2024-05-08T14:46:11.570Z

Interview
Markus Magdolen sagt: „Wir spielen insgesamt nicht diszipliniert genug.“
Markus Magdolen sagt: „Wir spielen insgesamt nicht diszipliniert genug.“ – Foto: Kirchheimer SC/Schmöller

KSC-Keeper Magdolen mit ausgerenkter Schulter - Toy wohl länger raus

Landesligist Kirchheim hat die Verletzungsseuche: "Es hat richtig geknackt"

Sechs Spiele ohne Sieg – und immer noch Zehnter. Doch der Schein trügt: Die Fußballer des Kirchheimer SC stehen in der Landesliga Südost gefährlich nah am Abgrund und werden ausgerechnet jetzt von einer Personalmisere heimgesucht. Ein Interview mit Torwart Markus Magdolen, der mit einer Schulterverletzung voraussichtlich ebenfalls länger ausfallen wird.

Herr Magdolen, bei der 2:3-Niederlage in Kastl mussten sie nach 72 Minuten verletzt vom Feld – was genau ist passiert, und wie geht es Ihnen jetzt?

Ich habe einen Hechtsprung zur Seite gemacht, musste dann schnell wieder hoch und habe mir beim Abstützen auf dem Boden die rechte Schulter ausgerenkt – also die, an der im November 2019 die Kapsel eingerissen war. Im Krankenhaus in Burghausen wurde die Schulter eingerenkt, nachts gegen 3 Uhr war ich wieder zuhause. Was genau jetzt alles kaputt ist, wird sich noch zeigen. Fest steht: Es hat richtig geknackt, und ich werde sicher länger ausfallen.

Ihr Stellvertreter Ivan Babic (20) hat es in Kastl bei seinem erst zweiten Landesliga-Einsatz gut gemacht…

…ja, auf Ivan ist Verlass, er ist ein talentierter Torwart. Es geht halt ziemlich schnell bei ihm - erst dritter Keeper, nach dem Wechsel von Michael Franz (Trainer der zweiten Mannschaft, Anm. d. Red.) die Nummer zwei und jetzt die Nummer eins.

Auch bei Spielertrainer Steven Toy hat es schon nach fünf Minuten geknackt, allerdings im Knie. In der 17. Minute wurde er dann ausgewechselt. Er hatte nach eigenen Angaben das Gefühl, die Kniescheibe sei zuerst raus- und dann wieder reingesprungen, er befürchtet einen Innenbandschaden und ebenfalls eine längere Verletzungspause…

…dabei war es ein ganz normaler Zweikampf im Mittelfeld. Und das ist echt bitter, gerade in unserer Situation.

Ihre Mannschaft ist zwar immer noch Zehnter, nach nur einem Punkt aus den letzten sechs Spielen geht der Blick jedoch mehr denn je nach unten.

Das stimmt. Vor der Corona-Zwangspause haben wir allerdings auch einige knappe Spiele glücklich gewonnen, im Moment ist das Glück nicht auf unserer Seite.

Das allein ist es aber nicht, oder?

Nein, wir spielen insgesamt nicht diszipliniert genug, verlieren meiner Meinung nach regelmäßig zwischen Minute 45 und 70 unsere Ordnung. Uns fehlt die Kaltschnäuzigkeit.

Angesichts der aktuellen Verletztenmisere kein Wunder. Nach Ricardo Jacobi, Niklas Karlin, Maximilian Baitz, Peter Schmöller, Denis Zabolotyni jetzt die Herren Toy und Magdolen, dazu einige Wackelkandidaten wie Sebastian Zielke oder Marco Flohrs und Rekonvaleszenten wie Thomas Branco de Brito.

Das ist echt beängstigend. Mit Spielern wie Baitz, Karlin, Jacobi oder jetzt Toy geht natürlich Organisation und Struktur in unserem Mannschaftsgefüge verloren.

Am Freitag (19.30 Uhr) steht mit dem Heimspiel gegen die SpVgg Landshut eine weitere richtungsweisende Partie an, danach kommt der Ligapokal und die Winterpause. Ein Sieg ist da fast schon ein Muss.

Der Druck steigt mit jedem nicht gewonnenen Spiel. Jetzt gilt es durchzuhalten und zu zeigen, dass wir als Mannschaft wirklich eine Einheit sind, dass wir uns aus dem Tief befreien können.

Aufrufe: 013.10.2020, 09:34 Uhr
Münchner Merkur (Nord) / Guido VerstegenAutor