2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
F: André Nückel
F: André Nückel

KFC-Plan: Heim­spie­le in Wat­ten­scheid

Dritt­li­gist wird sei­ne Heim­spie­le in der kom­men­den Sai­son höchst­wahr­schein­lich nicht mehr in Duis­burg aus­tra­gen. Als al­ter­na­ti­ve Spiel­or­te wer­den Wat­ten­scheid und Düs­sel­dorf fa­vo­ri­siert.

Der KFC Uer­din­gen ist mit der Schau­ins­land-Rei­sen-Are­na nie warm ge­wor­den. Jetzt deu­tet vie­les dar­auf hin, dass er dem Spiel­ort Duis­burg im Som­mer den Rü­cken kehrt. „Wir füh­ren der­zeit Ge­sprä­che“, be­stä­tigt Mik­hail Po­no­ma­rev und lüf­tet un­se­rer Re­dak­ti­on ex­klu­siv sei­nen Ge­heim­plan: „Ei­ne Mög­lich­keit ist, dass wir zwei­glei­sig pla­nen. Soll­ten wir in der Drit­ten Li­ga blei­ben, könn­ten wir un­se­re Heim­spie­le in Wat­ten­scheid aus­tra­gen. Soll­ten wir in der nächs­ten Sai­son in der Zwei­ten Li­ga spie­len, könn­ten wir in ei­nem Bun­des­li­ga­sta­di­on spie­len, zum Bei­spiel in Düs­sel­dorf.“

Die Ent­schei­dung fällt in den nächs­ten zwei Wo­chen, denn am 1. März müs­sen die Un­ter­la­gen für das Li­zen­zie­rungs­ver­fah­ren beim Deut­schen Fuß­ball-Bund (DFB) vor­lie­gen. „Bis da­hin wis­sen wir mehr“, sagt Po­no­ma­rev, der zu­ver­sicht­lich ist, ei­ne gu­te Lö­sung zu fin­den. „Wir konn­ten uns dar­über in Ru­he Ge­dan­ken ma­chen und Ge­sprä­che füh­ren. Vor ei­nem Jahr war der Zeit­druck enorm groß.“

Da­mals wuss­te der KFC nicht, in wel­cher Li­ga er spielt und wie lan­ge die Sa­nie­rung der Gro­ten­burg-Kampf­bahn dau­ern wird. In­zwi­schen ist klar, dass das Kre­fel­der Sta­di­on frü­hes­tens im Spät­som­mer 2020 wie­der zur Ver­fü­gung steht. Die Are­na soll nicht nur not­dürf­tig für elf Mil­lio­nen Eu­ro sa­niert, son­dern auf Zweit­li­ga­ni­veau ge­bracht wer­den. Das Pro­jekt, das rund 40 Mil­lio­nen Eu­ro kos­ten dürf­te, wol­len Stadt und Ver­ein ge­mein­sam stem­men.

Mit der Si­tua­ti­on in Duis­burg ist aber nicht nur der KFC un­zu­frie­den, son­dern auch sei­ne An­hän­ger frem­deln mit der dor­ti­gen Are­na. Das zei­gen zum Bei­spiel die Zu­schau­er­zah­len. Mit 5.000 bis 7.000 Be­su­chern hat­ten die Uer­din­ger pro Heim­spiel in der Drit­ten Li­ga kal­ku­liert. Bis­lang ka­men im Schnitt nur 4.030 Zu­schau­er. Da­mit lie­gen die Kre­fel­der in dem Ran­king auf Platz 15. Und selbst wenn der an­ge­peil­te Schnitt in der Rück­run­de dank der Spit­zen­spie­le ge­gen Os­na­brück und Karls­ru­he, der West­du­el­le ge­gen Müns­ter und Köln so­wie wei­te­rer at­trak­ti­ver Geg­ner wie Kai­sers­lau­tern und Braun­schweig noch er­reicht wer­den soll­te, so kann der KFC mit dem Aus­weich­quar­tier nicht zu­frie­den sein.

Es sind aber nicht nur die ent­täu­schen­den Zu­schau­er­zah­len in Duis­burg, die den KFC we­nig fröh­lich stim­men. Es sind auch vie­le Klei­nig­kei­ten, die nicht op­ti­mal funk­tio­nie­ren: sei es die An- und Ab­rei­se, der arg ram­po­nier­te Ra­sen oder die de­fek­ten Auf­zü­ge im Sta­di­on, die in die­ser Sai­son nicht ein ein­zi­ges Mal in­takt wa­ren. So kann es nicht ver­wun­dern, dass der KFC seit Wo­chen ernst­haft über al­ter­na­ti­ve Aus­tra­gungs­or­te sei­ner Heim­spie­le nach­denkt.

Dass der Spiel­ort Wat­ten­scheid für die Kre­fel­der Fuß­ball­an­hän­ger noch ein Stück wei­ter ent­fernt ist als Duis­burg, weiß Po­no­ma­rev na­tür­lich. „Für die Fans ist das nicht so gut“, sagt er ver­ständ­nis­voll. „Da wer­den wir un­ser Mög­lichs­tes tun. Aber wir müs­sen wirt­schaft­lich ar­bei­ten. Das ist aber mit die­sen Zu­schau­er­zah­len in Duis­burg schwer mög­lich.“

Der KFC-Prä­si­dent lässt sich nur un­gern in die Bü­cher schau­en, doch dass Duis­burg ein Zu­schuss­ge­schäft ist, leuch­tet ein. Schließ­lich fällt nicht nur ei­ne üp­pi­ge Sta­di­onmie­te an, son­dern es muss zum Bei­spiel auch für den Si­cher­heits­dienst und das Ca­te­ring in Um­fän­gen ge­zahlt wer­den, die ei­gent­lich so nicht be­nö­tigt wer­den.

Dass der er­war­te­te Zu­schau­er­schnitt in die­ser Sai­son noch er­reicht wird, da­von ist Po­no­ma­rev über­zeugt. „Je­des Heim­spiel ist at­trak­tiv und ei­ne ei­ge­ne Ge­schich­te“, sagt er. Das nächs­te steigt am Mon­tag, 25. Fe­bru­ar, um 19 Uhr, ge­gen Preu­ßen Müns­ter – in der Schau­ins­land-Rei­sen-Are­na in Duis­burg.

Aufrufe: 012.2.2019, 09:38 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor