Vom Trainingslager verspricht sich Bittroff vor allem eines: „Dass wir optimale Trainingsbedingungen haben. Und ich hoffe, dass wir von monsunartigen Regenfällen wie in der Türkei verschont bleiben.“ Aufgrund des extrem milden Wetters hätte es in diesem Jahr vielleicht überhaupt keines Trainingslagers bedurft. „Ja, eigentlich trainiere ich auch lieber zu Hause“, sagt Bittroff. „Aber bei den Bedingungen, die wir haben, geht das nicht. Beim Spiel in Bielefeld hatten wir einen ordentlichen Rasen, das war gleich etwas ganz anderes.“
Stefan Reisinger stieg mit einem dicken Hals ins Flugzeug – nicht etwas weil er erkältet war, sondern weil er aus doppeltem Grund unzufrieden ist. Zum einen passen die vielen verletzten Spieler nicht in sein Konzept, zum anderen ist er verärgert, weil der eine oder andere in der Winterpause geschludert hat. „Darüber bin ich enttäuscht, das ist höchst unprofessionell“, sagt der Teamchef. Die Waage zeigte, dass über die Feiertage geschlemmt wurde, die Zeiten, dass der individuelle Trainingsplan in der Schublade verschwand und missachtet wurde. „Das geht natürlich nicht, deshalb haben wir das auch sanktioniert“, sagt Reisinger. „Wir wollen erfolgreich arbeiten, da ist die Fitness eine Grundvoraussetzung.“
Dass Franck Evina, Osayamen Osawe, Tom Boere, Jan Kirchhoff und Manuel Konrad die erste Vorbereitungswoche verletzungsbedingt verpasst haben, schmeckt Reisinger ebenfalls nicht. „Dass ist jetzt die Zeit, in der wir die besten Plätze haben und wir gut arbeiten können, in der wir körperlich am besten arbeiten können. Da sind alle auf einem Level, das ist anders als während der Saison, wo einige ein Spiel in den Knochen haben, andere hingegen nicht.“
Im Trainingslager geht es natürlich um Fitness, aber auch um Spiel, Taktik und Teamgeist. Alexander Bittroff aber weiß, worauf es besonders ankommt: „Entscheidend ist, wie es angenommen wird und wie jeder mitzieht.“ Das werden die Tage zeigen.