2024-06-14T14:12:32.331Z

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– Foto: Noah Wedel

Gro­ten­burg-Plä­ne: CDU will De­tails wis­sen

Die Sa­nie­rung der Gro­ten­burg ist ei­ne Art ge­hei­me Kom­man­do­sa­che. Die Ab­wick­lung des zu­nächst rund 10,5 Mil­lio­nen Eu­ro teu­ren Vor­ha­bens zeich­net sich nicht durch Trans­pa­renz aus. Die CDU kri­ti­siert das und ver­langt Ant­wor­ten auf ih­re Fra­gen. So will sie wis­sen, in­wie­weit der be­nach­bar­te Zoo mit im Boot sei.rn

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Die Ant­wor­ten auf ei­nen Fra­gen­ka­ta­log der CDU zum Fort­gang der ge­plan­ten Sa­nie­rungs- und Mo­der­ni­sie­rungs­ar­bei­ten an der Kre­fel­der Gro­ten­burg lie­gen vor. Ober­bür­ger­meis­ter Frank Mey­er in­for­miert auf we­ni­gen Sei­ten über das, was es sei­ner An­sicht nach zum The­ma zu sa­gen gibt. Den Christ­de­mo­kra­ten ge­nügt das nicht. „Wir wol­len in ei­ner der kom­men­den öf­fent­li­chen Sit­zun­gen des Sport­aus­schus­ses dar­auf Be­zug neh­men und ha­ben je­de Men­ge Nach­fra­gen“, heißt es aus der Frak­ti­on.

Die Sa­nie­rung der Gro­ten­burg birgt je­de Men­ge Zünd­stoff. Be­kannt­lich schei­ter­te bis­lang die Grün­dung ei­ner Sta­di­onge­sell­schaft, in der die Stadt und der KFC Uer­din­gen An­tei­le hal­ten soll­ten. Dar­über hin­aus ist der bis­lang be­kann­te Zeit­plan nicht ein­zu­hal­ten. Das be­deu­tet, dass der Fuß­ball-Dritt­li­gist min­des­tens ei­ne wei­te­re Spiel­zeit in ei­nem frem­den Sta­di­on in ei­ner an­de­ren Stadt spie­len muss. Der KFC ließ kei­nen Zwei­fel dar­an, dass dies so­wohl von der wirt­schaft­li­chen als auch von der sport­li­chen Sei­te be­trach­te, al­les an­de­re als ein Ide­al­zu­stand sei. Al­le Fra­gen zur Sta­di­onge­sell­schaft ließ Mey­er in sei­nem Ant­wort­schrei­ben an die CDU, das un­se­rer Re­dak­ti­on vor­liegt, un­be­ant­wor­tet.

Auch die Po­li­tik wird lang­sam un­ge­dul­dig. Je­des Jahr Ver­zö­ge­rung be­deu­tet nach al­ler Er­fah­rung auch ei­nen An­stieg der Bau­kos­ten. Fünf Pro­zent pro Jahr dür­fe man ge­trost ein­kal­ku­lie­ren, er­klär­te CDU-Ex­per­te Jür­gen Wet­ting­feld ein­mal in ei­nem an­de­ren Zu­sam­men­hang. Mey­er schließt zu­sätz­li­che Kos­ten nicht grund­sätz­lich aus.

Was das so ge­nann­te Hos­pi­ta­li­ty-zelt an der sa­nier­ten Gro­ten­burg an­be­trifft, in dem der KFC Uer­din­gen sei­ne Gäs­te be­wir­ten soll, be­ton­te der Ober­bür­ger­meis­ter, dass so­wohl An­schaf­fung als auch Be­trieb und Auf­stel­lung von Sei­ten des KFC Uer­din­gen zu leis­ten sei. Mey­er er­klärt, dass ei­ne Mach­bar­keits­stu­die zum Aus­druck brin­ge, was mach­bar sei. Das sei aber noch kei­ne Pla­nung. Die Stadt be­fin­de sich noch im Sta­di­um der Vor­pla­nung.

Da­bei soll al­ler­dings die Zoo-Lei­tung nicht, wie von den Christ­de­mo­kra­ten ge­wünscht, ein­ge­bun­den sein. An­geb­lich hat es nur ei­ni­ge In­for­ma­tio­nen für den Zoo über das Pro­jekt Sta­di­on­aus­bau ge­ge­ben. Ei­ne prä­zi­se Ab­stim­mung in der Sa­che sei je­doch aus­ge­blie­ben, heißt es. Das sei vor al­lem vor dem Hin­ter­grund, dass der Zoo nach dem Brand des Af­fen­tro­pen­hau­ses in der Neu­jahrs­nacht ein hoch­mo­der­nes Ar­ten­schutz­zen­trum Af­fen­park neu bau­en wol­le, kaum zu ver­ste­hen. Um den ak­tu­ells­ten An­for­de­run­gen an die Tier­hal­tung ge­recht zu wer­den, be­nö­ti­ge der Zoo deut­lich mehr Flä­che für die Rea­li­sie­rung sei­ner Plä­ne. „Da kann die Stadt ih­ren Aus­bau der Gro­ten­burg nicht so durch­zie­hen, als hät­te es den Brand im Zoo nicht ge­ge­ben“, heißt es aus den Rei­hen der Rats­frak­ti­on. Die CDU will den The­men­kom­plex in Kür­ze in den Gre­mi­en des Stadt­ra­tes dis­ku­tie­ren. Mey­er will dem Wunsch nach Be­ra­tung nach­kom­men.

Mat­thi­as Schö­ner vom be­auf­trag­ten Pla­nungs­bü­ro Al­bert Speer und Part­ner in Frank­furt prä­sen­tier­te vor rund zwei Wo­chen den bis­he­ri­gen Plan. In der Sai­son 2021/22 soll im Gro­ten­burg­sta­di­on Dritt­li­ga­fuß­ball ge­spielt wer­den kön­nen. 10.868 Zu­schau­er sol­len dann dort Platz fin­den. Es wer­den 7000 Sitz­plät­ze für KFC-Fans ge­schaf­fen, 1200 für aus­wär­ti­ge so­wie 1540 Steh­plät­ze für Uer­din­ger und 500 für die Gäs­te; zu­dem 480 Busi­ness-Seats. Au­ßer­dem prä­sen­tier­te Schö­ner die Plä­ne für ei­ne Leit­zen­tra­le, Sek­to­ren­be­reich und Hos­pi­ta­li­ty so­wie ei­ne neu zu schaf­fen­de Po­li­zei­wa­che mit Stell­plät­zen für Fahr­zeu­ge, Bü­ro, Ge­wahr­sams­be­reich und ei­ni­ges mehr. „Wir ste­hen stän­dig in Kon­takt zum Deut­schen Fuß­ball­Bund“, sag­te er mit Blick auf all die An­for­de­run­gen. „Wir ha­ben kei­ne Zeit zu ver­lie­ren.“

Gro­ten­burg hat Po­ten­zi­al für Bun­des­li­ga

Das Gro­ten­burg-Sta­di­on kön­ne wie­der erst­li­ga­taug­lich wer­den, ur­teil­te das Fach­bü­ro Al­bert Speer und Part­ner (AS&P) in sei­ner Mach­bar­keits­stu­die zur Er­tüch­ti­gung der Fuß­ball­are­na im Ok­to­ber 2018. In der End­aus­bau­stu­fe müss­te die Stadt mit Blick auf ver­gleich­ba­re Pro­jek­te ge­schätzt mehr als 40 Mil­lio­nen Eu­ro auf­brin­gen. Über die Kos­ten zur Sa­nie­rung und zum Neu­bau von Ost- und West­tri­bü­ne hin­aus fie­len auch noch Aus­ga­ben für den Bau ei­nes neu­en Trai­nings­zen­trums für den KFC Uer­din­gen an. Zu­nächst sei an ei­ne klei­ne­re Lö­sung ge­dacht.

Aufrufe: 02.4.2020, 12:00 Uhr
RP / Norbert StirkenAutor