2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Amelie Striegel fackelt auch auf dem Platz nicht lange. Im Kleeblatt-Trikot steht sie in der Bezirksoberliga ihre Frau. Die Nachwirkungen der Stammzellenspende ertrug die Ebermannstädterin tapfer. Sie fühlte sich "wie bei einer Grippe". F: Goldmann / privat
Amelie Striegel fackelt auch auf dem Platz nicht lange. Im Kleeblatt-Trikot steht sie in der Bezirksoberliga ihre Frau. Die Nachwirkungen der Stammzellenspende ertrug die Ebermannstädterin tapfer. Sie fühlte sich "wie bei einer Grippe". F: Goldmann / privat

Kleeblatt-Kickerin rettete ein Leben

Amelie Striegel von der U23 der SpVgg Greuther Fürth spendete einem Leukämiekranken Stammzellen

In der laufenden BOL-Saison erzielte Amelie Striegel, Stürmerin bei der SpVgg Greuther Fürth, bereits drei Tore. Ihren wichtigsten Einsatz hatte die 21-Jährige jedoch kürzlich abseits des Platzes. In der vergangenen Woche rettete sie ein Menschenleben, indem sie Stammzellen spendete.
„Das ist ein unbeschreib­lich großartiges Gefühl, eine Erfül­lung“, freut sich die Ebermannstädte­rin. Vor drei Jahren hatte sie sich bei der Deutschen Knochenmark Spender Kartei (DKMS) registrieren lassen. Ende September erhielt sie die Mittei­lung, sie wäre die perfekte Spenderin für einen an Blutkrebs erkrankten, genetischen Zwilling.

Sie unterzog sich einer ausgiebigen Untersuchung, bevor die Vorberei­tungsphase begann, in der die Zahl ihrer Stammzellen im Blut mittels Injektionen erhöht wurde. Anschlie­ßend ging es an die Nadel. Eine Entnahme läuft ab wie eine normale Blutspende. Eine Narkose oder Operation ist nicht nötig und so halten sich auch die Aus­wirkungen auf den Körper in Gren­zen. Ganz ohne, wendet Striegel ein, sei es aber nicht: „Ich hatte schon leichte Schmerzen und fühlte mich ziemlich ausgelaugt. Etwa wie bei einer Grippe. Das ist aber nichts im Gegensatz dazu, was mein Patient hat durchmachen müssen.“

Wie ein Sechser im Lotto

Von der medialen Aufmerksamkeit ist sie fast peinlich berührt: „Ich will nicht den Eindruck erwecken, dass es um mich geht. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn der eine oder ande­re das als Anlass nähme, sich typisie­ren zu lassen.“ Ein „Treffer“ ist dabei wie ein Sechser im Lotto, denn die Zahl der möglichen Spender reicht nicht annähernd, um den Bedarf zu decken. Zum Saisonauftakt hatte die SpVgg Greuther Fürth dazu aufgeru­fen, sich für die DKMS typisieren zu lassen. Dem Vorbild der Fußballer und der Mitarbeiter der SpVgg folg­ten bereits einige Fans. Auslöser der Aktion war der kleine Yonn, der eben­falls auf eine Stammzellenspende angewiesen war.

Vor wenigen Tagen kam die erfreuli­che Nachricht: Ein Spender ist gefun­den, die Transplantation war erfolg­reich. Sowohl Yonn, als auch der Emp­fänger von Striegels Stammzellen sind inzwischen auf dem Weg der Bes­serung und haben die Chance zum Weiterleben.

Aufrufe: 020.10.2016, 10:27 Uhr
Andreas Goldmann (Fürther Nachrichten)Autor