frühjahr besiegelt.
Schiedsrichter: Rico Spyra (FC Erding) - Zuschauer: 100
Tore: 0:1 Michael Mayr (11.), 0:2 Steffen Wachter (14.), 1:2 Dominik Zinner (16.), 1:3 Michael Mayr (19./Handelfmeter), 2:3 Florian Sandner (71.)
Gelb-Rot: Florian Sandner (78./TSG Thannhausen)
TSV Ottobeuren - SV Mering 0:3
Aufgeregt und empört springen die Verantwortlichen des TSV Ottobeuern von ihrer Bank auf und fordern vehement einen Strafstoß. Doch die Pfeife des Unparteiischen bleibt stumm. „Das war die entscheidende Spielszene. Fünfzig Prozent aller Schiedsrichter zeigen hier auf den Punkt. Wir hatten hier etwas Glück“, gesteht Günther Bayer, der Trainer des SV Mering, ein. Denn beim Stand von 2:0 für sein Team hätte ein Anschlusstreffer nochmal Spannung aufkommen lassen können. „Dann hätten die Gastgeber ihre kopfballstarken Spieler nach vorne geworfen. Aber somit haben wir die Partie sicher über die Zeit gebracht“, so Bayer weiter. Und nicht nur das. Denn kurz vor dem Abpfiff schloss Wiedemann einen blitzsauberen Konter mit dem Treffer zum 3:0 ab und machte den „Sack“ zu.
Schon früh waren die Gäste durch einen gelungenen Spielzug in Führung gegangen: Obermeyer tankte sich auf rechts durch und legte in die Mitte ab, wo Weber souverän abschloss. „Über sein Tor habe ich mich wirklich gefreut. Das hatte er verdient“, motivierte der MSV-Coach. Besonders über den zweiten Treffer seiner Mannschaft konnte sich der Bayer freuen: Michel Fiorentino erkämpfte sich das Leder in der eigenen Hälfte, sah den gegnerischen Keeper zu weit vor dem Tor stehen und traf aus 60 Metern ins Netz. „Das war ein Traumtor. Das sieht man nicht alle Tage“, betonte Bayer.
Auch in der Folgezeit der Begegnung hatte der Trainer der Gäste allen Grund zufrieden zu sein, denn sein Team spielte phasenweise hervorragenden Kombinationsfußball und hätte durch Obermeyer, Wiedemann oder Fiorentino den Sieg sogar noch höher ausfallen lassen können. „Da hat manchmal der letzte Pass und die letzte Konsequenz gefehlt. Dennoch bin sehr zufrieden mit der Leistung. Das war ein Sieg mit Seltenheitscharakter“, freute sich Bayer. Mering beendete damit den Auswärtsfluch und siegt nach fünf Jahren zum ersten Mal in Ottobeuern.
Schiedsrichter: Martin Mooser (Oberbergkirchen) - Zuschauer: 210
Tore: 0:1 Alexander Weber (10.), 0:2 Michel Fiorentino (72.), 0:3 Stefan Wiedemann (86.)
Wie auf diesem Bild hat der TSV Aindling die SpVgg Kaufbeuren in die Zange genommen. Am Ende gewann das Team von Trainer Roland Bahl mit 2:1. Foto: Philipp Schröders