2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
<b>F: Musmann</b>
<b>F: Musmann</b>

Der Kampf um Talente und Top-Torschützen

KSV Baunatal stellt erste Neuzugänge vor +++ Freie Top-Spieler in Nordhessen rar gesät

Die ersten Neuzugänge des KSV Baunatal für die kommende Hessenliga-Saison stehen fest. Fündig wurden die Baunataler in den Nachwuchsmannschaften des KSV Hessen Kassel und des OSC Vellmar. Auch der KSV Hessen hatte sich zuletzt Spieler aus Baunatal und Vellmar in den künftigen Kader geholt. Beim Blick auf den nordhessischen Fußball wird klar: die Top-Spieler sind allesamt bereits vergeben. Somit beginnt die "Jagd" auf die Talente der Region.

Nach bislang sieben Abgängen stehen beim Regionalliga-Absteiger KSV Baunatal nun die ersten beiden Neuverpflichtungen fest. Aus der Reserve des OSC Vellmar kommt deren bester Torschütze: Maximilian Norwig. Der 19-jährige Stürmer erzielte in der aktuellen Verbandsliga-Saison bislang 12 Treffer und zeigte bereits im Jahr zuvor bei Gruppenligist FSC Gensungen-Felsberg mit 19 Toren seine Treffsicherheit. Desweiteren holten die Baunataler den 18-jährigen Mittelfeldspieler Felix Schäfer aus der A-Jugend des KSV Hessen Kassel. Schäfer spielte und traf für die Kasseler in dieser Saison vor allem in der U19-Hessenliga (11 Tore). In der Verbandsliga kam er zu drei Einsätzen, in der Regionalliga zu einem Kurzeinsatz und saß bei zwei weiteren Partien auf der Reservebank.

Für beide Spieler ist es ein nachvollziehbarer Schritt. Die Plätze in der Offensive des Vellmarer Hessenliga-Kaders sind wohl auf unbestimmte Zeit vergeben. Ein Vereinswechsel erklärt sich daher für den (tor-)hungrigen Maximilian Norwig. Felix Schäfer würde in der kommenden Saison vorzugsweise in der Verbandsliga-Reserve des KSV Hessen spielen und überspringt mit seinem Wechsel nach Baunatal somit eine Entwicklungsstufe.

Die Löwen aus Kassel hatten zuletzt die beiden Baunataler Verteidiger Steffen Friedrich und Tim Philipp Brandner sowie das Vellmarer Offensiv-Talent Mike Feigenspan unter Vertrag genommen. Solche Wechsel der hessischen Top-Clubs (KSV Hessen, KSV Baunatal, OSC Vellmar, FSC Lohfelden) untereinander sind keine Seltenheit, doch fällt auf, dass sich der Blick vermehrt auf die Nachwuchskräfte der anderen Vereine konzentriert. Dies liegt auch daran, dass nahezu alle etablierten Top-Spieler der Region ihren Platz, bewziehungsweise ihren Verein gefunden haben.

Zunächst die Situation bei den Top-Torschützen der Verbandsliga Nord: Der 28-jährige Tobias Oliev kehrte vor drei Jahren zum SSV Sand zurück und erzielte dort in dieser Saison bislang beeindruckende 31 Tore. Er dürfte sich dort ebenso wohl fühlen, wie der zweitbeste Liga-Torschütze Sören Gonnermann (26 Treffer) beim SV Adler Weidenhausen, wo er mit seinen Brüdern im selben Tema spielt. Patrick Herpe (21 Tore) steht derzeit beim Spitzenreiter aus Schwalmstadt unter Vertrag. Allerdings wird der 21-jährige Stürmer künftig in der Gruppenliga für den FC Homberg auf Torejagd gehen. Der Dörnberger Top-Torschütze Andreas Schulze fällt mit seinen 31 Jahren mittlerweile nicht mehr unter die Kategorie "Talent", ebenso wie Christoph Osterhold. Den Korbacher Offensivspieler - ebenfalls 31 Jahre alt - verfolgte in dieser Saison das Verletzungspech und eine Fortsetzung seiner Torejagd scheint noch fraglich. Oliev, Herpe und Osterhold liefen in der Vergangenheit auch schon für den KSV Hessen Kassel (Oliev und Osterhold außerdem für Lohfelden) auf.

Nachdem man in der Verbandsliga Nord auf der Suche nach starken und vor allem verfügbaren Stürmern also nicht fündig wird, wandert der Blick weiter in Richtung Hessenliga. Auch hier sagten die besten Torschützen der Region ihren jeweiligen Vereinen bereits für eine weitere Saison zu. Der Lohfeldener Stürmer René Huneck bewies nun bereits in der dritten Saison in Folge seine Bedeutung für das Offensivspiel des FSC. Aktuell steht er bei 20 Treffern. Dicht dahinter folgen in der Torjägerliste die Vellmarer Dominik Lohne und Pascal Kemper. Lohne ist mit 19 Treffern nur noch ein Tor von seinem persönlichen Rekord aus der Vorsaion entfernt. Kemper schoss zu jenem Zeitpunkt in der Verbandsliga Tore für den FSV Dörnberg und sicherte sich dort mit unglaublichen 38 Treffern die Torjägerkanone. Eine Liga höher steht er nun bei 17 Treffern. Nach einer längeren Verletzungspause kam auch OSC-Spieler Thomas Müller besser in Form vervollständigt das Vellmarer Sturmtrio. Immerhin weist die Mannschaft von Trainer Mario Deppe die zweitbeste Offensive der Hessenliga auf.

Somit bleiben eigentlich nur noch die Nachwuchsteams, wo sich vor allem Mike Feigenspan beim OSC mit 21 Toren in der U19-Hessenliga und fünf Treffern in vier Verbandsliga-Partien ins Scheinwerferlicht spielte. Wie wir mittlerweile wissen, stand dieser Scheinwerfer am Kasseler Auestadion. Die Vellmarer können stolz auf eine großartige Jugenausbildung sein, aus der in der nächsten Zeit sicherlich noch manch anderer Name auf den Notizblöcken der Talentscouts steht - vor allem aus dem deutschen Profi-Fußball. Die Lohfeldener verpflichteten zur kommenden Saison mit dem Sander Coach Otmar Velte einen Trainer, dem der Umgang mit jungen Spielern nichts neues ist. Beim KSV Hessen hat man sich mit der Verpflichtung von Karl Heinz Wolf die Professionalisierung der eigenen Jugendarebit vorgenommen. Beim KSV Baunatal sind auch deutliche Erfolge zu sehen - allen voran der Aufstieg der Reserve-Mannschaft in die Verbandsliga und die Meisterschaft der U19 in der A-Jugend-Gruppenliga. Für die Zukunft verspricht es in Nordhessen ein noch intensiveres Werben um die Talente der anderen zu werden.

Aufrufe: 020.5.2014, 18:30 Uhr
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