Hessenligist erwartet Kickers

Dass das Testspiel fast zeitgleich zur zentralen Trauerfreier für die Opfer des Anschlags von Hanau stattfindet, wurde von Anhängern des HFC auf der vereinseigenen Facebook-Seite kritisiert beziehungsweise infrage gestellt. „Wir haben das intern im Vorstand besprochen und werden uns aufteilen. Adolfo Alonso geht für den Verein zur Trauerfeier, ich betreue unsere Mannschaft beim Spiel in Rodgau“, sagt Giovanni Fallacara. Das Spiel gegen die Kickers sei für Trainer Michael Fink vor den folgenden schweren Auswärtsaufgaben in der Hessenliga ein wichtiger Test, eine Absage sei demnach nicht infrage gekommen. „Natürlich respektieren wir, wenn Fans von uns nicht zum Spiel, sondern lieber zur Trauerfeier gehen. Unsere Mannschaft trauert ja auch wir sind gleich doppelt betroffen. Das jüngste Opfer war der Bruder eines ehemaligen A-Juniorenspielers, außerdem ist der Onkel eines unserer Sponsoren einer der Toten“, so Fallacara. „Der Sport darf sich nicht wegducken und keine Rückzieher machen, es muss ja irgendwie weitergehen“, ergänzt der Fußball-Abteilungsleiter. Emotional würden die schrecklichen Vorfälle die Mannschaft ohnehin belasten. Sein Verein plane im Zuge der Trauerbewältigung ebenfalls Aktionen, um seine Solidarität mit den Hinterbliebenen der Opfer zu zeigen und werde diese Pläne, so Fallacara, in den nächsten Tagen der Öffentlichkeit präsentieren. Im sportlichen Bereich genießt der Kampf um den Klassenerhalt in der Hessenliga höchste Priorität. Die unglückliche Niederlage zum Auftakt bei Türk Gücü Friedberg sei abgehakt, auch wenn der Ärger über das Zustandekommen des Ergebnisses noch nicht verraucht ist. Die Gäste fühlten sich in der Schlussphase und speziell beim vorentscheidenden Elfmeter, den Noah Michel schlussendlich kurz vor Spielende zum 3:1-Endstand verwandelte, ungerecht behandelt. Auch die Gelb-Rote Karte für Tim Fließ sei laut Fallacara völlig überzogen gewesen.