2024-05-02T16:12:49.858Z

Kommentar
Immer mit vollem Einsatz dabei: SpVgg-Trainer Daniel FelgenhauerFoto: Zink
Immer mit vollem Einsatz dabei: SpVgg-Trainer Daniel FelgenhauerFoto: Zink

Kommentar: Festhalten, nicht Fallenlassen!

Trotz Niederlagenserie und trotz Abstiegsgefahr sollten die Hofer Verantwortlichen in puncto T-Frage die Ruhe bewahren

"Aus unserer Sicht kommt ein Trainerwechsel im Moment nicht in Frage", stärkte der sportliche Leiter Michael Voigt vergangene Woche dem Trainer Daniel Felgenhauer den Rücken. Nach nur einem Sieg in zehn Spielen sind die Worte Voigts Balsam für die geschundene Seele des Trainers. Doch Voigt spricht vom Momentum und revidiert seine Aussage schon im darauf folgenden Satz: "Natürlich zählen auch die Ergebnisse, aber wir haben jetzt erst mal noch bis zur Winterpause Zeit und dann werden wir einige Gespräche führen." Ins gleiche Horn bläst auch Präsident Reiner Denzler: "Unser Trainer hat nicht mitgespielt. Aus meiner Sicht kann er nichts dafür. Er ist allerdings jetzt auch gefordert." Der Gegenwind in Hof wird von Niederlage zu Niederlage immer rauher. Klar ist, dass Voigt und sein Präsident Reiner Denzler Gespräche mit einigen Spielern führen wollen. "Die Uhr läuft jetzt bis zur Winterpause", kündigte Denzler zuletzt an, "wer bis dahin nicht funktioniert, der wird den Rasen nicht mehr betreten." Das klingt nach einem Ultimatum für die letzten Spiele vor Weihnachten! Erst zuhause gegen Greuther Fürth II, dann das Auswärtsspiel beim FC Ingolstadt II und am letzten Novemberwochenende kommt der TSV Buchbach - alles echte Kracher aus dem oberen Tabellendrittel, mit einer hohen Punktausbeute ist also nicht zu rechnen. Geht man vom Worst-Case-Szenario aus, dann holt die SpVgg Bayern Hof in diesem Jahr keinen Punkt mehr. Und was folgt dann? Kommt dann die große Spieler-Aufräumaktion? Oder trifft es am Ende doch den Trainer? Heute Abend gibt Felgenhauer schon einmal seinen Abschied von der aktiven Fußballerkarriere. Gegen den Zweitligisten FC Erzgebirge Aue schnürt der 37-jährige zum letzten Mal seine Fußballschuhe, aber vielleicht ist es auch eines seiner letzten Spiele überhaupt für die SpVgg Bayern Hof. Eins ist klar: Felgenhauer hat den Hofern in den letzten Jahren enorm weitergeholfen. Sowohl als Spieler, sportlicher Leiter und Trainer identifizierte er sich voll und ganz mit dem Verein und rettete die Hofer mehrmals vom Abstieg in die Bayernliga - ein echter Glücksfall für Hof. Mit seinem Fachwissen und seiner Profi-Erfahrung ist er der ideale Trainer für eine junge Mannschaft, die mit geringen finanziellen Mitteln zusammengestellt werden musste. Die Mannschaft und auch der Trainer brauchen Zeit, um mit der finanziell und strukturell besser gestellten Konkurrenz mithalten zu können, und diese Zeit sollten die Hofer Verantwortlichen mitbringen. Die Devise lautet also: Festhalten, und nicht Fallenlassen, schließlich habt ihr Felgenhauer viel zu verdanken!
Aufrufe: 015.11.2013, 09:00 Uhr
Florian RußlerAutor