2024-05-02T16:12:49.858Z

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– Foto: Heiko van der Velden

Großkreutz verdrängt Bittroff nicht

KFC Uerdingen: Teamchef Stefan Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel lassen sich nicht in die Karten gucken, doch es deutet alles darauf hin, dass der Weltmeister von 2014 auf der Bank sitzt.

Stefan Reisinger findet die Frage nicht wichtig: Wer spielt denn nun im Auswärtsspiel bei Viktoria Köln am Samstag (14 Uhr / live im Dritten) rechter Verteidiger beim KFC Uerdingen? Kommt auf der Position erneut Alexander Bittroff zum Einsatz oder Kevin Großkreutz, der nach seiner Sperre wieder spielberechtigt ist? „Ist die Frage wirklich so wichtig“, stellt Teamchef Reisinger die Gegenfrage und lässt die Antwort offen.

Die Frage schmeckt Reisinger nicht. Aber sie ist wichtig, weil es nicht nur um zwei gestandene Profis geht, sondern Großkreutz seit 2014 auch Weltmeister ist. Damit steht er automatisch im Rampenlicht der Öffentlichkeit. Und dass ein Weltmeister in der Dritten Liga die Ersatzbank drücken muss, ist eben nicht alltäglich. Reisinger schweigt dazu, lässt sich keine Antwort entlocken, ob er Bittroff oder Großkreutz nominiert.

Es spricht jedoch einiges dafür, dass Bittroff spielt und Großkreutz auf der Bank Platz nehmen muss. Zum einen verließ der Dortmunder am Freitag um 11.20 Uhr wenig amüsiert die Grotenburg. Zum anderen gibt es neben dem Indiz des Gesichtsausdrucks durchaus noch zwei weitere Gründe, die auf einen Einsatz von Bittroff in der Anfangsformation hindeuten.

So besteht für Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel eigentlich kein Grund, die zuletzt mit 4:1 gegen Hansa Rostock erfolgreiche Elf zu verändern. Aber es gibt noch ein weiteres Kriterium, das Reisinger sofort propagiert hat, als er die Aufgabe übernahm. „Es zählt nur das Leistungsprinzip“, wiederholt er seitdem immer wieder. Damit will er die Trainingsintensität hoch halten, die ihm sehr wichtig ist. Und gerade in puncto Trainingseifer gibt sich Bittroff keine Blöße.

Der 31 Jahre alte Bittroff ist ein Vorbild an Professionalität. Als er zu Beginn der vergangenen Saison seinen Stammplatz an Großkreutz verlor, hat er sich nicht hängen lassen, sondern weiter gearbeitet. Im Abstiegskampf im Frühjahr waren seine Qualitäten dann wieder gefragt und vonnöten.

In dieser Saison saß Bittroff auch zunächst auf der Bank. Erneut wartete er auf seine Chance, die kam, nachdem Großkreutz nach einer Tätlichkeit in Sonnenhof-Großaspach gesperrt wurde. Bittroff nutzte sie entschlossen und hat seitdem nur noch acht Spielminuten versäumt. All das deutet darauf hin, dass es für Reisinger keinen Grund gibt, die Viererkette zu ändern.

Die beiden Außenverteidiger Bittroff und Christian Dorda sind somit die beiden einzigen Spieler des KFC, die vor zwei Jahren noch an dem packenden Titelkampf mit Viktoria Köln beteiligt waren. Sie erinnern sich gerne daran, wie die Kölner beim 1:1 einen Punkt aus der Grotenburg entführten, als Oguzhan Kefkir in der Schlussviertelstunde einen Elfmeter verschoss und sich die Domstädter schon als Meister wähnten. Damals startete der KFC eine imposante Serie von zwölf Siegen in Folge, schnappte der Viktoria den Titel vor der Nase weg und stieg in die Dritte Liga auf. Die Kölner haben den Aufstieg ein Jahr später gefeiert und wollen nun gegen die Uerdinger nach zehn sieglosen Spielen in Folge den Bock umstoßen. „Wir hoffen, dass die Serie gegen uns noch hält und wünschen Köln danach alles Gute“, sagt Steuernagel.

Aufrufe: 013.12.2019, 23:03 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor