2024-05-10T08:19:16.237Z

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– Foto: Sascha Köppen
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Evina kann sich durchsetzen

Nach Adriano Grimaldi ist in Osayamen Osawe nun ein zweiter Torjäger verletzt. Da bietet sich dem 19 Jahre alten Franck Evina die große Chance, den freien Platz zu erobern.

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Als Heiko Vogel am 30. April das Traineramt beim KFC Uerdingen übernahm, wollte er sich in den verbleibenden Wochen der Saison 2018/19 ein Bild davon machen, wo er den Hebel ansetzen muss. Seine Analyse fiel eindeutig aus: Die Mannschaft muss in der Defensive verstärkt und verjüngt werden, es mangelt an einer Hierarchie, Tempo und Mentalität. Entsprechend wurden in der Sommerpause Spieler verpflichtet.

Ein Woche vor dem Saisonstart ist nun ausgerechnet jener Mannschaftsteil als problematisch in den Fokus gerückt, der in der vergangenen Saison einigermaßen funktioniert hat: der Angriff. Maximilian Beister wechselte zum Zweitligaabsteiger FC Ingolstadt, Adriano Grimaldi und Osayamen Osawe (Oberschenkel) sind verletzt. Prompt werden Stimmen laut, die fordern, nach zu rüsten. Doch sind diese Kassandrarufe wirklich berechtigt?

Trainer Heiko Vogel stimmt nicht in deren Chor ein. „Es wird mit Sicherheit keinen Schnellschuss geben“, sagt er. „Wir sondieren den Markt. Wenn etwas für uns dabei ist, wo wir sagen, dass wir ein gutes Gefühl haben, dann realisieren wir das.“ Viel wichtiger ist jedoch, was er hinzu fügt: „Das vorhandene Personal ist auch nicht so schlecht, es hat unser Vertrauen. Wir haben einige Varianten zur Verfügung. Und wenn Osawe und Grimaldi zurückfinden, sieht das alles gar nicht so schlecht aus.“

Vom Papier her stehen dem KFC neben den beiden verletzten Torjäger sechs weitere Offensivkräfte zur Verfügung: Stefan Aigner, Roberto Rodriguez, Ali Ibrahimaj, Tobias Rühle, Christian Kinsombi und Franck Evina. Die beiden zuletzt genannten 19-Jährigen gehören in die Rubrik hoffnungsvolle Talente. Kinsombi kommt vom FSV Mainz 05, Evina wurde vom FC Bayern München ausgeliehen, für den er zwei Bundesligaspiele absolvierte. Aus dieser Zeit kennt er auch seinen jetzigen Trainer Heiko Vogel.

Der Deutsch-Kameruner Evina stand bei der Generalprobe des KFC gegen RSC Charleroi 75 Minuten lang auf dem Platz. Dabei hatte er es gegen die robusten Belgier schwer. Es war für ihn ein Vorgeschmack auf das, was ihn in der Dritten Liga erwartet. Er verfügt zwar über die notwendigen Voraussetzungen in puncto Schnelligkeit und Technik, muss nun aber auch das erforderliche Durchsetzungsvermögen in den Zweikämpfen und die Kaltschnäutzigkeit im Abschluss unter Beweis stellen. Es wird sich in den nächsten Wochen zeigen, ob er die sich ihm bietende Chance nutzen kann.

Der KFC und Vogel sind aber nicht von dem Talent abhängig. Es wäre auch durchaus möglich, Stefan Aig ner als Sturmspitze aufzubieten und dahinter weitere Offensivkräfte, die abwechselnd im Strafraum für Gefahr sorgen. Dazu sind nicht nur die genannten Angreifer in der Lage, sondern auch Mittelfeldspieler Patrick Pflücke. Personelle Möglichkeiten sind reichlich vorhanden. So kommt Trainer Heiko Vogel in den nächsten Tagen die Aufgabe zu, Personal und Taktik bis zum Spiel gegen Halle am Sonntag in Einklang zu bringen.

Aufrufe: 015.7.2019, 08:01 Uhr
RP / Thomas SchulzeAutor