2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines

Der KFC Uerdingen gewinnt den Niederrheinpokal

2:1-Sieg im Stadion am Zoo gegen den Wuppertaler SV

Der KFC Uerdingen hat ein dramatisches Endspiel im Niederrheinpokal mit 2:1 für sich entschieden. NAch der frühen Wuppertaler Führung durch Silvio Pagano drehen Roberto Rodriguez und Osayamen OSawe das Spiel für den Drittligisten.

Die Bedingungen für ein Fußballspiel können kaum besser sein. Die Sonne scheint, es ist aber dennoch nicht zu warm. Beide Fanlager sind zahlreich erschienen, 7000 Tickets waren im Vorverkauf schon weg, noch einige werden danach weggegangen sein. Die beiden Maskottchen feuern ihre Fanlager an. Kurz gesagt: Fußballherz, was willst Du mehr.

Der erste Vorstoß des Spiels kommt in der zweiten Minute von den Uerdingern. Den Abschluss nimmt nach einer Reihe von Ballkontakten letztlich Kevin Großkreutz, doch der Ball geht aus einem schwierigen Winkel ziemlich weit am Tor vorbei. Doch die in Himmelblau gewandeten Uerdinger machen weiter Druck, doch die nächste Flanke findet keinen Abnehmer. Knapp fünf Minuten waren dann beim ersten Abschluss des WSV gespielt - und dieser ging auf das WSV-Tor. Uerdingens Keeper René Vollath hatte etwas Mühe, den Schuss von Semir Saric zu kontrollieren.

Der Wuppertaler SV geht durch Pagano in Führung

Dann kommt die 8. Minute, und in der ist Silvio Pagano für einen Moment deutlich aufmerksamer als seine beiden Uerdinger Gegenspieler. Er spitzelt den Ball zwischen ihnen durch, läuft frei auf Vollath zu und lässt dem Uerdinger Keeper keine Chance. Die Tribüne im altehrwürdigen Stadion am Zoo wackelt in ihren Grundfesten! Danach drückt der WSV weiter, die Dreierkette der Uerdinger mit Dominic Maroh im Zentrum wirkt nicht besonders sattelfest. Doch nach gut 12 Minuten geben auch die Uerdinger ihren ersten echten Torschuss ab, der Versuch von Osayamen Osawe geht knapp über die Latte. In der 16. Minute muss dann Uerdingens Johannes Dörfler verletzt vom Feld, der sich die Blessur ohne Gegnereinwirkung zugezogen hat. Für ihn spielt Maurice Litka.

Roberto Rodriguez gleich für die Uerdinger aus

Die Uerdinger werden im Abschluss in der Folge zwar mutiger, spielen sich aber nur selten bis in die Gefahrenzone. Als das dann in der 19. Minute doch einmal gelingt, steht es gleich 1:1. Osawe legt den Ball im Strafraum noch einmal auf Roberto Rodriguez quer, der aus kurzer Distanz keine Mühe mehr mit dem Ausgleich hat. Und jetzt will Uerdingen mehr. Und es gelingt über Patrick Pflücke und Osawe auch die nächste Kombination, die der WSV aber zur Ecke klären kann (24.). Die Versuche des KFC aus der Distanz bleiben weiter harmlos.

Danach bewegt sich das Spiel ein paar Minuten überwiegend im Mittelfeld. Der nächste kleine Aufreger war ein Rückpass von Maroh auf Vollath, der Uerdingens Schlussmann in der 34. Minute durchrutscht, den er aber wieder erlaufen kann - keine echte Gefahr. Wenig später eine vergleichbare Szene für Sebastian Wickl auf der Gegenseite - es geht um viel. Eine Riesenszene hat Wuppertals Offensivflitzer Kevin Hagemann, als er erst Manuel Konrad stehen lässt, dann Assani Lukimya einen Beinschuss verpasst, um dann vor dem Abschluss aber doch noch geblockt zu werden (38.). Bis auf eine hitzige Diskussion des WSV-Kapitäns Gaetano Manno, in seinem letzten Spiel für den WSV, gibt es in den nächsten Minuten bis zur Pause nicht mehr zu bestaunen. Je ein hoffnungsvoller Angriff wird nicht zu Ende gespielt.

Rudelbildung in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, danach im Block des KFC

In der Nachspielzeit folgt dann nach einem Zusammenprall von Vollath mit einem Wuppertaler noch eine heftige Rudelbildung, nach der es sicherlich auch die eine oder andere Karte hätte geben können. Schiedsrichter Kevin Domnick, mit dem die Wuppertaler Anhänger offenbar bisher nicht so recht einverstanden sind, belässt es bei Ermahnungen. Als die Teams gerade in der Kabine verschwinden, wird es turbulent im Block des KFC. Offenbar wollen Anhänger das Spielfeld stürmen, die Polizei rückt jedoch in Richtung Zaun vor und unterbindet das, was auch immer die Uerdinger vor haben. Becher fliegen, die Polizei bleibt sicherheitshalber mal vor dem Block.

Schiedsrichter unterbricht nach Uerdinger Pyro-Einsatz in der 52. Minute

Die Wuppertaler kommen mit etwas mehr Elan aus der Kabine, doch beiden Teams ist anzumerken, dass sie jetzt körperlich alles einbringen wollen. Derweil knallt und rauchte es im Block des KFC, der Unparteiische unterbricht die Partie aufgrund des massiven Pyro-Einsatzes einiger ewig Unbelehrbarer. Nach drei Minuten Pause geht es weiter. In der 58. Minute gibt es dann mal wieder eine Chance zu bestaunen. Und hätte Dennis Malura den Ball nicht letztlich noch mit dem Kopf von der Linie gekratzt, es wäre das 2:1 für die Uerdinger gewesen. Es ist zu spüren, das jetzt die entscheidende Phase des Spiels anbricht. Danach ist das Spiel dann zweimal unterbrochen, für je eine Behandlung auf beiden Seiten.

Uerdingen geht nach 72 Minuten in Führung

In der 72. Minute folgt dann der große Auftritt des Osayamen Osawe. Unwiderstehlich zieht er los, lässt Tjorben Uphoff und Gino Windmüller aussteigen und trifft zum 2:1 für die Uerdinger - in einem bis dato ausgeglichenen Spiel ohne Klassenunterschied, in dem dies auch auf der anderen Seite jederzeit hätte passieren können. Gibt die individuelle Klasse des Angreifers hier den Ausschlag? MIt Enes Topal bringen die Wuppertaler noch einmal frische Offensivkraft, doch es wirkt zunächst, als seien die Uerdinger jetzt doch näher am 3:1. Knapp zehn Minuten vor dem Ende setzt dann Manno zu einem Sololauf vorbei an drei Gegenspielern an und spielt flach zum Elfmeterpunkt zurück, doch Pagano bleibt mit seinem Abschluss diesmal am Block der Uerdinger hängen. Das ist der Startschuss zur Schlussoffensive des WSV.

KFC Uerdingen bringt das 2:1 über die Zeit

Manno schlenzt den Ball in der 85. Minute sehenswert auf den Flügel zu Pagano, der mit seiner Flanke den Kopf von Jan-Steffen-Meier findet, dessen Abschluss aber nicht platziert genug ist, kein Problem für Vollath. Nach einer Ecke wenig später versucht sich auch Gino Windmüller vergeblich mit dem Kopf. Es gibt noch sechs Minuten Nachspielzeit, der Druck des WSV wird jetzt brutal. Auch Manno vermag es in der 93. Minute nicht, seinem letzten Spiel die Krönung zu verleihen. In der 95. Minute hate Hagemann dann noch einmal die Riesen-Chance, doch er trifft den Ball am Fünfmeterraum nicht richtig. Doch offenbar soll es nicht sein. Der KFC bringt das 2:1 mit Glück und Gechick über die Zeit, hätte mit einem Konter durch den eingewechselten Oguzhan Kefkir sogar in der 96. Minute noch alle klar machen können. Das wohl beste Niederrheinpokal-Finale der vergangenen Jahre erlebt den großen Verlängerungs-Clou nicht mehr.

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Aufrufe: 025.5.2019, 15:48 Uhr
Sascha KöppenAutor