Mikhail Ponomarev hat sich zurück gezogen. Der mediale Wirbel um seine Person hat ihm derart zugesetzt, dass er sich lieber wieder rar macht. Der 44 Jahre alte Präsident des KFC Uerdingen ist eben Unternehmer und kein Entertainer. Er spricht in der Öffentlichkeit nicht mehr, lässt dafür aber Taten sprechen.
Am Dienstag mussten alle Drittligisten beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) nachweisen, dass ihr gezeichnetes Kapital mindestens eine Million Euro beträgt. Mikhail Ponomarev hat sich nicht hingestellt und gesagt „Ich habe das gemacht“, sondern er hat drei Spieler die neuen Trikots präsentieren lassen: Kevin Großkreutz das Heim-, Adriano Grimaldi das Auswärts- und Stefan Aigner das Ausweichtrikot. Damit hat Ponomarev, ohne auch nur ein Wort zu sagen, gezeigt: Er bleibt an Bord und verfolgt sein großes Ziel weiter – den Aufstieg in die Zweite Liga.
Daran hatten einige gezweifelt, nachdem der KFC-Präsident auf einem Fan-Treffen gesagt hatte, dass er nicht weiter als Investor zur Verfügung stehe, falls nicht ernsthaft daran gearbeitet werde, dass die Grotenburg in einem Jahr betriebstauglich sei. Die Stadt hatte daraufhin nochmals betont, dass sie alle Anstrengungen unternimmt, dass der Verein baldmöglichst seine Heimspiele wieder in Krefeld austragen kann.
In der zurückliegenden Saison hatten die Uerdinger ihre Spiele in Duisburg ausgetragen. Dabei waren zu den Mietkosten, die rund 800.000 Euro betragen haben sollen, noch eine Summe in ähnlicher Größenordnung hinzu gekommen für Sicherheitspersonal, Catering usw.. Das hatte zu erheblichen Verstimmungen zwischen Ponomarev und der Duisburger Betreibergesellschaft geführt. Der KFC-Präsident hat die Lehren daraus gezogen und in Düsseldorf mit der Stadt quasi einen All-inclusive-Vertrag geschlossen, der ihn rund 1,6 Millionen Euro kostet – eine Summe, die bislang Fortuna Düsseldorf als Bundesligist zahlte.
Diese Kosten können durch einen Trikotsponsor in der Dritten Liga natürlich nicht aufgefangen werden. „Wir freuen uns über die für uns wichtige Unterstützung“, sagt Geschäftsführer Niko Weinhart anlässlich der weiteren Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Krefeld (SWK). Für das Energieunternehmen dürfte sich das finanzielle Engagement allemal rechnen. Fast ein Dutzend Spiele des KFC wurden live im Dritten Fernsehprogramm gezeigt, hinzu kamen Ausschnitte in der ARD-Sportschau und jedes Spiel live bei Magenta Sport. „Die Dritte Liga gibt uns die Möglichkeit, bundesweit größere Präsenz zu zeigen“, sagt SWK-Vorstand Kerstin Abraham. Vorstandssprecher Carsten Liedtke führt aus: „Viele Kunden stammen nicht aus Krefeld und vertrauen der Marke SWK.“