Kein Zuckerschlecken für den AFC gegen den Letzten

Dass es nicht so wie Erster gegen Letzter Platz aussah, lag an der gezeigten Qualität des AFC, welcher sich nicht dominant genug präsentierte. Auch ein starker Finower Torhüter hinter einer gut gestaffelten und sich lange Zeit laufstark verschiebenden Mannschaft des Gegners sorgten für das übrigens erwartet schwere Spiel. Da die Platzbedingungen ein schnelles Kombinationsspiel erschwerten, konnte Finow sich ordentlich im Spiel halten, ohne allerdings offensiv zu wirken. Beim AFC kamen mit Ngamba, Oertel und Steinbrecher drei Akteure nicht zum Einsatz, welche vielleicht den Unterschied ausgemacht hätten. Außerdem konnten die jungen Verteidiger Koß und Kämke auf ihren Außenbahnen den großen Raum, der sich durch den etwas langatmig anmutenden Spielaufbau entstand, noch nicht so gewinnbringend nutzen. Allerdings stellt dies gar kein Problem dar, denn die gesamte Mannschaft macht derzeit einen gewaltigen Lernprozess durch. Defensiv viel richtig zu veranstalten, heißt noch lange nicht, dass man auch seine Überlegenheit souverän darstellen kann. Trotz vieler technischer Fehler hatte der AFC vor dem Wechsel Chancen, so Ahmadi aus 16 Metern mit schönem, aber vom Keeper stark parierten Schlenzer. Zweimal war Schuchert, der sich erstmalig als Sechser probieren durfte, von der Strafraumgrenze per Schuss im Bilde, jedoch fehlten einige Dezimeter. Und auch Rakoczy, mal wieder als Stürmer beginnend, zielte nicht ganz genau.

Nach dem Seitenwechsel den Gegner zu Fehlern gezwungen

Geduld war in der zweiten Halbzeit gefragt und diese mussten die AFC-Spieler beweisen, auch wenn das Publikum schon sehr nervös wirkte. Der Atem stockte vielen Besuchern, als Finow plötzlich per Konter die beste Chance im Spiel besaß. Zum Glück gibt es beim AFC Oppelt, welcher seine überragende Form auch im direkten Zweikampf präsentierte und den Alleingang stoppte. Allmählich zeigten sich im Defensivverbund erste kleine Löcher beim Gast, die prompt durch den AFC genutzt wurden. Singert und Koß flankten von der Seite und fanden auch Abnehmer. Muchow per Volleyschuss eine Etage zu hoch und auch Rakoczy erging es so, der Kontrahent wankte. Die Einwechslungen beim AFC wurden kombiniert mit dem Positionstausch von Franke und Rakoczy, irgendwie musste das Barnimer Bollwerk zu knacken sein. Dann war es Franke, der aus 10 Metern zu überhastet knapp über das Gebälk schoss. Schließlich machte er es besser, als in der 75. Minute eine schnell und kurz ausgeführte Ecke scharf durch Muchow ins Zentrum geflankt wurde. Sein Schuss aus ähnlicher Position landete im linken Eck und löste großen Jubel aus. Im dritten Spiel in Folge traf der AFC somit erst in der zweiten Halbzeit, jedoch hat ja ein Match nicht umsonst 90 Minuten. Selbstverständlich hatten es die Stahl-Spieler nun eilig, vorbei war es mit dem Schneckentempo beim Ballholen. Aus der Angermünder Dominanz blieb nicht mehr viel übrig, die Abwehr musste sich gehörig strecken. Boche und Rakoczy innen sowie Kämke und Koß außen hatten aber noch die nötige Konzentration, um Chancen nicht zuzulassen. Viermal konterte der AFC bis zum gegnerischen Strafraum perfekt, doch dann wurde stets die falsche Entscheidung getroffen. Man suchte den Weg durch die Mitte und auch das Einlaufen geschah mäßig. So blieb es beim 1:0 für unsere Mannschaft, die sich diesen Sieg mit Geduld und Geschlossenheit verdiente, auch wenn der permanente Druck nur in der letzten halben Stunde aufgebaut werden konnte.

AFC: Oppelt. Kämke. Franke. Boche. Koß. Singert. Schuchert. Fuchs (67. Ballhause). Ahmadi (70. Kreusch). Muchow (78. Bieber). Rakoczy