2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Steven Richter jubelt über seinen Treffer für den Kolkwitzer SV.  F: Bock
Steven Richter jubelt über seinen Treffer für den Kolkwitzer SV. F: Bock

Kolkwitz kann den Sekt schon kalt stellen

KSV braucht noch einen Punkt zum sicheren Titelgewinn

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Zwölf Punkte Vorsprung bei noch vier ausstehenden Spielen: Der Kolkwitzer SV kann den Meisterschaftssekt schon kalt stellen. Nach dem klaren 4:1-Auswärtssieg in Bad Liebenwerda und gleichzeitigen Punktverlust des Verfolgers Großräschen ist dem KSV die Meisterschaft in der Landesklasse Süd nur noch theoretisch zu nehmen.

Auf den Spitzenreiter wartete am Samstag beim FC Bad Liebenwerda aber ein hartes Stück Arbeit. In der ersten halben Stunde ging nicht viel bei den favorisierten Gästen. Das Offensivspiel stockte und der KSV fiel eher durch einige unnötige Ruppigkeiten auf, die der gute Schiedsrichter Christian Gorczak aus Ortrand mit viel Fingerspitzengefühl und nur wenigen Karten bestrafte.

Liebenwerda bestimmt die Anfangsphase und ging in der 18. Minute verdient in Führung. Enrico Bahr setzte sich über die rechte Aussenbahn durch und brachte den Ball flach auf den kurzen Pfosten. Dort stand Nicolas Wentzel goldrichtig, kontrollierte den Pass und traf aus der Drehung zum 1:0 für die Gastgeber ins kurze Eck.

Eine Einzelaktion von Toptorjäger Marten Zittlau brachte nach 30 Minuten den KSV ins Spiel. Im Zentrum setzte er sich stark gegen zwei Verteidiger durch, umkurvte auch noch FC-Keeper Sebastian Platz und schob zum 1:1 ein. Kurz vor der Halbzeit hätte Kolkwitz schon erhöhen müssen. Paul Zerna zielte bei einer Zittlau-Hereingabe am 2. Pfosten zu ungenau und verzog aus zehn Metern frei vor Platz.

Nach der Pause machten die Gäste dort weiter, wo sie vor der Unterbrechung aufgehört hatten. Zwei Mal musste Platz in höchster Not eingreifen. In der 50. Minute legte Matthias Bagola eine Flanke per Kopf ab auf Zittlau, der den Ball beim Abschluss nicht richtig traf und Platz mit einer Hand aus kurzer Distanz parieren konnte. Und in der 52. Minute fischte er eine vom Kopf von FC-Abwehrchef Mario Barczyk gefährlich aufs eigene Tor abgefälschte Hereingabe aus dem kurzen Eck.

Doch in der 58. Minute war der Liebenwerdaer Torwart machtlos: Bei einer Kontersituation war Zittlau auf der rechten Seite frei durch. Er drang bis auf die Grundlinie vor und legte fast von der Fünfmeterraum-Grenze zurück auf Toni Helbig, der aus vier Metern nur noch den Fuß hinhalten musste und zum 2:1 traf.

Gleich anschließend hätte die Partie noch einmal kippen können: In der 62. Minute klatschte KSV-Torwart Robert Waltschev eine Flanke zu kurz zur Seite weg, die Direktabnahme von Rocky Müller aus 12 Metern wurde noch abgeblockt. Nur eine Minute später war Müller auf Links frei durch und stand alleine vor Waltschev. Statt selbst abzuschließen legte er nochmal quer auf den mitgelaufenen Enrico Bahr. Der hatte aus zehn Metern das leere Tor vor sich - und traf nur die Latte.

Wie es besser geht zeigte auf der Gegenseite der eingewechselte Steven Richter. Ein Schuss von Bagola wurde in der 69. Minute an der Strafraumgrenze zur Seite abgeblockt, Richter kam herangestürmt, fackelte nicht lange und schob ungestört zum 3:1 ein. Dies war der endgültige Knackpunkt des Spiels. Nur fünf Minuten später erhöhte Helbig mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag noch zum 4:1. Bei den Gastgebern ließen die Kräfte nach und Kolkwitz verwaltete die Führung bis zum Schlusspfiff.

Mit jetzt zwölf Punkten Vorsprung auf den SV Großräschen, der beim 1:1 im Topspiel gegen den VfB Cottbus nur einen Punkt holen konnte, sollte die Meisterschaft bei noch zwölf zu vergebenden Zählern so gut wie entschieden sein. So sah es auch KSV-Trainer Christian Frischke: "Einen Punkt brauchen wir jetzt noch aus vier Spielen, das sollte machbar sein. Wir wollten heute nicht das Spiel machen. Das haben wir auch genau so trainiert in dieser Woche: Wir wollten Bad Liebenwerda kommen lassen und dann mit schnellen Gegenstößen nach vorne spielen. Der Sieg war verdient." So sah es auch FC-Co-Trainer Dieter Kamchen: "Kolkwitz hat aus wenigen Chancen viel gemacht. Deswegen ist das Ergebnis am Ende vielleicht ein Tor zu hoch, aber völlig verdient. Wir haben uns nicht so clever angestellt und unsere Chancen nicht genutzt. Wir wollten oben mitmischen und dem KSV vielleicht noch ein Bein stellen, aber das haben wir nicht geschafft."

Aufrufe: 017.5.2014, 19:19 Uhr
Sven BockAutor