Die vier niederbayerischen Kreisligen haben sich in die Winterpause verabschiedet. Ok, noch nicht so ganz, denn am kommenden Sonntag steht im Kreis Ost in der Straubinger Staffel noch das Nachholspiel zwischen der SG Teisnach und dem SV Prackenbach auf dem Plan. Wir ziehen aber schon jetzt ein Fazit über die Herbstrunde. Was hat sich nach der Kreisreform getan, wie haben sich die Teams geschlagen. FuPa macht den Kreisliga-Check.
Mit der Kreisreform im Sommer hat eine neue Zeitrechung im niederbayerischen Fußball begonnen. Allem Anfang wohnt ein Zauber inne, so heißt es. Neue Gegner, unbekannte Spielorte - die Aufregung war zu spüren. Auffällig nach 17 absolvierten Partien in den West-Staffeln: Die starken Aufsteiger. In der Kreisliga Donau-Laaber führen mit dem SC Buch am Erlbach und dem FC Eintracht Landshut gleich zwei Neulinge das Tableau an, in der "Isar-Rott" steht zur Winterpause fast schon sensationell der TSV Pilsting an der Spitze. Mit dem TuS Walburgskirchen liegt ein weiterer Aufsteiger auf dem vierten Platz in Schlagdistanz zu den Top-Teams.
Niederbayern West
Kreisliga Donau-Laaber
Zwei Neue sorgen für Furore: Der
SC Buch am Erlbach darf vom Durchmarsch in die Beziksliga träumen. Satte 40 Zähler haben die Schützlinge von Coach Helmut Neudecker schon eingefahren, Dabei verlief der Start eher durchwachsen. Nach einem fulminanten Auftaktsieg folgten zwei Pleiten. Kopf der Mannschaft ist Kapitän Manuel Kuttenlochner, der bereits 19 Treffer erzielen konnte. Zusammen mit Youngster Christian Zattler verfügen die Bucher über ein brandgefährliches Sturmduo. Wo hapert`s noch? Der Schuh drückt beim SCE wenn dann in der Defensive. 26 Mal musste Keeper Sebastian Niedermeier bis dato hinter sich greifen.
Der
FC Eintracht Landshut steht den Buchern in fast nichts nach. Der amtierende Meister der Kreisklasse Landshut mischt auch eine Klasse höher gleich wieder oben mit. Die Multikulti-Elf um das Trainergespann Mario Bjelobrk und Ali Attieh hat das Potenzial, bis zum Schluss bei der Musik zu bleiben.
Wie schaut`s im Tabellenkeller aus?Wie erwartet muss der Ex-Bezirksoberligist aus Ihrlerstein eine schwere Saison meistern. Der
SVI überwintert auf dem vorletzten Tabellenplatz und wird sich strecken müssen, soll der bittere Gang in die Kreisklasse verhindert werden. Noch schwerer dürfte es der Aufsteiger aus
Herrngiersdorf haben. Mit lediglich zehn eingespielten Zählern leuchtet die rote Laterne bei der Lanzinger/Offenbeck-Elf.
Kreisliga Isar-Rott
Während die Teams jetzt erst einmal abschalten und durchpusten können, dürfen sich die Fans schon jetzt auf eine super spannende Frühjahrsrunde freuen. Das Aufstiegsrennen wird elektrisierend werden, denn die ersten sechs Teams trennen gerade einmal sechs Zähler. Die große Überraschung ist der
TSV Pilsting. Die Truppe aus dem Landkreis Dingolfing-Landau schaffte erst im Frühsommer über die Relegation die Rückkehr ins Kreisoberhaus und hat den Aufstiegsschwung formidabel mitnehmen können. Goalgetter Andreas Wagner ragt mit 21 Treffern und elf Vorlagen heraus. Aufs Spielertrainerduo Daniel Ritzinger und Michael Stuiber zu setzen, hat sich bislang als Volltreffer erwiesen. Der
FC Simbach absolviert ebenfalls eine ganz starke Runde und liegt auf Platz zwei in Lauerstellung, punktgleich mit dem hochgehandelten
FSV Landau. Neuling
Walburgskirchen wusste auf Anhieb zu überzeugen und auch die Absteiger aus
Hebertsfelden und
Gangkofen haben sich nach der Enntäuschung konsolidiert und liegen noch in Schlagdistanz.
Wie schaut`s im Tabellenkeller aus?Nach den Abgängen im Sommer war klar, dass dem
SV Frauenbiburg eine harte Spielzeit ins Haus stehen würde. Der Aderlass war zu groß, Goalgetter Manuel Schneil, Viktor Berg, Daniel Ritzinger und Andreas Kerscher konnten nich ersetzt werden. Nach neun Partien musste Coach Vitus Nagorny seinen Hut nehmen, recht viel besser wurde es allerdings nicht. Mit elf Zählern liegen die Dingolfinger Vorstädter zusmmen mit
der SG Johanniskirchen/Emmersdorf am Tabellenende. Man darf gespannt sein, was sich im Winter tut.
Niederbayern Ost
Kreisliga Passau
Mit spektakulären Neuverpflichtungen ließ der
SV Oberpolling vor der Saison aufhorchen. Alex Starkl wurde als Spielertrainer vom FC Sturm Hauzenberg geholt, ihm zur Seite wurde Mario Enzesberger gestellt, der gar vom Regionalligisten aus Schalding losgeeist wurde. Und so wurde aus einem Mittelklasseteam, das primär den Nichtabstieg im Auge hatte, flugs der Titelkandidat Nummer eins. Und bislang werden die Pollinger den Vorschusslorbeeren gerecht. Die bis dato einzigen Niederlagen setzte es just gegen den Verfolger
SV Grainet und am ersten Spieltag gegen den TSV Karpfham. Mit 43 Zählern haben sich die Grün-Weißen die Winterkrone aufgesetzt und liegen auf Kurs Bezirksliga. Auch auf den
FC Vilshofen war man gespannt, gelang den Donaustädtern mit der Verpflichtung von Christian "Jinx" Brückl ebenfalls ein Coup. Sieben Zähler Rückstand hat der Traditionsklub auf den Tabellenführer, schon eine Menge Holz und eine knackige Aufgabe fürs Frühjahr.
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Wie schaut`s im Tabellenkeller aus?Die Aufsteiger tun sich schwer! Mit dem
FC Dreisessel, dem
SV Garham und der
DJK-SV Hartkirchen sind drei Neulinge am Ende des Tableaus zu finden. Dazwischen reiht sich noch der
FC Fürstenzell ein. Der Ex-Bezirksligist sicherte sich in der vergangenen Saison noch die Vizemeisterschaft, scheiterte aber in der Relegation denkwürdig wie krachend mit 0:9 am "kleinen Sturm" und auch gegen Regen (0:3) ging gar nichts. Die Schmach konnten die Gelb-Schwarzen in der neuformierten Kreisliga nicht abschütteln und stehen nun vor dem Sturz in die Kreisklasse.
Kreisliga StraubingAuch in der Kreisliga Straubing herrscht Hochspannung. Der
ASV Steinach überwintert zwar auf der Pole Position, doch zuletzt ging der Truppe um die spielenden Coaches Maxi Fellinger und Christian Schedlbauer ein wenig die Luft aus. Nur einen Sieg gab`s aus den letzten vier Partien, die abschließenden beiden Partien vergeigten die Steinacher sogar. Vor allem die deftige 0:4-Heimschlappe zum Kehraus im Derby gegen SV Motzing tat richtig weh. Dahinter haben sich der
SC Kirchroth, die
SpVgg Niederalteich, die
SpVgg Grün-Weiß Deggendorf und der
SC Zwiesel in Stellung gebracht. Die ersten fünf Teams trennen nur ganze drei Zähler!
Wie schaut`s im Tabellenkeller aus?
Für den
SV Schwarzach und die
SpVgg Kirchdorf-Eppenschlag scheinen die Kreisliga-Lichter auszugehen. Mit schon zehn bzw. neun Zählern Rückstand auf den Relegationsrang hilft beiden Teams im Frühjahr nur noch eine Super-Serie. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt! Mit viel Euphorie war der
SV Bernried nach dem Aufstieg ins Rennen gegangen, umso größer ist nun zur Winterpause die Ernüchterung. Spielertrainer Tobias Gschwendtner hat seinen Posten schon geräumt. Auch der SVB wird es schwer haben, die Klasse zu halten. Überraschend den Unbilden des Abstiegssumpfs ist auch der
SV Auerbach ausgesetzt. Auch beim ehemaligen Oberligisten hat Matthias Steudtner seinen Trainerposten schon zur Verfügung gestellt. Bis zur Winterpause war nun vorübergehend Tobias Wittenzellner am Ruder. Bis zum Vorbereitungsstart wird nun geprüft, ob es Sinn macht, einen neuen Übungsleiter zu installieren.