2024-05-10T08:19:16.237Z

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Im Halbfinale hatte der FC Basel, mit dem Top-Vorbereiter des Turniers, Mihailo Stefanovic (links), den FC Barcelona B mit 3:2 besiegt. | Foto: Uwe Rogowski
Im Halbfinale hatte der FC Basel, mit dem Top-Vorbereiter des Turniers, Mihailo Stefanovic (links), den FC Barcelona B mit 3:2 besiegt. | Foto: Uwe Rogowski

Katalonisches Uhrwerk in Weil

Fast wie bei den Großen: FC Barcelona gewinnt das U12-Turnier beim McDonalds-Cup

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Ganz am Ende musste das Shootout entscheiden: Strafstöße mit Anlauf sozusagen. Der FC Barcelona setzte sich dabei im Finale des Weiler McDonald\'s-Cup gegen die U 12-Junioren des FC Basel durch. Doch es war schon die individuelle Klasse des Fußball-Weltklubs, die die Spanier ins Endspiel gebracht hat.
Die schmalbrüstigen Fußball-Junioren hatten in den zehnminütigen Partien in der Markgrafenhalle keine opulente Einspielzeit, dennoch war es phasenweise eine wie ein Uhrwerk surrende Mannschaft aus Katalonien, die mit geduldigem Zusammenspiel reüssierte, Platz eins belegte und sich damit für Rang fünf im Jahr 2013 revanchierte. Ausdruck fand das kollektive Barca-Spiel um den Strafraum herum in fein heraus gespielten Chancen und Treffern. Team Barca B landete auf Rang vier, nach einer Niederlage im Platzierungsspiel gegen Grashoppers Zürich.

Auch wenn es sich nur um 12-jährige Jungfußballer handelte, die in Weil aufspielten, die Tricks, die Ballverarbeitung und Selbstverständlichkeit im Umgang mit dem sprungreduzierten Futsalball waren zum Teil beeindruckend. "Die können Sachen, die man nicht lernen kann. Da kann man nur den Hut ziehen. Echte Straßenfußballer", sagte der Leverkusener Jugendtrainer Askin Polat. "Die Qualität ist absolut sichtbar", sekundierte ihm Coach Carsten Neuberth, der mit der U 12 des SC Freiburg Siebter wurde; nach einem Sieg im spannenden Platzierungsspiel gegen Bayern München. "Das Turnier ist für uns ein echter Gradmesser. Es ist natürlich auch ein Highlight, und das in der Nähe, denn wir wollen nicht so viele Kilometer machen, sondern versuchen, in der Region zu spielen", sagte Neuberth.

Katalonische Psychospielchen

Fast in Fleisch und Blut übergegangen ist nicht nur den Spaniern allerdings auch schon eine gewisse Wettbewerbshärte. "Da wird ordentlich getrickst, und auch hinter dem Rücken des Schiedsrichters gezupft", erzählte Polat im Gespräch mit Trainerkollege Neuberth. Beispiel: Im Finale hatte ein Barca-Junior beim Stand von 1:0 auf der Linie die Hand benutzt, es gab Rot und Strafstoß, woraufhin zwei Barca-Jungs den Basler Schützen bequatschten. Psychospielchen. Basel glich zwar noch aus, doch im Shootout zogen sie den Kürzeren.

Als bester Turnierspieler gekürt wurde Alex Rico, ebenfalls Barcelona. Mihailo Stefanovic (FC Basel) hatte die meisten Tore aufgelegt, und Torwart Enzo Pichetti von Olympique Lyon die besten Paraden gezeigt. Notiz am Rande: Eigentlich war ein anderer Barca-Jüngling als bester Akteur auserkoren worden, doch um den Jungen gibt es offenbar schon genug Rummel, sodass die Gäste aus Spanien um eine Änderung baten.

Dass sich fußballerisch tatsächlich schon in so jungen Jahren die Spreu vom Weizen trennt, dokumentieren auch die hinteren Platzierungen. Während das Dream-Team im vergangenen Jahr hatte überraschen können, landete die 2014er-Equipe auf dem letzten Platz. Es waren die Spieler des TuS Lörrach-Stetten, die sich vergeblich um einen Treffer bemühten, weil sie ja ständig damit beschäftigt waren, die gegnerischen Ballstaffetten zu durchbrechen. Immerhin können die Lörracher auf ewig erzählen, mal gegen Juventus Turin (0:2) und den FC Barcelona (0:7) gespielt zu haben. Der SV Weil landete einen Platz vor dem TuS. Ein Wermutstropfen war, dass Organisator Dominik Kiesewetter am zweiten Turniertag wegen gesundheitlicher Probleme passen musste.

Die Stargäste aus Katalonien wird er aber deshalb nicht zum letzten Mal gesehen haben. "Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir 2015 wieder nach Weil kommen - wenn man uns einlädt", sagte Trainer Jordi Font. Wer will daran zweifeln.

Platzierungen: 1. FC Barcelona A, 2. FC Basel, 3. Grashoppers Zürich, 4. Barcelona B, 5. Red Bull Salzburg, 6. Borussia Dortmund, 7. SC Freiburg, 8. FC Bayern München, 9. EN Saint-Avold, 10. Olympique Lyon, 11. Juventus Turin, 12. Manchester United, 13. Bayer Leverkusen, 14. SV Weil, 15. McDonald\'s Dream-Team (TuS Lörrach-Stetten).

Rund um den McDonald\'s-Cup

Aufrufe: 010.2.2014, 00:00 Uhr
Uwe Rogowski (BZ)Autor