2024-05-10T08:19:16.237Z

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– Foto: Lukas Karrer

Bahlinger SC II gewinnt auch sein drittes Saisonspiel

FV Herbolzheim lässt Federn +++ Bad Bellingen vergisst das einfache Spiel +++ FSV-Sportchef Dieter Maier hat sein Amt abgegeben

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Anlaufschwierigkeiten in der neuen Liga kennt der Bahlinger SC II als Aufsteiger in der Fußball-Landesliga nun wirklich nicht. Auch ihr drittes Spiel konnte die Elf von Mohamed Ali Gasmi und René Labusch erfolgreich gestalten. Beim 3:1 (2:0) gegen den FV Herbolzheim überzeugte die junge BSC-Elf in nahezu allen Bereichen. Lediglich in puncto Chancenverwertung offenbarte sie Defizite. Der Spieltag in der Übersicht:



Nachlegen sollten die Landesliga-Fußballer des VfR Bad Bellingen im zweiten Saisonheimspiel. Doch nach der Partie gegen den SV Au-Wittnau stand eine 1:5-Pleite, die VfR-Trainer Werner Gottschling ernüchtert zurückließ. Zu viele Unzulänglichkeiten hatte er bei seinem Team registriert.

Da war zum einen der 0:4-Rückstand zur Pause: „Alle vier Gegentore sind Geschenke“, sagte Gottschling über einen Torwartfehler, zwei unnötige Foulspiele am und im Strafraum sowie ein fatales Fehlverhalten in der Rückwärtsbewegung. Zum anderen monierte er, dass seine Elf sich nicht an Vorgaben hielt. „Wir haben viel darüber gesprochen, dass noch nicht alles funktioniert“, erklärte Gottschling. Folglich galt die Devise: einfache Bälle und saubere Pässe spielen und somit sukzessive die Sicherheit und das Selbstvertrauen aufbauen.

Stattdessen agierten die Bad Bellinger zu umständlich und unpräzise, brachten immer wieder Mitspieler in die Bredouille. „Wir betreiben einen enormen Aufwand, können uns Chancen nur mühsam erarbeiten. Das kostet einen Haufen Substanz“, konstatierte Gottschling. Der zweite Abschnitt sei etwas ordentlicher gewesen, „durch die Wechsel ist Schwung reingekommen“, so der Trainer über „sehr gute Ansätze“. Andrija Micic gelang immerhin der Ehrentreffer (76.).
Bei ein, zwei Akteuren sei der Auftritt jedoch „ein bisschen erschreckend“ gewesen. Zwar fehlte ein Stammtrio (Ophoven, Rodehau, Siegin), was für Gottschling aber kein Faktor war. „Wir hatten eine gute Truppe auf dem Platz“, mit ausreichend Wechseloptionen, so der Coach. „Wenn Spieler fehlen“, mahnte Gottschling, müssten die anderen Akteure eben „die Chance nutzen“.

VfR: Kessler; Dickau, Riede (46. Billich), K. Schillinger, Hugenschmidt; Muser, Reif (46. Berisha), Mouttet; Durmus, T. Schillinger (62. Bunke); Lais (56. Micic). Tore: 0:1 Wassmer (7.), 0:2 Pfahlsberger (36.), 0:3 Riede (39./ET), 0:4 Wiedner (45.+2/FE), 0:5 Schweizer (65.), 1:5 Micic (76.). SR: Haselberger (Brigachtal). ZS: 250.



Der FSV Rheinfelden befindet sich gleich zu Saisonbeginn wieder im Krisenmodus. Der Fußball-Landesligist verlor mit 3:4 (2:0) gegen den SV Kirchzarten auch das dritte Spiel. Im Vorstand gibt es zudem eine Veränderung: Sportchef Dieter Maier hat sein Amt abgegeben. Zum ausführlichen Artikel.



Die Rechnung ist simpel. Wer im Fußball einen Platzverweis kassiert, beschert seinem Gegner eine numerische Überlegenheit. Doch nicht selten entwickelt sich daraus das Platzverweis-Phänomen. Wenn sich der vermeintliche Vorteil in einen gefühlten Nachteil wandelt. Wenn die Überzahl das eine Team lähmt, die Unterzahl das andere beflügelt. So sprach auch Landesliga-Trainer Tiziano Di Domenico nach dem 0:2 seines FC Wittlingen gegen den Freiburger FC II vom „Phänomen“, das seiner Elf widerfuhr. Zum ausführlichen BZ-Plus-Artikel.



„Das war schon brutal, was wir heute liegen gelassen haben“, sagte Gasmi. Ansonsten hatte der BSC-Coach wenig zu monieren. „Wir haben auch gegen den Ball sehr gut gearbeitet.“
Wer auf dem Kunstrasenplatz im Kaiserstuhlstadion eine offene Partie erwartet hatte, der sah sich nur in den ersten 15 Minuten bestätigt. Im Anschluss an den Führungstreffer durch Jonas Siegert (15.) spielten nur noch die Gastgeber. Lennart Bauer, Tim Probst und Alexander Resch ließen beste Chancen aus. So traf vor der Pause lediglich noch Roman Angot (23.). Auch nach Wiederanpfiff veränderten sich die Kräfteverhältnisse nicht. Die Heimelf kombinierte weiter gefällig, Herbolzheim erzeugte nur ganz selten Gefahr. Auf den dritten BSC-Treffer von Roman Angot (60.) folgte in der Schlussphase der Anschlusstreffer nach Einzelaktion von Frederik Österreicher (85.). „Wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Saisonverlauf. Dass sich nahezu alle Spieler nach dem letztlich für den Ausgang unwichtigen Gegentor enorm geärgert haben, zeigt deren Charakter“, so Gasmi. Die Zuschauer honorieren die Leistungen der Regionalligareserve. 350 Zuschauer fanden den Weg ins Kaiserstuhlstadion.

Tore: 1:0 Siegert (15.), 2:0, 3:0 Angot (23./60.), 3:1 Österreicher (85.). Schiedsrichter: Maier (Windschläg). ZS: 350.


Von Beginn an entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Gerade in den ersten 20 Minuten allerdings mit klaren Feldvorteilen für die Gäste. Bissig und durchdacht agierten die Rot-Weißen vom Castellberg, ohne allerdings zu einer wirklich zwingenden Möglichkeit zu kommen. So dauerte es bis zur 21. Spielminute bis wirklich Gefahr vor dem Gehäuse der Einheimischen heraufbeschworen wurde. Marco Müller, der an diesem Tage stärkste und gefährlichste Feldspieler der Gäste, zwang nach schöner Einzelleistung Torhüter Andre Widmann zu einer Glanzparade. In der 28. Minute lag der Ball schließlich im Netz der Täler. Nach einem herrlichen Spielzug traf, fast folgerichtig, Marco Müller per Kopf. Das Schiedsrichtergespann entschied allerdings zu Recht auf Abseits. Die Sportvereinigung wachte nun endlich auf und nahm das Heft in die Hand. In der Folgezeit überboten sich die Akteure der Sportvereinigung schier im Auslassen bester Tormöglichkeiten. Die Führung für die Minardi-Truppe hätte in dieser Phase der Partie fallen können, ja geradezu müssen. Aber entweder scheiterte man an den eigenen Unzulänglichkeiten oder am hervorragenden Gästetorhüter Philip Poser. Mitten in diese Drangphase der Gastgeber fiel das 1:0 für die Rot-Weißen. Ein kurz ausgeführter Freistoß landete bei Mario Paolillo, dieser flankte scharf und präzise in den Strafraum der Täler, Marco Müller war es schließlich der mit einer sehenswerten Aktion für die Gästeführung sorgte. Unhaltbar schlug der Ball im Gehäuse von Torhüter Andre Widmann ein. Kaum eine Zeigerumdrehung später hatte Untermünstertal den Ausgleich auf dem Fuß, jedoch scheiterte man erneut am Schlussmann Ballrechten-Dottingens. Es war die wohl heißeste Phase der Begegnung. Praktisch im Gegenzug scheiterten die Gäste am Keeper der Einheimischen, den daraus resultierenden Abpraller jagte Jonas Rinderle aus aussichtsreicher Position über das Gehäuse. So ging es mit der zwar schmeichelhaften, aber nicht unverdienten Führung für die Castellberger in die Halbzeitpause. Mit Anpfiff der zweiten Hälfte zeigte sich die beinahe identische Situation wie zu Beginn der Begegnung. Wieder starteten die Gäste aktiver und gefährlicher und profitierten in der 53. Minute von einem haarsträubenden Fehlpass der Grün-Weißen. Schnell spielten die Gäste den Ball in die Spitze und die Gastgeber konnten den Angreifer nur noch durch ein Foul bremsen. Schiedsrichter Lombardo zeigte auf den Elfmeterpunkt. und Angelo Minardi ließ sich die Chance nicht entgehen. Souverän verwandelte er den Strafstoß zum 2:0 für die Truppe von Michele Borrozino. Bei einigen Anhängern der Einheimischen wurden in diesem Moment mit Sicherheit Erinnerungen an das Vorwochenende in Stegen wach. Die Täler konnten sich an jenem Samstag vom 2 Tore Rückstand nicht mehr erholen. An diesem Spätnachmittag zeigte die Elf von Enzo Minardi aber ein ganz anderes Gesicht. Unverdrossen und mit großer Vehemenz kämpfte man sich in die Partie zurück. Der Anschlusstreffer lag nun in der Luft, allein die Chancenverwertung der Täler blieb mangelhaft. Es bedurfte schon eines Handelfmeters, um zurück ins Spiel zu finden. Ebrima Musu Jaiteh lief an und verwandelte eiskalt zum 1:2. 68 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt. Die Gastgeber witterten nun Morgenluft und drängten angetrieben vom zahlreich erschienenen Publikum, darunter Bürgermeister Rüdiger Ahlers und der Präsident des Badischen Sportbundes Gundolf Fleischer, auf den Ausgleich. Momodou Sawaneh, der insgesamt eine sehr auffällige Rolle spielte, hatte die Riesenmöglichkeit zum Ausgleich. Völlig freistehend jagte er den vom eingewechselten Lukas Schneider herrlich aufgelegten Ball allerdings über das leere Gehäuse der Mannen aus der Doppelgemeinde. Wer solche Chancen, geradezu im Überfluss versiebt, geht in der Regel als Verlierer vom Platz. Doch diesmal war das Glück den Grün-Weißen hold. Schiedsrichter Lombardo zeigte bereits die 4-minütige Nachspielzeit an, als Lukas Schneider in einer unübersichtlichen, aber eher ungefährlich anmutenden Situation im Strafraum zu Fall kam. Nach kurzem Blickkontakt mit dem Assistenten an der Linie entschied der Unparteiische erneut auf Strafstoß für Münstertal. Wiederum verlud Musu Jaiteh Poser und traf zum umjubelten Ausgleich der Gastgeber. Von den Gästen kam nun nichts mehr. Die Einheimischen wollten nun sogar noch den Sieg und kurz vor dem Schlusspfiff bot sich auch noch die Möglichkeit zum 3:2, allerdings scheiterte man erneut. Fazit dieser Partie: Klasse Fußballspiel, schöne Kulisse (400 Zuschauer) und ein am Ende leistungsgerechtes Unentschieden. Schiedsrichter Lombardo und seine Assistenten hatten kein leichtes Amt. Das lag jedoch nicht am überharten Einsteigen der Kontrahenten, sondern am hohen Tempo beider Mannschaften und einiger kniffliger Situationen. Insgesamt eine umsichtige Partie des Gespannes vom Hochrhein.




Aufrufe: 06.9.2020, 20:50 Uhr
Badische ZeitungAutor