2024-04-25T14:35:39.956Z

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F: Stefan Brauer
F: Stefan Brauer

Torwarttrainer Gloger will nicht auffallen

In der vergangenen Saison blieb der KFC Uerdingen in 18 Begegnungen ohne Gegentor. In dieser Saison ist er auswärts noch ohne Gegntreffer. Der Mann, der daran im Hintergrund mitwirkt, ist Manfred Gloger – von Beruf Torwarttrainer.

Er kommt gemeinsam mit René Vollath, Robin Benz und Tim Schneider vor jedem Spiel als erster aus der Kabine auf den Rasen. Er beschäftigt die Torhüter, schießt sie warm. Doch Manfred Gloger redet nur ungern darüber: „Ich bin ein Hilfsorgan, die Spieler sind wichtig. Ich mache meine Arbeit und möchte nicht auffallen. Die Jungs sollen den Ball halten, dafür gebe ich alles.“
Gloger arbeitet seit mehr als zwei Jahrzehnten als Torwarttrainer. 1996 leitete er gemeinsam mit Uwe Kamps eine Torwartschule. „Die Niederländer waren damals in der Spezialisierung schon weiter“, erinnert er sich. 1998 lernte er Detlef Pirsig kennen, der ihn 2001 zum MSV Duisburg holte, für den er dann fast zehn Jahre tätig war. In diese Zeit fiel auch der Bundesligaaufstieg der Zebras unter Trainer Norbert Meier, der Gloger 2011 zu Fortuna Düsseldorf holte, wo ebenfalls der Aufstieg in die Eliteklasse glückte. Unter anderem arbeitete er in dieser Zeit mit Tom Starke, Georg Koch und Fabian Giefer. Über Wattenscheid 09 und Arminia Bielefeld führte Glogers Weg im Sommer 2017 zum KFC Uerdingen.

„Meine Aufgabe ist, das Torwartspiel so optimal wie möglich zu lehren“, sagt der 55-Jährige, wobei sich die Grundlagen nicht verändert haben: Zielverteidigung (Schüsse und Kopfbälle halten), Raumverteidigung (Strafraumbeherrschung) und Spieleröffnung (Abschläge, Abwürfe). „Ich muss korrigierend eingreifen und gucken, dass die Torhüter ihr Leistungspotenzial ausschöpfen und es konservieren.“

Auch wenn die Grundlagen die selben sind wie früher, so haben sich doch die Inhalte erheblich verändert. „Heute hat der Torhüter über 50 Prozent aller Ballkontakte mit dem Fuß“, berichtet Gloger. „Das heißt, er sollte möglichst beidfüßig sein und über ein sauberes Passspiel verfügen.“ Daran feilt er täglich mit dem Torhüter-Trio des KFC, wobei er „mit der Entwicklung von Robin Benz sehr zufrieden“ ist. Generell sei der Schlussmann heute ein Schlüsselspieler, weil er nicht nur seinen Kasten sauber halten muss, sondern ihm inzwischen auch eine zentrale Rolle bei der Spieleröffnung zukommt.

Gloger arbeitet aber nicht nur auf dem Trainingsplatz mit den Torhütern, sondern auch mit Hilfe von Videobildern. „Es ist schön, eine Entwicklung zu sehen“, sagt er. „Wenn einer eine Eins-gegen-eins-Situation meistert und sich dabei taktisch komplett richtig verhält, so wie wir es trainiert haben.“

Uerdingens Trainer Stefan Krämer ist froh, wenn er Experten um sich herum hat. Gloger ist einer.

Aufrufe: 020.8.2018, 08:02 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor