2024-04-29T14:34:45.518Z

Allgemeines
– Foto: Michael Kölbel

KFC Uerdingen testet Spieler auf Corona

Nach den Untersuchungen am Samstag und Dienstag soll am Mittwoch das Mannschaftstraining beginnen. Die Videokonferenz des DFB und der Manager brachte noch nicht die erhoffte Klarheit, ob die Saison fortgesetzt wird.

Verlinkte Inhalte

Beim KFC Uerdingen laufen die Vorbereitungen auf die Fortsetzung der Saison – spätestens ab Mittwoch auf Hochtouren. Dann hofft der Drittligist, wieder ins Mannschaftstraining einsteigen zu können. Bislang darf wegen der Corona-Pandemie nur in Kleingruppen unter Berücksichtigung der Anstandsregeln trainiert werden.

Das soll sich in den nächsten Tagen ändern. Am Samstag wird der erste Corona-Test mit Hilfe medizinischer Fachkräfte erfolgen, am Dienstag der zweite, der die notwendige Klarheit bringen soll. „Unser Chef-Physio Sebastian Zuleger hat das organisiert“, berichtet Trainer Stefan Krämer.

Das ist der nächste Schritt in Richtung Fortsetzung der Saison, deren Spielbetrieb am 23. Mai wieder aufgenommen werden könnte. „Dann hätten wir zehn Tage Vorbereitung im Mannschaftstraining, das könnte reichen“, sagt der Trainer, der mit dem bislang absolvierten Fitnessprogramm zufrieden ist, auch weil sich kein Spieler ernsthaft verletzt hat. „Dass es beim einen oder anderen mal hier oder da zwickt, ist doch normal.“

Gespannt warteten Krämer und die Spieler am Freitag auf die Videokonferenz des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit den Managern der 20 Drittligavereine. „Wir würden uns natürlich freuen, wenn es einen Termin gibt, auf den man hinarbeiten kann“, sagte Krämer. „Ich hoffe, dass es zumindest ein klares Zeichen gibt. Die Spieler brauchen ein Signal.“

Der Coach bestreitet nicht, dass das Hygienekonzept und die Anforderungen an die Vereine anspruchsvoll sind. „Auch wir müssen uns strecken, das ist ein echtes Brett“, sagt Krämer. „Aber die Klubs, die wirklich spielen wollen, suchen auch nach Lösungen und werden welche finden.“

Der DFB hatte bereits am Donnerstag ein klares Signal gesendet, das lautet: Auch in der Dritten Liga soll möglichst bald wieder gespielt werden, sofern die Behörden grünes Licht geben. „Der Ausschuss Dritten Liga hat in seiner Sitzung das weitere Vorgehen abgestimmt“, sagte DFB-Vize Peter Frymuth. „Um für den erhofften Fall der Saisonfortsetzung vorbereitet zu sein, arbeiten wir parallel zu den Gesprächen und Entscheidungsprozessen weiter. Am Freitag tagt der DFB-Spielausschuss unter anderem zur Anpassung des Rahmenspielplans, nächste Woche soll das DFB-Präsidium darüber offiziell entscheiden.“

Laut DFB ist eine Fortsetzung der Saison nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich geboten. Sportlich, damit Entscheidungen am grünen Tisch vermieden werden und es auch Aufsteiger in die Zweite Liga geben kann; wirtschaftlich, um erhebliche Schadensersatzforderungen von Sponsoren und Partnern zu vermeiden, die ansonsten die Klubs zu tragen hätten.

Der DFB ging also gut vorbereitet und mit klaren Vorgaben in die Videokonferenz. Dabei rammte er den nächsten Flock ein, indem er das Hygienekonzept veröffentlichte. „Das vorliegende Gesundheits- und Hygienekonzept war vom ersten Tag an die gemeinsame Arbeit von DFL und DFB“, stellte Frymuth nochmals klar. „Folglich ist das Konzept von Anfang an so entwickelt worden, dass es für auch für den DFB-Pokal und die Dritte Liga gilt.“ In leicht modifizierter Version: So sind in der Dritten Liga nur 214 Menschen pro Spiel beschäftigt, in der Bundesliga bis zu 326 Personen. Ansonsten gelten die gleichen Bestimmungen wie in der ersten Liga: Vor der Aufnahme des Mannschaftstrainings müssen zwei Corona-Test absolviert werden, auch während des Spielbetriebs soll zweimal wöchentlich getestet werden.

Wenngleich der Verband eine klare Haltung hat und laut Frymuth die Pflicht hat, Spielbetrieb anzubieten, sofern nicht durch höhere Gewalt oder Behörden verboten, so ist er doch gegenüber den spielunwilligen Vereinen gegenüber um Deeskalation bemüht. Der DFB-Vize hat die Hoffnung auf mehr Sachlichkeit noch nicht aufgegeben. „Was mir bei den Befürwortern eines Saisonabbruchs auch fehlt, ist eine konstruktive Vorstellung, wann und wie die Liga wieder Fußball spielen soll.“

Der DFB bleibt seiner Linie treu. „Die Entscheidungen trifft die Politik, auf dieser Grundlage bestimmt der DFB dann das weitere Vorgehen in seinen Spielklassen“, sagt Frymuth. Allerdings wäre es schon skurril, wenn demnächst die Kreisligisten in Nordrhein-Westfalen und Bayern wieder kicken könnten, die Profis der Dritten Liga jedoch nicht, weil es in Jena oder Magdeburg verboten ist.

Aufrufe: 08.5.2020, 23:15 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor