2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
F: P. Waibel
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Weiser: „Ein Rückspiel findet definitiv nicht statt“

Kreisliga B1: FC Ermis ärgert das Urteil des Sportgerichts. TSF Gschwend wehren sich gegen Vorwürfe.

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Der Spielabbruch vom 15. Oktober erhitzt weiter beide Lager. Während der Vorsitzende und Trainer Georgios Vasiliadis vom FC Ermis Gmünd das Sportgericht anprangert, beim Urteil mit „zweierlei Maß“ gemessen zu haben, wehrt sich Vorsitzende Diana Weiser von den TSF Gschwend gegen die Vorwürfe der Ausländerfeindlichkeit.
Was war passiert? Nachdem es bei der Partie FC Ermis gegen TSF Gschwend beim Stande von 2:1 laut Sportgericht zu einer „größeren Rudelbildung mit Handgreiflichkeiten und gegenseitigen Beleidigungen“ gekommen war, weigerten sich die Gschwender aus Sicherheitsgründen, das Spiel fortzusetzen. Die Folge war ein Spielabbruch, der entsprechende Strafen nach sich zog: Drei Punkte Abzug sowie eine Geldstrafe in Höhe von 100 Euro bekamen die TSF Gschwend, weil sie den Spielabbruch zu verantworten haben. Weitere 100 Euro muss der türkischstämmige TSF-Trainer Taner Has wegen diskriminierender Äußerungen bezahlen. „Er hat uns als ‘scheiß Ausländer’ und ‘scheiß Kanaken’ beschimpft“, sagt Vasiliadis, dessen Vorwürfe vom Schiedsrichter bestätigt wurden. Eine Tatsache, die Weiser in Rage bringt. „Da ich selbst als Zuschauer anwesend war, kann ich ruhigen Gewissens behaupten, dass seitens der TSF Gschwend keine diskriminierenden Äußerungen gefallen sind“, sagt die Vorsitzende, die klarstellt, dass „wir ganz sicher kein ausländerfeindlicher Verein sind“. Auch Taner Has wehrt sich vehement: „Ich würde so etwas niemals sagen, zumal ich mich damit ja selbst beleidigen würde ...“ Was den TSF-Trainer zudem wundert: „Wenn die ausländerfeindlichen Beschimpfungen tatsächlich von mir gekommen wären, warum sind dann die Ermis-Ordner auf unseren Abteilungsleiter Markus Weiser losgegangen und nicht auf mich?“

Dass der Unparteiische Vasiliadis’ Vorwürfe in seinem Bericht bekräftigt hat, kann Diana Weiser absolut nicht nachvollziehen. „Zum Zeitpunkt der Auseinandersetzung stand beide nämlich 40 Meter weit weg ...“ Die Vorsitzende jedenfalls will die Beschuldigungen („Das ist eine Unverschämtheit“) und das Urteil nicht hinnehmen und deshalb zivilrechtlich dagegen vorgehen. „Wir werden einen Rechtsanwalt einschalten.“

Verärgert sind auch die Ermis-Verantwortlichen. Und zwar über das Urteil des Sportgerichts. Dem FC werden ebenso drei Punkte abgezogen, außerdem muss der Verein eine Geldstrafe in Höhe von 300 Euro bezahlen, weil sich dessen Ordner habe provozieren lassen. Im Urteil wird von einer „Vernachlässigung der Platzdisziplin“ gesprochen. „Es war falsch, was unser Ordner gemacht hat, und er hat seitdem auch ein Platzverbot bei uns“, stellt Vasiliadis klar. Aber: „Uns trifft das Urteil mit voller Härte und die Gschwender wurden mit Samthandschuhen angefasst.“ Mit der 100-Euro-Strafe gegen TSF-Trainer Taner Has „wird die Ausländerfeindlichkeit sogar toleriert“.

Für Diana Weiser steht fest, dass „ein Rückspiel definitiv nicht stattfinden wird“, weil sie Sicherheitsbedenken habe. Denn: „Herr Vasiliadis hat angedroht, auch in Gschwend einen Spielabbruch provozieren zu wollen.“ Der FC-Trainer wiederum stellt klar, dass er das so nie gesagt habe.

Aufrufe: 013.12.2017, 13:00 Uhr
Alexander Haag | Gmünder TagespostAutor