2024-05-02T16:12:49.858Z

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Christoph Marzini legte schon vor der Spielgruppentagung sein Amt als Kreisspielleiter nieder.  Foto: Michael Böhm
Christoph Marzini legte schon vor der Spielgruppentagung sein Amt als Kreisspielleiter nieder. Foto: Michael Böhm

Kreisspielleiter tritt schon vor der ersten Tagung zurück

Christoph Marzini gibt vor Saisonbeginn sein Amt wieder ab +++ Die Kreisliga Augsburg startet mit einem prickelnden Lokalderby

Die erste Spielgruppentagung im Kreis Augsburg fand ohne den neuen Kreisspielleiter statt. Da nach dem Rücktritt von Volker Wedel Johann Wagner den Vorsitz im Bezirk und Reinhold Mießl dessen Posten als Bezirksspielleiter übernommen hatten, war erst vor wenigen Tagen Christoph Marzini zum neuen Kreisspielleiter befördert worden. Doch am Sonntag stellte der Thierhauptener sein Amt zur Verfügung. „Ein schmerzlicher Verlust“, so die Kreisvorsitzende Carola Haertel. „Aus beruflichen Gründen“, lautet die offizielle Stellungnahme. Mehr wollten beide Seiten dazu nicht sagen.

Als kommissarischer Kreisspielleiter fungiert bis zum Kreistag nun Georg Bucher, der für die Kreisligen und den Süden verantwortlich ist. Die Nordwest-Klassen, für die bislang Marzini zuständig war, werden von Christian Amann aus Fischach übernommen werden. Um die Klassen in Friedberg kümmert sich vorübergehend Carola Haertel selbst.

Weit weniger Brisanz als in der Besetzung der Führungsriege steckte in der Tagung der Kreisliga Augsburg und der Stadtgruppen. Spielleiter Georg Bucher konnte bei der Auszeichnung der Meister dem SSV Anhausen nicht nur die Urkunde für den Titelgewinn in der Kreisklasse Nordwest überreichen, sondern auch für die fairste Mannschaft der Liga. Bewährt habe es sich, zwei Wochen länger zu spielen, als der Bezirk. Doch das ist vielen noch immer nicht genug. „Warum ist die Saison beendet, wenn die schönste Zeit zum Fußball spielen beginnt?“, fragte sich nicht nur Marcel Bertele vom TSV Leitershofen.

Harald Schnitzlein konnte zwar von einem minimalen Rückgang der Fälle von 605 auf 576 berichten, doch 88 Strafen wegen Nichtantreten hielt der Sportrichter für eindeutig zu viel: „Wir sind doch eigentlich da, um Fußball zu spielen und nicht, um abzusagen.“ Ebenfalls nicht hinnehmbar seien 70 Fälle von Beleidigungen und tätlichen Angriffen gegenüber Schiedsrichter. „Was auf die Unparteiischen niederprasselt, ist nicht mehr tragbar“, kündigte er hier ein ebenso rigoroses Vorgehen an, wie beim Gebrauch von Pyrotechnik. Schnitzlein stellte auch klar, dass die sozialen Netzwerke keinen rechtsfreien Raum darstellen. „Kommentare, die sich gegen Schiedsrichter richten, sind ein absolutes No-Go und werden rigoros verfolgt.“

„Die Sportgerichtsfälle an Beleidigungen sind doppelt so hoch wie bei rohem Spiel“, bemängelte auch Schiedsrichter-Obmann Thomas Färber die Art und Weise des Umgangs miteinander. Dass in einigen B-Klassen keine Schiedsrichter mehr gestellt werden konnten, begründete Färber damit, dass heute eine andere Generation von Menschen ein Ehrenamt bekleide. Färber: „Wir haben eine konstante Zahl an Kollegen, die aber insgesamt weniger Spiele pfeifen.“

Die Kreisliga Augsburg startet am 12./13. August und 15. August (Maria Himmelfahrt) mit einem Doppelspieltag. Das Eröffnungsspiel findet bereits am Freitag, 11. August, statt. Aufsteiger SSV Anhausen erwartet den Lokalrivalen TSV Diedorf zum Derby. Bereits am 19. Juli beginnt der Toto-Pokal, an dem 99 von 183 Vereinen teilnehmen werden. Das ist ebenso enttäuschend, wie die Anzahl der Klubs, die sich für einen Liveticker auf freiwilliger Basis aussprachen. Da konnte Carola Haertel noch so verzweifelt werben: „Die Funktionäre der Generation 50+ plus haben da nicht so den Zugang. Aber wir arbeiten für Jugendliche und junge Erwachsene. Und die erreichen wir nur über die soziale Medien.“

Aufrufe: 021.6.2017, 11:16 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor