Kirmes oder Derby?

Als „Erleichterung“ lässt sich der Auftakt des TSV Ilbeshausen beschreiben. Eine Erleichterung für Trainer André Wohnig, dessen Punktspieleinstand nicht positiver hätte ausfallen können. Eine Erleichterung aber auch für die Mannschaft, die nach einer verkorksten Kreisoberliga-Saison von Erfolgen alles andere als verwöhnt worden war. Hinzu kam, dass „wir nach der Vorbereitung und der Pokalniederlage gegen die FSG Vogelsberg gar nicht wussten, wo wir stehen“. Nach Ansicht von Wohnig habe der Auftakt aber gezeigt, dass man gegen gute Mannschaften gewinnen könne. „Allerdings hatten wir Phasen im Spiel, in denen wir die Ordnung nicht gehalten und zu passiv agiert haben. Das müssen wir dringend abstellen“, fordert Wohnig vor dem Gastspiel am Freitagabend bei der SG Lautertal (19 Uhr, in Engelrod). Den Derbyrivalen stuft der Ilbeshäuser Übungsleiter als eingespieltes Team ein, das die Spielidee von Andreas Scharbert verinnerlicht habe.

Durch die Bank positiv bewertet Wohnig seine bisherige Zeit beim TSV Ilbeshausen: „Ich konnte nur positive Eindrücke von meiner Mannschaft und dem Umfeld sammeln. Im Training wird konzentriert gearbeitet und viele meiner Ideen wurden beziehungsweise werden schneller umgesetzt als ich das erwarten konnte. Mit einem Sieg am Freitag wollen wir den nächsten Schritt machen. Dazu müssen wir uns aber auf ein kampfbetontes Derby einstellen, in dem wir über 90 Minuten konzentriert und engagiert arbeiten müssen.“ Neben Karsten Beckmann (Fußprobleme), Janosch Christoph (Knieprobleme) und Sebastian Bloß (Achillessehnenprobleme) fällt Patrick Oczko wegen einer Trainingsverletzung aus. Für ihn rückt Routinier Matthias Pfaffl zwischen die Pfosten, während der zuletzt erkrankte Jens van der Es wieder zum Kader stößt.

Für die Spielgemeinschaft der Stammvereine SV Dirlammen, TV Engelrod und Spvgg. Hopfmannsfeld-Eichenrod ist das Derby am Freitagabend (19 Uhr, in Engelrod) gegen den TSV Ilbeshausen bereits das zweite Heimspiel. Wie schon gegen 4:1-Auftaktsieger SG Kleinlüder/Hainzell liegt die Favoritenrolle nicht bei den Hausherren. „Ilbeshausen ist klarer Favorit“, weiß Lautertals Spielertrainer Andreas Scharbert, der sein Ex-Team zum Auftakt (4:2 gegen Pfordt) persönlich unter die Lupe genommen hatte: „Mit Ilbeshausen kommt eine sehr spielstarke Mannschaft zu uns. Wir müssen kämpferisch alles dagegensetzen.“

Darüber hinaus müsse sich die Lautertaler Mannschaft in Sachen eigener Chancenverwertung steigern, während auf der Gegenseite die Fehlerzahl deutlich zu reduzieren sei. Nicht dabei sind im Derby Lars Gundrum und Nadim Karim Nafkhosch, die beide im Urlaub weilen.

„Wir haben eine gute Vorbereitung hingelegt, das stimmt mich ganz optimistisch“, freut sich FSG-Spielertrainer Marc Ortwein, der am Freitagabend (19 Uhr, in Herbstein) mit seinem Team unbedingt mit drei Punkten in die neue Runde einsteigen will. Gleichwohl: Gegner SV Großenlüder dürfte etwas dagegen haben.

Bei den Vogelsbergern rechnet man damit, dass der Gast mit Verstärkung aus der ersten Mannschaft auflaufen wird, auch wenn man den Gruppenliga-Start (1:5 in Schlüchtern) in den Sand gesetzt hat. „Damit müssen wir leben. Wir wollen nur auf uns schauen und unsere Stärken auf den Platz bringen“, so Ortwein, der um die Einsätze von Andree Staubach (Muskelprobleme) und Clemens Dehn (krank) bangen muss. Da aber ansonsten alle Mann einsatzbereit sind, überwiegt im FSG-Lager der Optimismus, die wenig berauschende Heimspiel-Bilanz am Kirmes-Wochenende aufzuhübschen.

2:0 gegen den ambitionierten SV Hauswurz; Neu-Spielertrainer Christopher Erb zeigte sich sehr zufrieden mit dem Einstieg in die neue Runde: „Ich hoffe dass wir an die Leistung vom vergangenen Sonntag anknüpfen können und wieder einen Schritt in die richtige Richtung gehen.“ Zumal ihm mit Tom Münker und Christian Schäfer zwei Spieler gefehlt hatten, die gemeinhin zur Stammelf gezählt werden können. Nun sind die „Urlauber“ wieder dabei, so dass die Möglichkeiten für Erb wachsen, auch wenn Julian Lange (Urlaub) und Jonathan Ganz (Prellung am Fuß) weiterhin nicht an Bord sind.

Hinsichtlich des Auswärtsspiels beim SV Großenlüder II (Sonntag, 13.15 Uhr) ist Erb allerdings betont zurückhaltend: „Gegen eine zweite Mannschaft finde ich es immer schwierig, weil man nicht weiß, was personell von oben runter kommt.“ Nichtsdestotrotz wolle er mit seinem Team wieder die eigenen Stärken durchsetzen „und versuchen, das bestmöglich umzusetzen, um einen Dreier mitzunehmen“.

Boris Loch war mit dem 3:0 zum Auftakt in Giesel recht zufrieden, ist aber trotzdem froh, dass sich „unsere personelle Situation durch die Rückkehr einiger Urlauber deutlich verbessert“. Seine Schützlinge sind heiß auf die Heimpremiere, haben entsprechend ordentlich trainiert. Dass es am Sonntag (15 Uhr, in Angersbach) zum Duell mit Aufsteiger SV Müs II kommt, ficht ihn nicht an: „Uns ist eigentlich egal, gegen wen wir spielen. Wir wollen an das letzte Wochenende anknüpfen, das erste Heimspiel positiv bestreiten und die drei Punkte bei uns behalten.“ Damit würde sich die FSG eine gute Ausgangslage für das folgende Wochenende schaffen, an dem nicht nur das Sportfest der SG Landenhausen ansteht, sondern auch ein Heimspiel-Doppelpack gegen die SG Lautertal und die SG Kleinlüder/Hainzell.