Die Uerdinger Torflaute ist in doppelter Hinsicht geradezu rekordverdächtig. So steht der KFC mit einem negativen Torverhältnis auf dem sechsten Platz. Eine schlechtere Tordifferenz weisen in der Dritten Liga nur die vier auf den Abstiegsplätzen stehenden Mannschaften auf. Das weiß auch Teamchef Stefan Reisinger, der dafür jegliche Schuld halb augenzwinkernd, halb ernst von sich weist: „Die Mannschaft hat, bevor ich mir Ende September die Verantwortung übertragen wurde, zu viele Gegentore kassiert. In meiner Zeit ist das Torverhältnis positiv.“
Doch auch in Sachen Torflaute sind die Uerdinger auf rekordverdächtigem Kurs. In den europäischen Top-Ligen hat nur eine Mannschaft, die im oberen Tabellendrittel steht, noch seltener getroffen als der KFC: Atletico Madrid. Die Spanier haben in 24 Begegnungen 25 Treffer erzielt, die Uerdinger bei der selben Anzahl der Spiele gerade mal zwei mehr.
Trotz der Offensivschwäche hat sich die Mannschaft unter Teamchef Reisinger und Trainer Daniel Steuernagel inzwischen eine ordentliche Ausgangsposition für den Saisonendspurt erarbeitet. Mit fünf Punkten Rückstand auf Platz zwei befindet sich das Team in Lauerstellung. „Zwar haben wir auch in Ingolstadt nur ein Tor erzielt, aber dass wir uns dort so viele Chancen erspielt haben, gehört für mich zu den erfreulichen Aspekten und stimmt mich positiv“, sagt Steuernagel.
Während Tom Boere viel arbeitet, aber vergebens auf ein persönliches Erfolgserlebnis wartet, kommt Osayamen Osawe immer besser in Schwung. „Er ist endlich verletzungsfrei und konnte die Vorbereitung mitmachen“, so Reisinger. Ein Torerfolg scheint nicht mehr weit.