2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
Der Traditionsverein Ludwigsburg wieder in Schieflage. Foto/Archivc: Baumann
Der Traditionsverein Ludwigsburg wieder in Schieflage. Foto/Archivc: Baumann

Ludwig warnt vor angeschlagenem „07-Boxer“

Der TSV Heimerdingen ist beim Chaoskind der Landesliga SpVgg 07 Ludwigsburg zu Gast.

Dort brennt nach zahlreichen Rücktritten bereits am Saisonanfang der Baum. Auch der Vorstand ist zurückgetreten.
Es ist ja nicht so, dass der TSV Heimerdingen mit der 1:3-Heimniederlage gegen den Aufsteiger SV Breuningsweiler einen perfekten Saisonstart hingelegt hätte. Aufgrund einer zufriedenstellenden Leistung und erst eines absolvierten Spiels ist das aber noch kein Grund zur Sorge. Was richtige Probleme sind, bekommt die Mannschaft des neuen Trainers Holger Ludwig dagegen heute (15.30 Uhr) rund um das Gastspiel bei der SpVgg 07 Ludwigsburg vor Augen geführt.

Aufgrund interner Unstimmigkeiten waren die Vorstandsmitglieder des Gesamtvereins und der Fußballabteilung, von denen manche auch als Sponsoren aktiv waren, sowie die Spielertrainer Fabian Gerster und Marcel Ivanusa teilweise sogar schon kurz vor dem Auftakt (0:4 bei der SpVgg Gröningen-Satteldorf) zurückgetreten. Nun steht der Verein quasi führungslos da. An der Seitenlinie übernahm zunächst der bisherige Co-Trainer Toni Carneiro, neben ihm ist im Verantwortlichkeitsbereich der Landesligamannschaft nur noch Spielleiter Klaus Bach an Bord. Zusätzliche Hilfe könnte den beiden von dem Verein nahestehenden oder ehemaligen Verantwortlichen angeboten werden.

Immerhin will die Mannschaft in der aktuellen Zusammensetzung weiterspielen und so zumindest den sportlichen Schaden so gering wie möglich halten. Der Verlust von Gerster und Ivanusa, die für die Stuttgarter Kickers bereits regelmäßige Einsätze in der Dritten Liga vorweisen können, trifft das Team aber schwer. „Ludwigsburg ist in der Situation schwer einzuschätzen, weil die personelle Situation unklar ist. Das Chaos wird die Mannschaft schon beeinflussen“, sagt Holger Ludwig, der in der vergangenen Saison noch selbst als Co- und Interimstrainer am Fuchshof aktiv war.

Die Entwicklung beim aktuellen Gegner wundert ihn daher auch wenig. „Ich durfte als Trainer zwar für Ludwigsburger Verhältnisse relativ ruhig arbeiten, aber der Einfluss von außen ist da. Auch wenn ich keine Details kenne, war das schon damals absehbar. Nun verfolge ich den weiteren Verlauf mit Interesse aus der Beobachterrolle.“ In nächster Zeit ist aller Voraussicht nach keine gravierende Besserung in Sicht, eine außerordentliche Mitgliederversammlung wird zeitnah einberufen werden. Bis diese abgehalten werden kann, vergehen aber wohl noch mehrere Wochen.

Für den TSV Heimerdingen geht es aber einzig und allein um die eigene Leistung. „Meine Spieler bekommen das natürlich auch mit und dürfen sich davon nicht ablenken lassen. Dass Ludwigsburg nun in die Außenseiterrolle rutscht, macht es für uns nur gefährlicher“, warnt Ludwig vor dem angeschlagenen „07-Boxer“. Damit es im Duell der momentan noch Punktlosen für die ersten Zähler der Saison reicht, gilt es zunächst einmal, die Partie in voller Mannstärke zu beenden. „Wir haben im ersten Spiel gegen einen starken Gegner lange mindestens mitgehalten. Bis zum Platzverweis von Jörn Pribyl waren wir sogar die bessere Mannschaft, aber der hat uns sehr zurückgeworfen.“

Klappt das, rechnet Ludwig bei einer ähnlichen Leistung mit einem Dreier. Erschwert wird dieses Unterfangen durch die Ausfälle der noch länger fehlenden Felix Todten und Lukas Emmrich sowie von Ismail Sancaktarolgu (Urlaub) und Robin Rampp, der sich am vergangenen Wochenende beim Aufwärmen erneut an der lädierten Schulter verletzt hat. Immerhin kehrt Salvatore Pellegrino aus dem Urlaub zurück, der Einsatz der angeschlagenen Daniel Riffert, Murat Öztürk und Tim Schlichting liegt im Bereich des Möglichen.

Wie gut, dass der Kader inzwischen breiter aufgestellt ist – und von Problemen wie beim Gegner nicht die Rede sein kann.

Aufrufe: 026.8.2017, 08:00 Uhr
Leonberger Kreiszeitung / Luca KrausAutor