2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Hendrik Deckers
F: Hendrik Deckers

Zwei KFC-Spieler streiten vor Gericht um Verrat von Gehälter

Der Gütetermin zwischen dem KFC, Marcel Reichwein und Florian Rüter blieb ergebnislos.

Der Drittligist KFC Uerdingen muss sich gleich gegen zwei ehemalige Spieler vor dem Krefelder Arbeitsgericht verantworten. Sowohl Marcel Reichwein als auch Florian Rüter hatten Kündigungsschutzklagen gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber erhoben; gestern blieb ein Gütetermin zwischen den Beteiligten ergebnislos. Damit kommt der Fall nun zur Verhandlung: Am 31. Januar 2019 ist das Kammerverfahren vor dem Krefelder Arbeitsgericht.

Der KFC hatte den beiden Spielern gekündigt und dies damit begründet, dass Trainer Stefan Krämer der Geschäftsführung berichtet habe, dass die beiden Spieler Gehaltsinterna aus ihren eigenen Verträgen anderen Mannschaftsmitgliedern mitgeteilt hätten. Hierdurch hätten sie gegen vertragliche Pflichten verstoßen und das Mannschaftsklima beschädigt. Wann dies geschehen sein soll, konnte KFC-Vertreter Sven Strüver nicht genau sagen; er müsse dazu mit dem Trainer Rücksprache halten. Das Gericht wies den KFC darauf hin, dass er zu klären habe, ob ein möglicher Verstoß gegen eine im Arbeitsvertrag festgehaltene Pflicht zum Stillschweigen über das eigene Gehalt eine fristlose Kündigung überhaupt rechtfertigen könne und verwies darauf, dass die rechtliche Bewertung auch von einer umfassenden Interessenabwägung abhänge, bei der alle Umstände zu berücksichtigen seien.

Die beiden Spieler bestritten den Vorwurf ohnehin. Stattdessen wiesen sie darauf hin, dass der Verein sie auch weiterhin weitgehend vom Training der 1. Herrenmannschaft ausschließen würde, obschon es nach vorangegangenen Urteilen des Arbeitsgerichts Krefeld ihnen erlaubt sei. Zudem behaupten beide, dass der KFC ihnen ohne Grund das Gehalt seit Juli 2018 immer noch nicht gezahlt habe, dies einschließlich eines zuvor bei Gericht anerkannten Teils in Höhe von etwa 30.000 Euro brutto. Sie vermuten, dass dies deshalb geschehe, dass der Verein entweder „pleite“ sei oder sie schikanieren wolle. Der KFC begründete das Ausbleiben der Zahlungen damit, dass die beiden Fußballspieler zur Sicherung ihrer Ansprüche ein vorläufiges Zahlungsverbot für ihre Konten erwirkt hätten.

In gut zwei Wochen steht für den KFC erneut eine Güteverhandlung vor dem Arbeitsgericht an. Kläger ist der ehemalige Trainer Michael Wiesinger.

Aufrufe: 027.11.2018, 20:33 Uhr
RP / oliAutor