2024-04-25T14:35:39.956Z

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Der Kissinger Gemeinderat hat sich für einen Zuschuss für den Kunstrasenplatz entschieden.  Archivfoto: Marcus Merk
Der Kissinger Gemeinderat hat sich für einen Zuschuss für den Kunstrasenplatz entschieden. Archivfoto: Marcus Merk

Kunstrasenplatz kommt nach Kissing

Der Sitzungssaal ist voll besetzt, als über den Zuschussantrag für den KSC abgestimmt wird +++ Doch der geplante Zaun gefällt einigen Räten überhaupt nicht

Der Kissinger Sportclub hat eine weitere Hürde in Sachen Kunstrasenplatz genommen. Der Gemeinderat entschied sich nach längerer Diskussion schließlich doch für einen Zuschuss. Daran geknüpft war auch die Zustimmung zum neuen Pachtvertrag mit dem KSC.

Der Kissinger SC will den Kunstrasenplatz, der über 20 Jahre alt ist, erneuern. Schon im Hauptausschuss wurde darüber diskutiert, wie künftig der Platz genutzt werden soll. Denn der KSC will unbedingt die Schlüsselgewalt über den Platz haben, weil auch der Haftungsanspruch an den Sportclub übergeht. Der KSC übernimmt 110.000 Euro, 50.000 Euro hat der Bayerische Landessportverband in Aussicht gestellt, und 200.000 Euro müsste die Gemeinde bezuschussen.

Der BLSV beteiligt sich aber nur, wenn der Pachtvertrag um weitere 25 Jahre verlängert wird. Da der bereits im Juli 2018 beschlossene Pachtvertragsentwurf vom BLSV abgelehnt worden war, legten die Verantwortlichen vom KSC den neuen Entwurf dem Dachverband im Vorfeld vor und erhielten dafür jetzt grünes Licht.

Josef Nemeth, Dritter Vorsitzender des KSC, und Dieter Horak, stellvertretender Abteilungsleiter des Vereins, erläuterten den versammelten Gemeinderäten die voraussichtlichen Kosten sowie die Notwendigkeit einer Umzäunung des Platzes und der Anschaffung dreier Container für Füllmaterial, Geräte zur Pflege des Feldes und das Equipment der Fußballer.

Die Verantwortlichen des Vereins gehen von Kosten in Höhe von 360.000 Euro für das Kunstrasenfeld aus. Um das Spielfeld langfristig in einem guten Zustand zu erhalten – die Planung liegt hier bei einem Zeitraum von 25 Jahren –, hält es der KSC für erforderlich, den Platz zu umzäunen. Dieser Punkt sorgte für reichlich Diskussionsstoff unter den Gemeinderatsmitgliedern. So zeigte sich beispielsweise Katrin Müllegger-Steiger von den Grünen skeptisch hinsichtlich der Umzäunung: „Meine Kinder haben den Platz bisher auch spontan nutzen können, wenn sie beim Fußballspielen waren. Das wäre mit dem Zaun ja dann wohl vorbei.“

Laut Pachtvertrag ist die Sachlage zwar so, dass der KSC nicht der Alleinnutzer des Kunstrasenfeldes sein darf. Andererseits wäre der Platz ohne Zaun aber öffentlich und damit nicht förderfähig. „Zudem können wir mit dem Zaun dem Vandalismus vorbeugen, mit dem wir in der Vergangenheit schon öfter Probleme hatten“, so Josef Nemeth vom KSC.

Um eine möglichst breite und gleichzeitig kontrollierte Nutzung des Platzes gewährleisten zu können, sollen Interessierte beim Verein in Zukunft einen Schlüssel für den Zaun beantragen und so das Spielfeld zu vereinbarten Zeiten nutzen können.

Noch immer skeptisch zeigte sich Michael Eder von der CSU, der bemängelte: „Von dem Zaun war in der Form bisher nicht die Rede.“ Deshalb beantragte er eine Unterbrechung der Sitzung, um sich über den Sachverhalt mit seinen Fraktionskollegen von der CSU zu beraten. Diesem Geschäftsordnungsantrag stimmte das Gremium mehrheitlich zu. Schließlich stimmte die CSU gemeinsam mit allen anwesenden Gemeinderäten dem beantragten Zuschuss einstimmig mit 22:0 Stimmen zu. Die Gemeinde beteiligt sich demnach mit einem Zuschuss von 70 Prozent an den Kosten des Kunstrasenfeldes (ohne Zaun und Container) bis zu einem Betrag von höchstens 200.000 Euro.

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Aufrufe: 08.12.2018, 10:24 Uhr
Friedberger Allgemeine / Christine SchenkAutor